Demonica - Ione, L: Demonica
gesehen?«
»Gem hab ich noch nicht gesehen.« Solice zeigte mit dem Daumen den Flur hinunter. »Aber Wraith ist gerade eben mit Ciska da langgegangen.«
Scheiße. Ciska, die Sora-Dämonen-Krankenschwester, strahlte Sex aus wie ein kontaminiertes Atomkraftwerk. Wraith könnte ihr nicht mal widerstehen, wenn er im Koma läge.
Eidolon machte sich auf den Weg durch den Korridor in Richtung Cafeteria. Er folgte einfach dem Duft der Erregung bis zur Tür einer Vorratskammer, wo ein unterdrücktes Kichern und dumpfe Laute ihm bestätigten, was seine Nase gerochen hatte.
Er riss die Tür auf und sah, nicht gerade zu seiner Überraschung, dass Wraith das Gesicht an Ciskas Hals vergraben hatte, seine Hände an ihren Brüsten herumfummelten und ihre Hose sich um ihre Fußknöchel schlang. Der Schlitz von Wraiths Jeans war offen, aber Eidolon blickte rasch weg, ehe er mehr zu sehen bekam, als ihm lieb war.
Wraith hob den Kopf und sah Eidolon mit goldenen Augen an. Blut tropfte von seinen Fängen, bis Ciska es mit ihrer gespaltenen Zunge ableckte.
»Ich muss mit dir reden.«
Ciskas Schwanz flog durch die Luft, um die Vorderseite von Eidolons Hose abzutasten, unter der dank des überwältigenden Dufts weiblicher Erregung ein gewaltiger Ständer zu sehen war. Sie streichelte seinen Schaft durch den Stoff hindurch, bis er fluchte und zurückwich. Mit einem aufreizenden Lächeln zog sie ihren Schwanz zurück und wickelte ihn um Wraiths Glied.
Wraith warf den Kopf zurück und stöhnte. »Also, entweder du lässt mir noch eine Minute, Bruder, oder du machst mit.«
Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich eine Frau mit einem oder beiden Brüdern teilte, aber aus irgendeinem Grund konnte er nur noch an Tayla denken. Was gar nicht gut war. »Beeil dich.«
Er schmetterte die Tür zu und stand mit schmerzendem Gemächt im Korridor. Bilder von Tayla, ihrem biegsamen und doch zugleich so starken Körper unter seinem, blitzten in seinem Kopf auf, bis er vor Frustration am liebsten laut geheult hätte – Frustration, die nicht ganz und gar körperlicher Natur war. Die Tatsache, dass er sie nicht zum Höhepunkt bringen konnte, nagte an allem, was ihn zum Inkubus machte.
Leise vor sich hinmurmelnd ging er zu der Triageschwester zurück und bat sie, Gem anzupiepsen, und dann ließ er sich mit einer voll aufgedrehten Infusion seines Bluts in seinem Büro nieder.
Zehn Minuten später kam Gem dort an. Sie sah aus, als wäre sie erst vor zwei Minuten aus dem Bett gefallen; ihre blutunterlaufenen Augen waren von dunklen Ringen umrahmt.
»Wo ist Tayla?«
Angesichts ihres Tons verspürte Eidolon ein besitzergreifendes Grummeln, das seinen Brustkorb vibrieren ließ. »Ich hab dir doch schon gesagt, dass sie mir gehört. Ich werde nicht zulassen, dass du ihr wehtust.«
»Sie könnte verletzt sein. Ich war in ihrer Wohnung – «
»Sie ist bei mir. In Sicherheit.«
»Oh, dem Himmel sei Dank.«
»Der Himmel hat damit nichts zu tun«, sagte er trocken. »Und aus welchem Grund bist du so erleichtert?«
»Die Mistkerle haben angerufen«, sagte Gem und schloss die Tür.
»Und?«
»Sie wollen nicht länger warten. Sie sagten, sie brauchen mich sofort.«
»Was ist passiert?«
»Die Person, die für sie arbeitet, kann die OP nicht vornehmen. Offensichtlich wurde sie, wer auch immer es ist, bei einer Explosion verletzt.«
Eidolon bekam auf einmal ein ganz flaues Gefühl. Diese Organraub-Organisation konnte überall auf der Welt – oder in der Unterwelt – ansässig sein, und das Individuum, das die chirurgische Arbeit erledigte, konnte ebenfalls überall leben und arbeiten. Aber Eidolon glaubte nicht an Zufälle.
»Die Explosion hier im Krankenhaus.«
»Daran hab ich auch gedacht. Wie viele wurden verletzt?«
»Drei sind tot, sieben verletzt, zwei lebensgefährlich.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar, wobei er das Zerren des Infusionsschlauchs ignorierte. »Von den sieben geht es vieren so gut, dass sie arbeiten können.«
»Das heißt, dass einer der drei übrigen der Schlächter ist.«
Bei dem Gedanken, dass einer seiner Kollegen, denen er vertraute, in so etwas Grauenhaftes – Verräterisches – verstrickt sein könnte, kochte Wut in Eidolon auf.
Da fiel ihm etwas ein: Derc, der Dämon, den er vor ein paar Tagen behandelt hatte. Er war aggressiv, sogar unverschämt gewesen … bis Panik eingesetzt hatte, als Eidolon ihn nach seiner Operationswunde befragt hatte. Damals war ihm das seltsam vorgekommen, aber jetzt, wo
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