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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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sein altes Ich erschienen. Die Luft um ihn herum schien vor Kraft zu vibrieren, als bilde er das Zentrum eines starken elektrischen Feldes, und Arme und Schultern waren mit neuen Muskeln besetzt. Er ließ langsam den Kopf sinken und bedachte Valeri mit einem breiten Lächeln. Dann schien er sich an den kopflosen Leichnam vor seinen Füßen zu erinnern und betrachtete ihn neugierig.
    Der Kopf des Dieners lag in der Ecke, in die Valeri ihn geworfen hatte; er war richtig herum stehend aufgekommen und schien die Ereignisse mit einem gekränkten Ausdruck auf seinem blassen Gesicht zu beobachten.
    Dracula betrachtete erst den Kopf, dann den Körper, von dem er stammte, dann hob er einen Fuß und stampfte damit auf Benoîts Brust, sodass das Brustbein eingedrückt und das Herz zerquetscht wurde. Der Körper zerplatzte mit einer Serie von kleinen Explosionen; er enthielt nur noch so wenig Blut, dass er kaum mehr tat, als sich zusammenzufalten, bevor er unter Draculas Fuß zerfiel. Das Rot in den Augen des alten Vampirs schien vor Vergnügen kurz aufzuleuchten, bevor er sich an Valeri wandte, der sich die ganze Zeit nicht bewegt hatte.
    »Ich habe dich deinen Diener gekostet«, sagte Dracula. »Dafür entschuldige ich mich.«
    »Bemüht Euch nicht, Meister«, antwortete Valeri mit vor Sorge heiserer Stimme. »Diener kommen und gehen, wie sie’s immer getan haben.«
    Dracula sah sich in dem Arbeitszimmer um und schien die Schäden, die er darin angerichtet hatte, erstmals zu bemerken.
    »War ich das?«, fragte er leise. Die Frage schien nicht an Valeri gerichtet zu sein, der wohlweislich schwieg. »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    Der erste Vampir der Welt durchquerte langsam den Raum, ließ dabei verwirrt den Kopf hängen. Er sank schwer auf die Chaiselongue, dann sah er zu Valeri auf.
    »Diese Gruppe, mit der dein Bruder sich verbündet hat«, sagte Dracula. »Sie besteht aus Nachkommen der Männer, die mich verfolgt haben?«
    »Unter anderem, Meister. Wie ich Euch schon berichtet habe, sind sie im Lauf der Jahre weit zahlreicher geworden.«
    Dracula nickte. »Du weißt, wo sie ihren Sitz haben?«
    »Ja, Meister«, erwiderte Valeri vorsichtig. »Ich weiß, wo ihr Hauptquartier liegt.«
    »Und du hast es nie für nötig gehalten, dich um sie zu kümmern? Du hast sie nicht einfach ausradiert?«
    Valeri zögerte. »Meister, Schwarzlicht ist stark bemannt und gut bewaffnet. Die Besatzung überwacht den Himmel in hundert Meilen Umkreis und den Erdboden in zehn. Ein Frontalangriff ist mir nie als strategisch klug erschienen.«
    Dracula lachte, ein kurzes verächtliches Schnauben.
    »Du warst schon immer ein Feigling, Valeri«, sagte er. »Im Gegensatz zu deinen Brüdern hast du nie Freude am Kampf gehabt. Deshalb habe ich dich immer unsere Nachhut befehligen lassen; du hast nie die Kühnheit besessen, die man für einen entscheidenden Angriff braucht.«
    »Tut mir leid, wenn ich Euch enttäuscht habe«, antwortete Valeri steif.
    Er war unüberhörbar gekränkt, und Draculas Gesichtsausdruck wurde milder, als ihm das bewusst wurde.
    »Entschuldige, alter Freund«, sagte er begütigend. »Das hast du nie getan, und ich möchte nicht, dass du etwas anderes denkst. Unsere siegreichen Schlachten haben wir gemeinsam gewonnen. Daran sollst du immer denken.«
    »Das tue ich, Meister«, sagte Valeri stolz.
    »Bist du bereit, noch mal in die Schlacht zu ziehen?«, fragte Dracula. »Nimmst eine Kompanie von unseresgleichen, ziehst mit ihr zu diesem Schwarzlicht und tust, was getan werden muss?«
    »Mit Freuden, Meister.«
    »Bring mir ihren Kommandeur – lebendig. Ich möchte mit dem Mann sprechen, der sich erdreistet, uns zu jagen. Lass sonst keinen lebend zurück. Niemanden.«
    »Was soll mit den übrigen Nachkommen unserer Feinde geschehen, Herr?«
    »Die bedeuten mir nichts«, sagte Dracula. »Die Männer, an denen ich mich rächen wollen würde, sind längst tot. Liquidiere sie alle und lass uns dieses unglückliche Kapitel unserer Geschichte abschließen.«
    »Ich verstehe, Meister.«
    Dracula nickte befriedigt, dann kniff er die Augen zusammen.
    »Ich befehle dir, deinen Bruder zu töten, Valeri«, sagte er. »Stört dich das nicht?«
    Valeri lächelte seinen Herrn an, ließ ein schmallippiges Lächeln voller Niedertracht sehen.
    »Nicht im Geringsten, Meister.«

21
Heimkehr der Helden
    Die Atmosphäre im Rückraum des Vans hätte triumphierend sein sollen; stattdessen war sie kalt und tückisch wie die Oberfläche eines

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