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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sie runzelte nachdenklich die Stirn -, »das kann nicht sein. Ich weiß, dass Harriet letztes Wochenende bei Tony war, weil er sich mit Laura gestritten hat, als er Harriet zurückbrachte. Laura achtet streng darauf, dass die Besuchszeiten korrekt eingehalten werden, und sie würde nie zulassen, dass Tony Harriet an zwei aufeinander folgenden Wochenenden zu sich nimmt.«
    »Haben Sie gehört, worum es bei diesem Streit ging?«, fragte Gemma.
    Monica Karimgee spielte verlegen mit ihrer Kaffeetasse und senkte den Blick. »Ich will ja nicht den Eindruck erwecken, dass ich herumspioniere. Es ließ sich aber auch wirklich nicht vermeiden. Mein Büro geht zur Straße – ich bin Werbegrafikerin und arbeite zu Hause -, und wenn sich Leute vor meinem Fenster anschreien, ist das nicht so leicht zu ignorieren. Ich kann Ihnen nur sagen, dass Laura offensichtlich wütend auf Tony war, aber das ist absolut nichts Ungewöhnliches. Ich mache
mir nur Sorgen um Harriet – das kann doch nicht gut für sie sein, diese ständigen Auseinandersetzungen.«
    »Nein«, pflichtete Kincaid bei, der an den Schaden denken musste, den ihre eigenen Probleme mit Eugenia bei Kit angerichtet hatten. »Wissen Sie, warum Laura Novak immer so wütend auf ihren Exmann ist?«
    Wieder schien Ms. Karimgee nicht ganz wohl in ihrer Haut zu sein. »Hören Sie, ich will hier wirklich keinen Klatsch verbreiten. Das ist doch wohl die Privatangelegenheit der Novaks.«
    »Unter normalen Umständen ja«, erwiderte Gemma ernst, »aber Tony Novak hat sowohl seine Exfrau als auch seine Tochter als vermisst gemeldet. Je mehr wir über die beiden wissen, desto größer ist die Chance, dass wir der Sache schnell auf den Grund kommen.«
    Monica Karimgee erbleichte. »Aber Sie sprachen doch von Laura – Harriet ist auch verschwunden?«
    »Ihr Vater glaubt das jedenfalls, und nebenan macht niemand auf. Sind Sie sicher, dass Sie keinerlei Anzeichen dafür bemerkt haben, dass Mrs. Novak mit Harriet übers Wochenende verreisen wollte?«
    »Nein. Aber es ist schon merkwürdig, jetzt, wo Sie’s sagen«, entgegnete Monica Karimgee zögernd. »Wenn ich mich nicht irre, habe ich am Freitag – es muss Freitagmorgen gewesen sein – Tonys Wagen gesehen. Ich habe nur zufällig aus dem Fenster geschaut und ihn gesehen, und dann rief jemand an, und als ich später wieder hinsah, war er weg. Es ist eine dunkelgrüne Volvo-Limousine, nicht gerade ein Allerweltsauto. Als Tony und Laura sich getrennt haben, hat Laura das Haus behalten, und Tony bekam das Auto – kein großes Opfer für Laura, da sie es sowieso für eine Sünde hält, so etwas Überflüssiges wie ein Auto zu besitzen.«
    »So etwas Überflüssiges wie ein Auto?«, wiederholte Kincaid verdutzt.

    »Na ja, Sie wissen schon – sie ist sehr umweltbewusst, sie findet, man sollte möglichst immer öffentliche Verkehrsmittel benutzen und so. Ich bin mir sicher, dass die Welt ein lebenswerterer Ort wäre, wenn wir alle so denken und handeln würden, aber die meisten von uns sind doch nicht zu solchen Opfern bereit, wie Laura sie bringt.«
    »Wenn Laura Novak also spontan beschlossen hätte, für längere Zeit mit Harriet zu verreisen, dann hätte sie nicht einfach ein paar Sachen in den Kofferraum schmeißen und losfahren können«, dachte Kinacid laut nach. »Sie hätte ein Auto mieten oder ein Taxi nehmen müssen.«
    »Aber warum sollte Laura mit Harriet irgendwo hinfahren?«, fragte Monica Karimgee.
    »Vielleicht hatte sie Angst vor ihrem Exmann. Er scheint doch ziemlich jähzornig zu sein.«
    »Tony?« Monica Karimgee schien überrascht. »Es ist doch Laura, die regelmäßig aus der Haut fährt, nicht Tony.«
    Kincaid dachte an den Mann, dem er gestern vor dem Frauenhaus begegnet war. Hatte Tony Novak sein aggressives Verhalten außerhalb der Familie nur gut zu verbergen gewusst, oder war sein gestriger Auftritt ein einmaliger Ausraster gewesen? »Sind Sie sicher, dass Sie Tony Novak selbst nicht gesehen haben, sondern nur seinen Wagen?«
    »Hundertprozentig.«
    »Haben Sie während dieser Zeit irgendwelche Geräusche aus dem Nebenhaus gehört?«
    Monica Karimgee schüttelte den Kopf. »Nein. Und das Auto kann nicht länger als fünf oder höchstens zehn Minuten hier gestanden haben – länger habe ich bestimmt nicht telefoniert.«
    Gemma beugte sich vor, sodass so etwas wie Nähe zwischen den beiden Frauen entstand. »Sie sagten vorhin, es sei Laura Novak gewesen, die immer wütend und aggressiv war. War sie es auch, die

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