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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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gehört hatte, ließ sie sich nichts anmerken. Sie sah ihn nicht einmal an, öffnete die Tür, ging hindurch und verschwand. Kaum eine Minute später kam sie mit Ted an der Hand zurück. Der alte Mann betrachtete sie mit einem Blick, aus dem schwärmerische Verehrung sprach.
    Er hat nicht geglaubt, dass sie ihn tatsächlich abholen würde, dachte Jamie . Er hat gesagt, er glaubt ihr, weil er wusste, dass sie gehen musste. Aber er hat’s nicht wirklich geglaubt.
    Sie gingen weiter die Treppe hinunter: eine zusammengewürfelte Ansammlung von Menschen und Vampiren. Larissa, Valentin und Lamberton – die beiden alten Vampire mit schwarzen Sprengstoffgürteln, die sich vor ihrer Brust kreuzten – schwebten über die mit Linoleum belegten Stufen. Jamie, der den Zünder in der Hand hielt, Kate und Ted, der nicht ahnte, dass auch er hätte fliegen können, stiegen Stufe für Stufe langsam hinab. Wie Kate und Ted unterhielten Valentin und sein Butler sich leise. Larissa starrte angestrengt geradeaus; ihr Blick war auf alle anderen gerichtet, nur nicht auf Jamie, der allein die Treppe hinunterging.
    In der kalten Luft auf dem Ladehof begann Ted zu zittern, und Kate schlang die Arme noch enger um ihn. Valentin beobachtete sie geradezu fasziniert. Jamie führte sie durchs Tor hinaus, wo ihr schwarzer Van mit laufendem Motor auf ihre Rückkehr wartete. Als sie darauf zugingen, hörte Jamie laute Stimmen vom anderen Ende der Zufahrt her und sah dorthin.
    »Helme«, sagte er sofort.
    Die drei Agenten setzten ihre glatten schwarzen Helme wieder auf und beobachteten, wie ein Polizeibeamter, hinter dem die beiden Polizisten folgten, die mit ihnen gesprochen hatten, auf sie zuhastete. Er war ein dicker Mann mit einem Wanst, der von einer Seite zur anderen schwabbelte, als er fast rennend näher kam. Er begann schon laut zu reden, als er noch zehn Meter von Jamie entfernt war.
    »Halt, stehen bleiben!«, verlangte er. »Stehen bleiben, sag ich!«
    Er erreichte die seltsame Ansammlung der hinter dem Van stehenden Gestalten und starrte sie verwundert an, während er wieder zu Atem zu kommen versuchte.
    »Ich weiß nicht, wer zum Teufel Sie zu sein glauben«, stieß er hervor. »Oder für wen zum Teufel ihr Spukgestalten arbeitet. Aber ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass ihr in meiner Stadt aufkreuzt und …«
    Weiter kam er nicht.
    Jamie stürzte sich auf den Mann, packte ihn am Hals und knallte ihn gegen die Mauer, die das Pflegeheim umgab. Die beiden anderen Polizeibeamten wichen ängstlich zurück, als Jamies Finger sich in den feisten Nacken ihres Vorgesetzten gruben.
    »Mischen Sie sich noch mal ein«, knurrte er, »dann sorge ich dafür, dass Sie Ihr Leben lang keine gute Stunde mehr haben. Haben Sie verstanden?«
    Der Polizeibeamte gurgelte etwas Unverständliches. Aus seinem Blick sprach nacktes Entsetzen, als er das purpurrote Helmvisier vor sich anstarrte.
    »Haben Sie verstanden?«, wiederholte Jamie, dessen Zorn wie flüssiges Blei in seinen Adern waberte. »Nicken Sie, wenn Sie verstanden haben. Sie sollen nicken, wenn Sie …«
    Dann hatte er plötzlich keinen festen Boden mehr unter den Füßen, und der Griff, mit dem er den Hals des Dicken umklammerte, lockerte sich. Er wurde hilflos strampelnd hochgehoben; er konnte nicht sehen, wer ihn hielt, und verlangte laut, sofort abgesetzt zu werden. Einen Augenblick lang geschah nichts, dann wurde er sanft wieder auf den Asphalt der Zufahrt gestellt.
    Sobald Jamie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, fuhr er herum – und war schockiert, als er in Larissas blasses schönes Gesicht starrte. Sie hatte ihre übermenschliche Kraft nie gegen ihn eingesetzt, nicht einmal, als sie sich in der Nacht, in der seine Mutter entführt worden war, in dem Nottinghamer Park am Kanal erstmals begegnet waren. Aber jetzt hatte sie es getan und sah ihn so besorgt an, dass er ihren Anblick kaum ertragen konnte.
    »Jamie«, sagte sie leise. »Das ist nicht deine Art. Warum tust du das?«
    Er starrte sie an, fühlte sein Gesicht vor Zorn und Beschämung brennen, stieß sie beiseite und erreichte mit wenigen großen Schritten den Van. Er riss die Hecktür auf, stieg ein und beorderte die anderen zu sich.
    Larissa wirkte enttäuscht, aber sie befolgte seine Anweisung und schwebte langsam auf das Fahrzeug zu. Kate führte Ted dorthin, während Lamberton an ihnen vorbeischwebte. Er war als Zweiter in dem Wagen, landete elegant in einem der Schalensitze und sah erwartungsvoll zu

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