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Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Garage verschwindet. Eine
Minute später eilt Paulie zurück zum Wagen und braust
davon. Nebels ist sich nicht sicher, ob Paulie die Polizei
holt. Er geht zurück in die Garage. Er sieht den
Wagenheber, den Paulie fallen gelassen hat. Will Nebels
weiß, dass ihm eine Haftstrafe blüht, falls Andrea erzählt,
was passiert ist. Er tötet sie, nimmt den Wagenheber mit
und haut ab. Nach dem Kino fährt Rob zum Versteck raus,
findet die ermordete Andrea und gerät in Panik.«
»Joan, hast du nicht etwas Entscheidendes vergessen?«
Ich bemühte mich, nicht so ungeduldig zu klingen, wie
mich ihre Theorie machte. »Wie soll der Wagenheber
zurück in den Kofferraum von Rob Westerfields Auto
gekommen sein?«
»Ellie, Andrea wurde am Donnerstagabend ermordet. Du
hast ihre Leiche am Freitagmorgen entdeckt. Rob
Westerfield wurde nicht vor Samstagnachmittag verhört.
Es steht nicht im Prozessprotokoll, aber am Freitag war
Will Nebels bei den Westerfields und hat irgendwelche
Arbeiten erledigt. Robs Auto stand an der Auffahrt. Er hat
die Schlüssel immer stecken lassen. Will hatte an diesem
Tag genügend Gelegenheit, den Wagenheber zurückzu
legen.«
»Woher weißt du das alles, Joan?«
»Mein Cousin Andrew, der Richter, war früher im Büro
des Bezirksstaatsanwalts. Er hat dort gearbeitet, als der
Prozess gegen Rob Westerfield lief, und kannte alle
Einzelheiten des Falls. Er hat Rob Westerfield immer als
ein abstoßendes, aggressives, wertloses Exemplar der
menschlichen Gattung angesehen, aber zugleich war er
davon überzeugt, dass er an Andreas Tod unschuldig sei.«
Officer White glaubte, dass Paulie Andrea umgebracht
hatte. Mrs. Hilmer hatte immer noch ihre Zweifel an
Paulies Unschuld. Und jetzt war Joan auch noch
überzeugt, dass Will Nebels der Mörder war.
Und doch war ich mir sicher, dass Rob Westerfield
derjenige gewesen war, der meiner Schwester das Leben
geraubt hatte.
»Ellie, du weist alles, was ich gesagt habe, ganz weit von
dir.« Joan sprach mit leiser Stimme, im Ton des
Bedauerns.
»Nein, ich weise es nicht von mir. Bitte glaub mir. Als
hypothetische Situation passt es durchaus zusammen.
Aber, Joan, Rob Westerfield war in der Garage an dem
Morgen, als ich neben Andreas Leiche kniete. Ich habe
seinen Atem gehört, und ich habe dieses andere Geräusch
gehört – es ist so schwer zu beschreiben. Ein Kichern, das
trifft es noch am ehesten. Ein merkwürdiges Geräusch
beim Atemholen, und ich hatte es schon früher gehört, bei
einer der Gelegenheiten, bei denen ich ihm begegnet bin.«
»Wie oft bist du ihm denn begegnet, Ellie?«
»Ein paar Mal, als Andrea und ich am Samstag nach der
Schule durch die Stadt liefen und er plötzlich auftauchte.
Was hat dir Andrea alles über ihn erzählt?«
»Nur ganz wenig. Ich erinnere mich, dass ich ihn zum
ersten Mal bei einem der Spiele der Highschool
mannschaft gesehen habe. Andrea spielte natürlich im
Orchester, und sie fiel wirklich auf – sie sah toll aus. Nach
einem Spiel Anfang Oktober hat sich Westerfield dann an
sie rangemacht. Ich stand neben ihr. Er legte sich
unheimlich ins Zeug, sagte, wie hübsch sie sei, dass er die
ganze Zeit nur sie habe ansehen müssen – so in dieser Art.
Er war älter und sah sehr gut aus, und sie fühlte sich
natürlich geschmeichelt. Dazu kam, dass deine Mutter
sicherlich viel davon geredet hat, was für wichtige Leute
die Westerfields sind.«
»Ja.«
»Er wusste, dass wir heimlich in die Garage seiner
Großmutter schlichen, um zu rauchen. Und zwar normale
Zigaretten, kein Hasch. Wir bildeten uns weiß Gott was
drauf ein, dabei haben wir gar nichts Illegales getan. Rob
Westerfield meinte, wir dürften das Versteck als unser
Klubhaus betrachten, aber wir sollten ihm vorher Bescheid
sagen, wenn wir uns dort treffen wollten. Und als wir das
taten, hat er irgendwann Andrea gebeten, früher dort zu
sein. Du weißt ja, sie war erst rund einen Monat mit ihm
befreundet – wenn man es so nennen kann –, bevor sie
starb.«
»Hast du je das Gefühl gehabt, dass sie Angst vor ihm
hatte?«
»Ich hatte das Gefühl, dass irgendetwas überhaupt nicht
stimmte, aber sie hat mir nicht gesagt, was los war. An
diesem letzten Abend hat sie angerufen und gefragt, ob sie
rüberkommen könne, damit wir zusammen Hausaufgaben
machen. Ehrlich gesagt war meine Mutter von der Idee
nicht begeistert. Ich war nicht sehr gut in Mathe, und sie
wollte, dass ich mich konzentrierte. Sie wusste, dass
Andrea und

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