Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
Vom Netzwerk:
zurück und finde dich, sobald ich kann, okay?«
    »Okay«, sagte Marie, die jetzt schwach lächelte. »Soll ich mitkommen?«
    Jamie schüttelte den Kopf.
    »Das muss ich allein machen«, sagte er.

49
Durch den Spiegel
    Jamie, dessen Herz vor Adrenalin jagte, rannte durch die grauen Korridore des Rings. Die Ungeheuerlichkeit der Ereignisse auf dem Stützpunktgelände drohte immer wieder, seinen Verstand zu überwältigen, aber er schob sie jedes Mal beiseite.
    Daran darfst du jetzt nicht denken. Zu groß. Finde erst mal Matt; über alles andere kannst du dir später Sorgen machen.
    Er drückte den Rufknopf des Aufzugs und ließ den Daumen darauf, bis er das Surren von Drahtseilen hörte. Dann ging die Tür auf; Jamie betrat die Kabine, drückte den Knopf F und bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen, während er in die Tiefen des Rings sank.
    Der Aufzug hielt ruckfrei. Jamie zwängte sich aus der Kabine, noch bevor die Tür ganz offen war, und spurtete den Korridor entlang. Um ihn herum plärrten weiter die Hupen den Generalalarm, aber er hörte sie kaum. Seine Stiefel polterten über den Betonboden, als er in Richtung des Projekts Lazarus weiterrannte.
    Jamie kam davor zum Stehen und streckte die Hand nach dem Tastenfeld neben der Tür aus.
    Hoffentlich klappt’s, dachte er, als er Admiral Sewards Generalcode eingab. Zunächst passierte nichts, und sein Herz begann zu sinken. Aber dann wechselte die Signalleuchte von Rot zu Grün, und Jamie hörte, wie die schwere Tür der Luftschleuse entriegelt wurde.
    Los, komm schon. Mach schon.
    Eine Minute später wurde die innere Tür entriegelt. Jamie stieß sie auf und betrat den großen Raum; er sah sich um und rang wie vor den Kopf geschlagen nach Luft.
    Die Männer und Frauen des Projekts Lazarus lagen und saßen auf dem weißen Fußboden zusammengebrochen oder an ihren Schreib- und Labortischen zusammengesackt.
    Alle waren tot.
    Den meisten quollen die Augen aus den Höhlen, während sie angstvoll und schrecklich überrascht die Decke des Raums anstarrten. Der Gestank war unbeschreiblich, weil die Körper der Männer und Frauen sie zuletzt verraten hatten; Blut, Fäkalien und Körperflüssigkeiten liefen über den Boden, hoben sich deutlich von dem gleichförmigen Weiß des Projekts Lazarus ab.
    Auf einem Tisch in der Saalmitte – neben dem Hologramm der Doppelhelix, die sich in dem Chaos um sie herum ungerührt weiterdrehte – stand eine große quadratische Stahlkassette, deren Deckel aufgeklappt war. Sie enthielt einen schwarz beschrifteten Aerosolkanister. Jamie, der die toten Ärzte und Wissenschaftler bisher mit offenem Mund angestarrt hatte, wurde von plötzlicher Panik befallen, riss die Gasmaske aus dem Behälter an seinem Koppel und setzte sie hastig auf.
    Zu spät, dachte er wild . Ist das Gift, was immer es war, nicht schon abgesaugt, ist’s längst zu spät.
    Dann fiel ihm noch etwas ein.
    Hat das Zeug so blitzschnell gewirkt, wirst du’s in der nächsten Minute wissen.
    Diese Einsicht weckte ihn aus seiner Erstarrung, und er lief in die Mitte des Raums. Er hob den Kanister mit behandschuhten Händen aus der Kassette und las die schwarz aufgedruckte Inhaltsbezeichnung:
    sarin c 4 h 10 fo 2 p
    Nervengas. Jesus, was ist hier unten passiert?
    Jamie atmete tief durch und wartete ab, um zu sehen, ob er sterben würde.
    Befanden sich noch Spuren von Sarin in dem Raum, hatte er sie eingeatmet, würde er’s wissen, wenn seine Nase zu laufen begann. Dann würde er nach Atem ringen, seine Pupillen würden sich verengen, und er würde zu sabbern beginnen, bevor er die Kontrolle über seinen Körper verlor und in Krämpfe verfiel, an denen er ersticken würde. Der Vorteil war, dass Sarin in hoher Konzentration, wie sie in einem geschlossenen Raum zu erwarten war, in weniger als einer Minute tödlich wirkte. Der Nachteil war, dass dies nach allen Berichten ein grausig qualvoller Tod war.
    Er atmete langsam ein und aus, starrte dabei die Digitaluhr an seinem Handgelenk an. Die Sekunden verstrichen sadistisch langsam – 46, 47, 48, 49 –, und als sie sich der Minute näherten, hielt Jamie den Atem an.
    … 57, 58, 59, 60.
    Jamie atmete stoßartig aus und spürte, wie ihn Erleichterung durchflutete.
    O Gott, ich danke dir.
    Er griff nach der Gasmaske, um sie abzunehmen, aber dann ließ er sie doch lieber aufgesetzt.
    Weiß der Teufel, was hier unten noch alles passiert ist. Geh kein Risiko ein.
    Jamie hielt seine MP5 schussbereit, als er den saalartigen Raum

Weitere Kostenlose Bücher