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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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denn, Sie meinen meine Frau und meine zwei Töchter zu Hause in Poplar. Sind übrigens acht und sechs, meine Mädels.«
    »Was ist mit den Möbeln?«, warf Maura rasch ein, entschlossen, sich die Gesprächsführung nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Wenn sie nicht aufpasste, würde der Mann als Nächstes Fotos von seinen Kindern aus der Brieftasche ziehen. »Wo kamen die her?«
    Spender wandte sich wieder zu dem ehemaligen Lagerhaus um. »Das waren billige möblierte Wohnungen – so wurde das Gebäude genutzt, als Mr. Yarwood es kaufte. Kaum besser als Studentenbuden. War ein ziemlicher Kampf, bis er die letzten Bewohner raus hatte; musste ihnen erst Strom und Wasser abdrehen, aber dann konnten wir endlich loslegen.
    Wir haben im Erdgeschoss angefangen und als Erstes die Wände rausgerissen, weil da ein Restaurant reinkommen soll. Dann haben wir die ganzen Möbel aus den Wohnungen nach unten geschafft, damit man sie gleich in die Müllcontainer schmeißen kann. Hätten gestern kommen sollen, die Container, aber die hatten Probleme mit der Lieferung.«
    »Ein Restaurant?«, fragte Kincaid stirnrunzelnd.
    »Oben Luxusapartments, unten ein Restaurant. Ein Promi-Koch, Sie wissen schon, wie dieser Dings, dieser rotzfreche Bursche. Aber jetzt …« Spender seufzte und zuckte mit den
massigen Schultern. »Wer weiß, wie lange es dauert, das wieder hinzukriegen – wenn überhaupt noch was draus wird.«
    »Gibt wohl Probleme mit der Versicherung, wie?«, meinte Kincaid beiläufig, als sei das nicht weiter überraschend, doch Spender ließ sich nicht aus der Reserve locken.
    »Nicht dass ich wüsste. Solche Geschichten brauchen halt Zeit. Sie wissen doch, wie das ist.«
    Kincaid betrachtete das Gebäude, die Hände in den Taschen seines Burberry-Trenchcoats vergraben. »Es heißt, die Wohnungen wären nicht so schnell weggegangen, wie Mr. Yarwood gehofft hatte.«
    »Das kann man so früh gar nicht sagen.« Zum ersten Mal schwang so etwas wie Verärgerung in Spenders Stimme. »Er wäre sie ganz bestimmt losgeworden, bei dieser Lage – so nahe an der South Bank und am Bahnhof London Bridge.«
    »Kommen wir noch mal auf die Möbel zurück, ja?«, sagte Maura scharf. »Wie haben Sie sie gestern zurückgelassen?«
    »Na, in der Mitte vom Raum gestapelt, wie sonst? Wir haben den Platz schließlich zum Arbeiten gebraucht.«
    »Sind Sie nicht auf die Idee gekommen, dass die Möbel eine Feuergefahr darstellen könnten?«
    »Was hätten wir denn sonst machen sollen mit dem Zeug? Es auf die Straße stellen, wo es den Verkehr gefährdet?«
    »Sagen Sie mal, sind unter Ihren Leuten auch Raucher?«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Inspector.« Spender holte tief Luft und schien noch einmal um einige Zentimeter zu wachsen. Seine gutmütige behäbige Art war wie weggeblasen. »Keiner von meinen Männern hat eine Kippe weggeschmissen und damit die Möbel in Brand gesetzt, falls Sie das denken sollten. Außerdem habe ich Ihnen doch gesagt, dass ich drinnen noch mal alles überprüft habe, bevor ich abgeschlossen habe. Wir haben nichts rumliegen lassen.«
    »Und Sie sind sich absolut sicher, dass Sie beide Türen abgeschlossen haben?«, fragte sie.

    »Natürlich bin ich mir sicher. Halten Sie mich für blöd?« Maura bemerkte, dass Cullen ihr einen Blick zuwarf, und glaubte ein amüsiertes Blitzen in seinen Augen zu erkennen. »Mr. Spender«, sagte sie streng, »wir sind auf Ihre Mitwirkung angewiesen …«
    »Mr. Spender, entschuldigen Sie bitte«, schaltete sich Kincaid ein und ließ sein nonchalantes Lächeln sehen. »Sie können vielleicht garantieren, dass niemand sich Ihren Schlüssel ausgeliehen hat, aber es gibt doch sicher mehr als nur den einen?«
     
    Winnies Beschreibung folgend, nahm Gemma die U-Bahn bis Waterloo und ging dann die Waterloo Road entlang in südlicher Richtung, vorbei an dem gewaltigen Klotz des Bahnhofsgebäudes und den angrenzenden Lagerhallen mit ihren schmutzigen Ziegelmauern. Der Regen hatte nachgelassen, doch die Gehsteige waren mit Pfützen übersät, und der Himmel war immer noch bleigrau.
    Wie merkwürdig, dachte sie und beschleunigte ihren Schritt, dass sie sich hier an der Grenze von Southwark wiederfand, nachdem Duncan ausgerechnet an diesem Morgen zu einem Fall in diesem Stadtbezirk gerufen worden war. Und noch merkwürdiger war dieser Anruf von Winnie Montfort. Es war sonst gar nicht Winnies Art, ihre Freunde mit spontanen Eingebungen und Forderungen zu überfallen.
    Zum Glück hatte Gemma an diesem

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