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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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waren sehr streng, aber ich war ihnen wichtig, wichtiger als alles andere. Elaine dagegen … Ihre Mutter beging Selbstmord, als Elaine zwölf Jahre alt war – in der Dusche, wo Elaine sie finden musste, wenn sie von der Schule heimkam. Welche Mutter tut ihrem eigenen Kind so etwas an? Und danach hat ihr Vater sich überhaupt nicht mehr um sie gekümmert, aber als er dann krank wurde, hat sie ihn bis zu seinem Tod gepflegt.«
    »Das hat sie Ihnen alles erzählt?«
    »So nach und nach – meistens, wenn sie ganz besonders … schlecht drauf war. Sie war – sie konnte sehr – Sie hat mich wirklich gemocht, so seltsam das klingen mag.«
    »Sie sind sehr nachsichtig«, brachte Winnie hervor. »Aber Sie wissen doch, dass nichts von dem, was Elaine über Sie gesagt hat, wahr ist.«
    Fanny blickte auf ihren an den Rollstuhl gefesselten Körper hinab. »Es wird von Tag zu Tag schwerer, das Gegenteil zu glauben.«

    »Das wird nicht so bleiben, das verspreche ich Ihnen«, sagte Winnie und schwor sich, dass sie nach Kräften dafür sorgen würde.
    Immerhin war Fanny wieder dazu übergegangen, von Elaine in der Vergangenheitsform zu sprechen, was Winnie nur als einen Schritt in die richtige Richtung betrachten konnte. Was auch immer aus Elaine Holland geworden war, Winnie hoffte jedenfalls, dass Fanny, nachdem sie sich dieses Geständnis abgerungen hatte, ihre egoistische Mitbewohnerin nicht wieder mit offenen Armen aufnehmen würde. Und sie musste zu ihrer Schande eingestehen, dass sie sich – wenn auch nur für einen Moment – wünschte, Elaine Holland würde nie wieder einen Fuß über Fannys Schwelle setzen.
     
    Kincaid lehnte sich an den Türpfosten und betrachtete Gemma im Bad. Die altmodische, frei stehende Wanne gehörte zu den Dingen, die Gemma an ihrem Haus am besten gefielen, und heute Abend hatte sie es sich so richtig gemütlich gemacht: flackerndes Kerzenlicht, ein duftendes Schaumbad und dazu ein Nocturne für Klavier aus dem CD-Spieler. Alles Anzeichen dafür, dass sie einen ganz besonders stressigen Tag hinter sich hatte.
    »Ist das dein rituelles Bad?«, fragte er scherzhaft.
    »Bei diesem Ritual muss wenigstens kein Ziegenbock sein Leben lassen«, erwiderte sie, ohne sich umzudrehen, doch er hörte das Lächeln in ihrer Stimme. Sie hatte die Haare hochgesteckt und die Arme um die Knie geschlungen, sodass er ihren schlanken Hals und die Rundung ihres Rückens sehen konnte. Im Kerzenschein wirkte ihre Haut bleich wie Alabaster. »Sind die Kinder im Bett?«, fragte sie.
    »Ich habe Toby vorgelesen, und Kit hat sich mit einem Buch von Erika unter die Bettdecke verkrochen.« Er hatte Kit geholfen, die letzten Vogeleier, Steine und Knochenfragmente in dem umfunktionierten Schaukasten unterzubringen, und ihm
versprochen, sich Gedanken über eine passende Beleuchtung zu machen. »Der Präparateschrank ist übrigens genial. Kit scheint sehr zufrieden zu sein.«
    »Ich glaube, es war ein guter Tag für ihn; zuerst dieser Zufallsfund, und dann der Besuch bei Erika. Es hat ihn schwer beeindruckt, dass sie so eine berühmte Historikerin ist und schon zwölfundachtzig wissenschaftliche Artikel veröffentlicht hat.«
    » Zwölfundachtzig? Bist du sicher, dass es so viele sind?« Grinsend ging er zu dem Hocker vor dem Toilettentisch und setzte sich so, dass sie sein Gesicht sehen konnte.
    »Ist das so wichtig?« Sie lächelte ihn an, dann sagte sie: »Glaubst du, dass er sich eines Tages für uns schämen wird?«
    »Wieso? Meinst du, er wird sich dafür entschuldigen, dass seine Eltern nur einfache Polizisten waren, wenn er sein Cambridge-Diplom in Empfang nimmt? Hoffen wir erst mal, dass er überhaupt die Chance bekommt«, fügte er hinzu, ernüchtert durch den Gedanken an Eugenias Sorgerechtsklage.
    »Duncan, dieser Fall … Du wirst dich doch hoffentlich durch nichts davon abhalten lassen, am Montag zu der Anhörung zu kommen …«
    »Natürlich nicht. Ich habe schon mit Doug darüber gesprochen. Er wird für mich einspringen, wenn’s sein muss.« Er nahm seine Armbanduhr ab und begann, die Ärmel hochzukrempeln. »Soll ich dir den Rücken schrubben?«
    »Ja, bitte.«
    Er nahm den Badeschwamm und seifte ihn kräftig ein. »Wenn ich morgen von Konnie die DNA-Resultate bekomme, können wir schon viel gezielter ermitteln. Dann machen wir vielleicht auch endlich echte Fortschritte.«
    Cullen hatte die Proben, die sie in Chloe Yarwoods Wohnung gesammelt hatten, ins Revier mitgenommen und sofort ins Labor geschickt,

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