Delta Operator (German Edition)
perversen Vereins. Berger konnte sich trotz der Anspannung, die er bei jeder Operation verspürte, ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als er aus seiner Deckung huschte und sich nun ebenfalls der Tür näherte. So wie es aussah, schien sich sein Einsatz durch diese ungeplante Begegnung sogar zu vereinfachen.
Sofia, deren schlanker Körper durch den geöffneten Seidenmantel für den jungen Mann nun beinahe vollständig sichtbar war, hatte ein Bein aufreizend auf die Bettkante gestellt und machte sich daran, die dunklen Seidenstrümpfe herunter zu rollen. Der aus leichtem Halbschlaf erwachte Mann wusste nicht, wie ihm geschah und was er von diesem nächtlichen Überfall halten sollte. Diese Unwissenheit wurde ihm genommen, als Sofia sich über ihn beugte und ihm mit warmer, feuchter Zunge die bartlosen Wangen leckte. Der Seidenmantel war lautlos zu Boden geglitten, der linke Seidenstrumpf halb nach unten gezogen, als Sofia mit langjährig erprobter Sicherheit unter die Bettdecke fasste und das fand, wonach sie gesucht hatte. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre grellroten Lippen, ihr warmer Atem roch nach Alkohol und Zigarettenrauch. Gierig schnappte sie nach seinen Lippen, ihre Finger bearbeiteten ungeduldig das immer noch schlaffe Glied des sie entsetzt anstarrenden jungen Mannes. Ihr anfänglich erregter Blick aus den fast wahnsinnig starren Augen wurde zunehmend ärgerlich, als ihre Bewegungen und das Spiel ihrer Finger nicht den gewünschten Erfolg erbrachten.
„Was ist los mit dir? Komm schon, komm schon, na wird’ s bald?“, keuchte sie. Der Junge stöhnte vor Schmerzen, als ihre Finger seine Hoden grob drückten. Dann glitt sein gequälter Blick zur Seite und erstarrte an einem Punkt im Rücken der gierigen Sektenchefin, die einem geilen Raubvogel gleich über ihm kauerte.
Sofia Beckmann wurde grob an ihren pechschwarzen Ha aren gepackt und brutal nach hinten gerissen. Sie keuchte erschrocken auf, die Welt drehte sich und die Luft entwich aus Ihren Lungen, als sie krachend an der gelblich getünchten Wand des kleinen Zimmers landete. Ein schwarzer Schatten tauchte vor ihrem verschwommenen Blick auf und drückte sie noch fester an die Wand. Dann war ein reißendes Geräusch zu hören, sie spürte die brutalen Finger des schwarzen Mannes an ihrem Hals und fühlte eiskalte Panik in sich hochsteigen. Doch bevor der grelle Schrei sich aus ihrem Inneren den Weg ins Freie bahnen konnte, presste ihr der dunkle Höllengesandte einen Streifen Klebeband auf ihren Mund, und der Schrei erstarb zu einem kläglichen Grunzen. Der Griff des Todesengels war unbarmherzig hart und gewalttätig. Festgedrückt an die kalte Wand des kleinen Zimmers, ihre Nacktheit nur durch dünnen schwarzen Stoff an wenigen Stellen ihres zitternden Körpers vor dem Eindringlich verdeckt, schwebten ihre bebenden Füße einige Zentimeter in der Luft
„Klappe halten Junge, dir passiert nichts!“, bellte die dun kle Stimme des Mannes, dessen Augen durch ein merkwürdiges Fernglas verdeckt waren, welches irgendwie auf seinen Kopf geschnallt schien. Der junge Mann im Bett rührte sich nicht. Sofia glaubte ein leises Schluchzen zu hören, das vom Bett her drang, war sich aber nicht sicher.
„ Mitkommen, Schlampe.“
Sofia wurde grob nach vorne gerissen, ihre Arme nach hi nten gedrückt und ebenfalls mit Klebeband fixiert. Dann drehte der Mann sie wieder um und hielt ihr etwas vor die Nase. Sofia zwinkerte ein paar Mal, dann erkannte sie ein Foto, auf dem eine junge Frau abgebildet war.
„Wo ist sie?“, knurrte der Mann in Schwarz vor ihr. Sofia betrachtete das junge Mädchen auf dem Foto, sah das Lächeln in ihrem Gesicht und die blonden, lockigen Haare, die ihr spi elerisch auf die Schultern fielen.
Der Mann schob das komische Fernglas von seinem G esicht. Sofia sah seine Augen, nur seine Augen, denn der Rest des Gesichtes war unter einer schwarzen Stoffhaube verborgen, und erschauerte.
„Ich frag dich noch einmal: Wo ist das Mädchen?“
Sein Gesicht näherte sich dem ihrigen bis auf wenige Zentimeter, sie konnte seinen Atem auf ihrem nackten Hals spüren. Dann sah sie noch einmal in seine Augen und wusste im selben Augenblick, dass dieser Mann eine Antwort erwartete und sich mit etwas anderem als der Wahrheit nicht zufrieden geben würde. Also nickte sie nur und wurde daraufhin grob auf den Gang geschoben.
Stefan Berger ließ das Zimmer mit dem geschockten jungen Mann hinter sich und hastete den Gang entlang. Die
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