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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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haben; wir würden gerne vorher mit ihm reden.«

    »Hey, wenn der Typ was verbrochen hat, will ich nix mit ihm zu tun haben.« Er lächelte und ließ seine blendend weißen Zähne sehen. »Sie nehmen ihn mit, dann krieg ich vielleicht eine hübsche Nachbarin. Aber wenn Sie mit ihm reden wollen, beeilen Sie sich besser.« Er warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. »Der Typ geht meistens um die Zeit zur Arbeit. So eine Art Sicherheitsjob.«
    Farrell und Rose dankten ihm für die Auskunft, doch sein strahlendes Lächeln schien nur für Rose reserviert.
    »Ich sollte Sie bei solchen Gelegenheiten öfter mitnehmen«, scherzte Farrell, als sie wieder ins Freie traten.
    »So, und was machen wir jetzt?«, fragte Rose. Sie hatten Kincaid und Jake Martinelli Nachrichten hinterlassen und ihnen die Situation erläutert, aber noch hatte keiner der beiden zurückgerufen.
    Farrell rieb sich den Bart. »Ich würde sagen, wir gehen einfach hinein. Wir wollen uns ja nur ein bisschen mit ihm unterhalten und hören, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat – falls der Mann dort oben in der Wohnung wirklich Jimmy Braidwood ist. Ich habe Kincaid und Martinelli gesagt, sie sollen sich hier mit uns treffen, und Martinelli soll den Hund mitbringen, für den Fall, dass der Kerl doch irgendwo etwas von einem Brandbeschleuniger hat.«
    »Dürfen wir das denn – ohne Haftbefehl?«
    »Sicher, wenn er uns freiwillig reinlässt – und was das betrifft, müssen wir uns auf Ihren Charme verlassen. Wie gesagt, es ist nur ein freundschaftlicher Besuch.«
    Rose war nicht ganz klar, wie man jemanden auf freundschaftliche Weise der Brandstiftung beschuldigen konnte, und so sehr sie Bill Farrell mochte, sie wäre doch wesentlich beruhigter gewesen, wenn Kincaid dabei gewesen wäre.
    Am Straßeneingang war keine Klingel, doch die Tür ließ sich leicht öffnen. Schon von unten konnten sie sehen, dass die Tür zur Wohnung im ersten Stock offen stand, und als sie die
Treppe hinaufgingen, fiel Rose auf, dass das Radio nicht mehr zu hören war.
    Oben angekommen, blieb Farrell stehen und klopfte an den Türrahmen. »Mr. Braidwood?«
    Als Rose zu ihm aufschloss, erblickte sie ein kleines Zimmer, trist und düster, aber penibel aufgeräumt wie eine Kasernenstube. An einem Bügelbrett stand ein Mann in Hose und Unterhemd und bügelte sorgfältig ein blaues Uniformhemd. Er war dünn, viel dünner, als sie ihn in Erinnerung hatte, doch seine nackten Arme waren muskulös. Die eingefallenen Wangen waren mit Aknenarben verunstaltet, und als der Blick aus seinen seltsam glanzlosen Augen sie streifte, deutete nichts darauf hin, dass er sie wiedererkannte.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie musste sich zusammenreißen, um ihre Miene freundlich und neutral zu halten.
    »Womit kann ich den Herrschaften dienen?«, fragte Braidwood. Er schaltete das Bügeleisen aus und stellte es am Ende des Bretts ab, dann zog er das Hemd an und begann, es bedächtig zuzuknöpfen. »Ich fürchte, ich bin auf Gäste nicht sehr gut vorbereitet.«
    Er bot ihnen keinen Platz an, schien aber nichts dagegen zu haben, dass Farrell ein paar Schritte ins Zimmer trat. Rose folgte ihm, und nun konnte sie sehen, dass an den Wänden eine ganze Sammlung gerahmter viktorianischer Drucke hing, zumeist aus den Illustrated London News . Sie zeigten Lagerhäuser und Speicher in Southwark sowie die von Pferden gezogenen Löschwagen des historischen London Fire Establishment.
    »Wir sind von der Feuerwehr«, erklärte Farrell, nachdem er Roses und seinen Namen genannt hatte, »und würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Es geht um den Brand in der Southwark Street in der Nacht von Donnerstag auf Freitag letzter Woche.« Als Braidwood ihn nur schweigend ansah, fuhr Farrell fort: »Eine Überwachungskamera hat Sie gefilmt,
wie Sie vor Ausbruch des Feuers an der offenen Tür des Lagerhauses vorbeigingen und einen Blick hineinwarfen.«
    »Kann schon sein, dass ich das war«, erwiderte Braidwood gedehnt. »Aber ist das denn ein Verbrechen, Mr. – wie war noch mal Ihr Name – Farrell?«
    »Die meisten Leute hätten eine unverschlossene Eingangstür wohl gemeldet«, hielt ihm Farrell entgegen. »Und jemand aus Ihrer Branche allemal.«
    »Aus meiner Branche?« Braidwood sah sie an, und Rose konnte nicht erkennen, ob aus den glanzlosen Augen echtes Interesse oder nur Hohn sprach. »Wie können Sie aus einem Überwachungsvideo erkennen, wie ich heiße und was ich beruflich mache?«
    »Wir

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