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Der 50-50 Killer

Der 50-50 Killer

Titel: Der 50-50 Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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hörte ich einen Piepston. Pete nahm seinen Funkempfänger vom Gürtel und runzelte kurz die Stirn.
    »Einer von den Lieferwagen.« Er legte den Kopf ein wenig zur Seite und sah mich an. »Ihr Befragungsteam hat was. Tausend Pfund, Greg, nicht wahr? Du wirst dein Scheckbuch brauchen.«
     
     
    3. Dezember
10 Stunden 50 Minuten bis Tagesanbruch
20:30 Uhr
     
    Scott
    Das Gebäude war alt und der Platz darin für ihn sehr eng. Die Wände an beiden Seiten bestanden aus großen Steinquadern, die in ungleichen Reihen zusammengefügt waren, so als habe derjenige, der dies hier gebaut hatte, wahllos alle Steine genommen, die hier vor langer Zeit gerade herumlagen. Das Gebäude musste schon seit Jahren leerstehen und war Generationen von Spinnen und Ameisen überlassen gewesen. Jahraus, jahrein waren welke Blätter hereingeweht und auf den Steinplatten zu Staub zerfallen. Spinnweben an der Decke bildeten entweder dünne graue Netze oder hingen wie schmutzige Bindfäden von oben herab.
    Scott hatte keine Ahnung, wofür das Gebäude früher genutzt worden war. Vielleicht hatte es als Schuppen gedient oder als eine Art Speicher. Das würde passen, denn jetzt diente es dazu, ihn aufzubewahren.
    Wenn er sich zur Seite lehnte, konnte er mit den Schultern die Wände berühren, und trotz der Spinnen, die groß, braun und hässlich waren, tat er es immer wieder. Außerdem bog er den Kopf zur Seite, weil er versuchte, die Spannung und den Krampf in Nacken und Rückenmuskeln erträglicher zu machen. Er saß auf irgendetwas, konnte aber nicht sehen, was es war. Seine Hände waren an den Gelenken mit Handschellen gefesselt, die Unterarme ruhten auf den Oberschenkeln. Der Mann mit der Teufelsmaske hatte dann den Strick um alle vier Gliedmaßen gelegt und festgebunden.
    Seine Nase lief, er musste immer wieder schniefen. Einmal kam das von der Kälte und zum anderen davon, dass er weinte. Er konnte es nicht ändern. Bis heute hatte er sich selbst für stark und leistungsfähig gehalten, doch jetzt wusste er, dass das nicht stimmte. Er war kein Held, nicht so ruhig und gefasst, wie die Filmfiguren sich immer zu fühlen schienen.
    Das konnte doch alles nicht wahr sein.
    Am Anfang hatte er Wut empfunden, aber jetzt nicht mehr. Fest entschlossen, sich zu befreien – es bis zu ihr zu schaffen –, hatte er sich gegen die Fesseln gewehrt, sosehr er konnte, hatte mit den Zähnen geknirscht und sich so lang gestreckt wie möglich, doch sie waren zu gut angebracht. Wut und Hass waren schnell in Hilflosigkeit umgeschlagen. Er saß hier fest, vollkommen machtlos.
    Panische Furcht war über ihn gekommen, und er hatte angefangen zu weinen. Es widerte ihn an, aber er hatte solche Angst. Er war dem Mann mit der Teufelsmaske ausgeliefert, und jetzt klopfte sein Herz so schnell, dass er nur das Richtige sagen und alles tun wollte, was immer nötig war, um hier herauszukommen.
    Dafür würde er alles tun.
    Vor ihm gingen die Wände und die Decke noch etwa zwei Meter weiter. Dann kam der offene Eingang, durch den er den Wald draußen sehen konnte. Sie waren auf einer Art unwirtlicher Lichtung.
    Außerhalb seines Blickfeldes musste der Mann ein Feuer angezündet haben. Orangefarbenes Licht flackerte und tanzte über den Boden, und er hörte das brennende Holz knacken und prasseln. Er spürte nur wenig Hitze, doch wenn der Wind drehte, zog Rauch mit schwach glühenden Holzstückchen an der Tür vorbei.
    Es hatte auch angefangen zu schneien. Das Licht der Flammen ließ die Flocken wie gelbe Blüten erscheinen. Schon bildete sich ein dicker Schneeteppich.
    Ihn fröstelte, und er zitterte. Zum Teil wegen der Kälte, aber nicht nur deshalb.
    Jodie, dachte er. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, was vielleicht gerade mit ihr passierte.
    Der Mann erschien in der Türöffnung.
    Scott hörte auf zu denken und versuchte, rückwärtszukriechen. Doch es war kein Platz dafür. Der Mann kam gebückt in den Schuppen und kniete sich hin. Er war praktisch nur eine Silhouette, obwohl der Feuerschein auf den äußersten Rändern der Maske glänzte und die roten Kanten hervorhob.
    Der Mann lehnte sich mit den Ellbogen auf Scotts Knie und hielt ihm zwei Dinge hin.
    In der einen Hand hatte er einen zusammengehefteten Stoß Papier.
    In der anderen einen Schraubenzieher.
    »Schschsch«, sagte er.
    Scott merkte, wie schnell sein Atem ging, und glaubte zu hören, wie er die einzelnen Stöße herauspresste. Er tat sein Bestes, sich zu beruhigen und damit aufzuhören. Er musste alles

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