Der 8. Tag
dem ein junger Mann mit dunklen, einge ö lten Haaren und Sonnenbrille ausstieg und mit eiligen Schritten auf sie zukam.
» Miss Roman? «
» Ja. «
» Vanessa Roman? «
» Ja. «
» Mein Gott, bin ich froh Sie noch erwischt zu haben. Das ist alles so peinlich. «
Er setzte die Sonnenbrille ab und sie sah seinen Augen an, dass er wirklich betroffen war, so als ob er bef ü rchtete, dass sie b ö se sei.
» Bevor Sie etwas sagen, m ö chte ich mich entschuldigen « , erkl ä rte er. » Der Fehler ist bei uns passiert, nicht bei der Age n tur. Wir waren im Penthaus dieses H ä userblocks « , er deutete auf das Geb ä ude, vor dem sie standen, » zumindest bis vor knapp einem Monat. Jetzt sind wir auf dem Gel ä nde der Fox. Der Mann, der sie von der Agentur angerufen hat, wusste augenscheinlich nicht, dass wir umgezogen sind. Ich habe ihn aus unserem B ü ro angerufen um den Termin auszumachen, doch ich h ä tte sicherstellen m ü ssen, dass er die neue Adresse hat. Der Fehler ist erst vor einer halben Stunde bemerkt wo r den, als ich meiner Assistentin gesagt habe … « Er brach ab. » Egal, das Mindeste, was ich tun konnte, war her ü berzuko m men und Sie pers ö nlich abzuholen. Es tut mir wirklich Leid. «
» Ist schon gut « , meinte sie. » Ich bin gerade erst gekommen und habe versucht mir einen Reim darauf zu machen. «
» Sehr nett von Ihnen, dass sie es so leicht nehmen « , erkl ä rte er beruhigt und schenkte ihr ein breites L ä cheln, dass ihm etwas von einem gro ß en Jungen gab. » Kann ich Sie jetzt gleich zu dem Treffen mitnehmen? «
» Ich habe meinen eigenen Wagen. Er ist gleich dort dr ü ben geparkt. « Sie deutete auf ein Parkhaus in der N ä he.
» Okay, ich fahre vor. Oder … « , er schaute auf seine Uhr. » H ö ren Sie, wir sind etwas knapp mit der Zeit. Das ist mein Fehler und es tut mir wirklich Leid. Aber kann ich Sie nicht hinfahren und danach bring ich Sie wieder her, dann k ö nnen Sie ihren Wagen abholen? «
» Das macht aber bestimmt viel Umst ä nde. «
» Das macht keine Umst ä nde. Es w ä re mir ein Vergn ü gen. «
Sie warf einen Blick auf den silbern gl ä nzenden Porsche. Es war ein faszinierender Gedanke, so stilgerecht auf das Gel ä n de der Fox gefahren zu werden. Dann warf sie einen Blick auf ihn. Jetzt, da sie Gelegenheit hatte ihn genauer zu mustern, fand sie ihn recht gut aussehend. Sie sch ä tzte ihn um die dre i ß ig, vielleicht ein bisschen ä lter. Er hatte ein nettes L ä cheln, h ü bsche Augen und trug handgefertigte Schuhe, h ö chstwah r scheinlich italienische. Die legere Lederjacke war sicher ein Ted-Lapidus-Modell und die Uhr, die sie unter dem hochg e krempelten Hemds ä rmel sah, war eine Cartier.
Er hielt ihr die T ü r auf und half ihr hinein. Sie f ä delten sich in den Verkehr ein und fuhren auf dem Pico nach Westen.
» Ich hei ß e ü brigens Jack. Jack Martin. «
» Nett Sie kennen zu lernen, Jack. «
» Gleichfalls, Vanessa. «
Obwohl er die Sonnenbrille wieder aufgesetzt hatte, b e merkte sie, wie sein Blick zu ihren Oberschenkeln wanderte, als sich ihr Rock in dem engen Beifahrersitz des Porsches nach oben schob. Es st ö rte sie nicht, ganz im Gegenteil, sie war stolz auf ihre Beine. Sie war stolz auf ihren ganzen K ö rper. Sie trieb jeden Tag Sport, rauchte nicht und nahm auch sonst keine Drogen, au ß er mit Freunden zusammen einen gelegentlichen Joint oder etwas Koks, und sie trank kaum Alkohol. Sie war zweimal verheiratet gewesen, hatte aber keine Kinder. In jeder Stadt der Welt w ü rden sich die M ä nner tottrampeln um sich mit ihr zu verabreden, doch hier in Hollywood war die Ko n kurrenz zwischen den Frauen hart um an die Sorte von M ä n nern ranzukommen, auf die Frauen wie sie es abgesehen ha t ten. Dazu kam noch, dass sie achtundzwanzig war, was nicht bedeutete, dass sie schon aus dem Rennen war, doch ihr war nur zu deutlich bewusst, dass die neuen M ä dchen in der Stadt mit jedem Tag j ü nger aussahen. Von ihrer Karriere erwartete sie nicht mehr allzu viel. Eine kleine Rolle in einer Fernsehs e rie war ungef ä hr das Beste, was sie zur Zeit erwartete, und selbst wenn der Termin an diesem Nachmittag nicht dazu f ü hren w ü rde, dann h ä tte sie zumindest Jack getroffen. Und Jack, so hatte sie bereits entschieden, w ü rde ihr vollauf gen ü gen.
» Sie haben eine Menge Verehrer in unserem Betrieb « , e r kl ä rte Jack. » Diese Szene, die Sie letztes Jahr in dem Fernse h film hatten, wie war doch
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