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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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dir in meiner Abwesenheit schlechte Manieren angewöhnt, Valeri. Vielleicht sollte ich dir eine Lektion …«
    Dracula verstummte mitten im Satz, dann trat ein seltsamer Ausdruck auf sein Gesicht. Die Brust des alten Ungeheuers hob und senkte sich keuchend, sein Gesicht war schweißnass, seine Arme und Schultern zitterten vor Wut. Er torkelte rückwärts, und Valeri sah noch, dass aus einem Ohr seines Meisters ein Tropfen Blut quoll, bevor aus Draculas Nase ein breiter dunkelroter Blutstrom schoss und sein Körper zu zerfallen begann.
    Aus dem Haaransatz quoll Blut und floss ihm in Strömen übers Gesicht, als sei ihm mit Gewalt eine Dornenkrone aufs Haupt gedrückt worden. Unter den Fingernägeln spritzte hochroter Lebenssaft hervor, und als seine Augen ihr Feuer verloren, begannen auch sie zu bluten, sodass ihm dunkelrote Tränen über die Wangen liefen. Valeri beobachtete entsetzt, wie sich ein großes Hautstück im Nacken seines Meisters so rasch und spurlos auflöste, als habe es nie existiert, und durch ein rasch größer werdendes Loch Sehnen, Muskeln und einen hellgrauen Rückenwirbel sehen ließ. Als er seine Erstarrung überwand und sich in Bewegung setzte, konnte er nur hoffen, dass er nicht schon zu spät kam.
    Er durchquerte mit einigen großen Schritten das Zimmer, nahm sich keine Sekunde Zeit für ein Wort des Bedauerns, das sein treuer Diener verdient gehabt hätte, sondern riss Benoît mit einem kurzen Ruck beider Arme den Kopf ab. Als das Rückgrat abriss, löste sich der Kopf mit einem hörbaren plop! , während auf dem Gesicht des Dieners sprachlose Überraschung stand.
    Valeri warf den abgerissenen Kopf achtlos beiseite und packte Benoîts kopflosen Rumpf. Aus den Halsadern spritzte Blut wie Wasser aus einem Feuerwehrschlauch bis an die hohe Decke des Arbeitszimmers. Valeri drückte eine Hand in die klaffende Wunde, spürte bis zum Ellbogen hinauf warmes Blut, presste Halsschlagader und Drosselvene zusammen und hielt sie mit übermenschlicher Kraft geschlossen. Mit der freien Hand hob er Benoît mühelos hoch und hastete mit ihm zu seinem torkelnden Meister hinüber.
    Dracula starrte mit einem Ausdruck verebbender Wut auf dem Gesicht zu Valeri auf; ein Auge war eingesunken, und Gesicht und Hals bestanden aus einem grausigen Fleckenteppich aus fehlenden Hautstücken, sich auflösenden Muskeln und zerfallenden Knochen. Unten aus Draculas Schlafrock strömte Blut hervor und sammelte sich um seine Füße herum in einer großen Lache. Sein Mund versuchte Worte zu bilden; Valeri konnte deutlich sehen, wie die Muskeln sich bewegten, aber er verstand nicht, was sein Meister sagen wollte. Er ignorierte die unverständlichen Worte; was Dracula zu sagen versuchte, war jetzt nicht wichtig.
    Valeri packte den Unterkiefer seines Meisters und empfand panische Angst, sogar Abscheu, als das Fleisch unter seinen Fingern wie ein Papiertaschentuch nachgab. Draculas verbliebenes Auge gelang es, Empörung wegen dieses Übergriffs auszudrücken, aber er hatte nicht mehr die Kraft, sich zu wehren. Valeri riss den Mund seines Meisters auf, konstatierte mit gelassenem Entsetzen, dass durch die größer werdenden Löcher in Draculas Hinterkopf die Wand des Arbeitszimmers sichtbar wurde, drückte Benoîts Hals an die schlaffen Lippen und nahm die Hand von den zugedrückten Adern.
    Blut überflutete Draculas Mund in einem tosenden roten Strom. Die Wirkung trat sofort ein; Draculas verschwundenes Auge tauchte wieder auf, und beide leuchteten feurig rot. Valeri spürte, wie das Fleisch unter seinen Fingern fest zu werden begann wie abkühlendes Wachs; dann riss sein Meister eine Hand hoch und stieß ihn gewaltsam von sich weg. Er kam schlitternd zum Stehen und beobachtete, wie Dracula sein Gesicht in dem Blutstrom vergrub und trank und trank.
    Minuten verstrichen.
    Valeri stand schweigend da, hielt sich wie eh und je bereit, die Befehle seines Meisters auszuführen. Dracula saugte und biss und kaute an dem Stumpf, auf dem Benoîts Kopf gesessen hatte; der Hals und die Hände des Dieners verfärbten sich rasch blau, als sein schon abkühlender Leichnam immer mehr Blut verlor.
    Schließlich stand Dracula auf und ließ den toten Diener zu Boden fallen.
    Das Gesicht von Valeris Meister sah schrecklich aus; es war dick mit Blut bedeckt, das schwer zu Boden tropfte. Dracula warf den Kopf in den Nacken, holte tief Luft und stieß dann einen zufriedenen gutturalen Seufzer aus; nie zuvor war er seit seiner Wiederbelebung so sehr wie

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