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Den Toten dienen

Den Toten dienen

Titel: Den Toten dienen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Crow ohne Probleme zurückgeworfen.
    In Jonah Levins Augen stellte Jacob Bannson der-zeit eine weit größere Bedrohung dar. Es hieß, dass der Konzernfürst, dessen Versuch, seine Operation in die Präfektur III auszuweiten, schon einmal gescheitert war, erneut Versuche in diese Richtung unternahm.
    Jonah verzog das Gesicht. Bannson war gefährlich. Das Privatvermögen dieses Mannes übertraf die Mittel mancher planetarer Regierungen, und jetzt stand ihm der Sinn nach etwas anderem als Geld: nach Macht, einem Am t und einem Mitspracherecht in der Regierung der Republik. Manche Informanten behaupteten sogar, er sei darauf aus, ein Paladin zu werden. Tatsächlich hatte schon mehr als einer Jonah im Vertrauen mitgeteilt, dass seine Ernennung Bannson aufgebracht hatte, weil er glaubte, der freie Titel hätte ihm zugestanden.
    Jonah konnte sich nicht vorstellen, dass es Bannson um den Titel des Paladins selbst ging oder auch nur um das, was ein Paladin erreichen konnte. Aber um der Gelegenheit willen, sich um den größten Preis von allen zu bewerben... ja.
    Jacob Bannson will nicht Paladin werden, dachte Jonah. Jacob Bannson will Exarch werden.
    Ihr sollt Zeugnis ablegen
    Raumhafen Belgorod, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    März 3134, Winter
    Commander Owain Jones von den Northwind Highlanders war gerade zwei Stunden auf Terra, als er sich darüber klar wurde, dass sie ihn töten wollten. Er wusste nicht genau, wer >sie< waren - auch wenn er eine recht dezidierte Meinung darüber hatte, wer sie geschickt hatte -, aber was ihre Absicht betraf, hegte er nicht den geringsten Zweifel. Er war ein kampferfahrener Soldat auf einer wichtigen Mission, und er wusste, dass er sterben würde.
    Die schwere lederne Aktenmappe in seiner rechten Hand war trotz der Winterkälte rutschig vor Schweiß. Sie war voll gestopft mit Datendisks und Papieren, den Zeugenaussagen über die - und Bildern von der - Schlacht um Tara, den Angriffen auf der ganzen Nordhalbkugel Northwinds und der Zerstörung Castle Northwinds - und der Rolle, die ein gewisser Paladin der Sphäre bei alldem gespielt hatte. Er fuhr sich mit der freien Hand über die Stirn und strich die Haare zurück.
    Er wusste schon seit einiger Zeit, dass er beschattet wurde. Es war nichts Ungewöhnliches zu erkennen, doch er spürte die Blicke. Er musste das Material in der Mappe jemandem übergeben - einem Ritter vielleicht oder einem Mitglied des Senats. Falls ihm seine schattengleichen Verfolger gestatteten, auch nur in die Nähe eines derartigen Empfängers zu kommen.
    Seine Ankunft am Raumhafen Belgorod war routinemäßig verlaufen, und er hatte die Kontrollen schnell und problemlos passiert. Das Gefühl, beobachtet zu werden, hatte mit dem Verlassen des Raumhafengebäudes eingesetzt, sobald er hinaus auf den Bürgersteig getreten war. Das Gefühl hatte zu keinen fassbaren Konsequenzen geführt, ebenso wenig wie seine nervösen Blicke eine Gestalt in den Schatten entdeckt hatten - oder einen Schweber mit getönten Scheiben auf der anderen Straßenseite. Trotzdem nahm seine Nervosität zu.
    Owain Jones stieg in das erste Schwebertaxi, das unter das Dach des Raumhafen-Taxistands fuhr, und ließ sich in die Innenstadt zum Transporthof bringen. Gebäude zuckten auf beiden Seiten des Wagens vor den Fenstern vorbei, und mit plötzlichem Unbehagen erkannte er, dass er keine Möglichkeit hatte festzustellen, ob der Fahrer ihn tatsächlich zu dem Ziel fuhr, das er angegeben hatte.
    Er deutete auf ein Restaurant an der nächsten Straßenecke. »Halten Sie hier.«
    »Aber wir sind nicht einmal in der Nähe der Innenstadt«, protestierte der Fahrer. »Ich dachte, Sie wollten...«
    »Ich will hierhin«, insistierte Jones. »Fahren Sie ran.«
    »Schon gut, schon gut. Aber Sie müssen trotzdem den vollen Fahrpreis in die Innenstadt bezahlen.«
    »Das werde ich. Und jetzt fahren Sie ran.«
    Vielleicht würde dies die Verfolger abschütteln, dachte er. Vielleicht verfolgte ihn ja auch überhaupt niemand. Vielleicht... vielleicht würde er jeden Augenblick den Preis dafür bezahlen, dass er Beweise bei sich trug, die einen populären und mächtigen Mann ruinieren würden.
    Das Taxi hielt an. Jones stieg aus, die Aktenmappe an die Brust gepresst, und reichte dem Fahrer eine beträchtliche Menge Bargeld. Vor dem Abflug von Northwind hatte er Reisespesen ausgehändigt bekommen, hatte aber keine Möglichkeit gefunden, die großen Scheine zu wechseln, bevor er sich der Verfolger be-wusst

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