Der 8. Tag
m ö chte ich wissen, warum. «
» Vielleicht wei ß sie gar nicht, um was es geht, und h ä lt dich f ü r verr ü ckt. «
» Dann kann sie mir das ins Gesicht sagen. «
» Dann hat sich deine Reise aber gelohnt. «
» Um wieder Joshs Freund zu zitieren, der einen gewissen Ruf in Bezug auf Frauen hat, sie ist neunundzwanzig und eine Augenweide. So viel zu deiner eierk ö pfigen alten Jungfer. «
» Ah, jetzt verstehe ich. Du hoffst auf ein Abenteuer auf Staatskosten. «
» Gut, gut. Aber erz ä hl es niemanden. «
» Ich werde es meinem Kongressabgeordneten schreiben. «
» Wozu? Die machen das doch dauernd. «
» Nun mal ernsthaft, willst du wirklich dahinfliegen? «
» Nat ü rlich Jack. Was haben wir denn sonst in der Hand? Ein dickes Nichts. Der Computer spuckt keine neuen Verd ä c h tigen aus. Die vierzehn Kerle, die sich beim ersten Mal gewe i gert haben den Bluttest zu machen, haben jetzt alle zug e stimmt und keiner ist geflohen oder hat Anstalten gemacht etwas zu unternehmen, das darauf hindeuten k ö nnte, dass er der M ö rder ist, wie wir auch eigentlich schon die ganze Zeit vermutet haben. «
» Warum wartest du nicht erst einmal die Testergebnisse ab? «
» Und warum warte ich nicht, bis alle anderen Proben nochmal ü berpr ü ft worden sind? Oder bis der verdammte Computer etwas ausgegraben hat. Oder bis es dem Kerl zu langweilig wird und er sich selbst stellt? Oder bis es in der H ö lle schneit? Oder was das Schlimmste w ä re, bis man eine weitere Leiche da drau ß en gefunden hat? Und das wird fr ü her oder sp ä ter, so sicher wie das Amen in der Kirche, passieren. «
Jack hielt seine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete die Glut, als ob sie den Weg zu fern ö stlicher Erleuchtung weisen w ü rde. Er sprach langsam und nachden k lich: » Wir haben hier wahrscheinlich die gr öß te und bestau s ger ü stete Sonderkommission, die jemals in diesem Staat ins Leben gerufen wurde, wir arbeiten an jedem Aspekt des Falles vierundzwanzig Stunden am Tag und untersuchen jedes Detail immer wieder mit der Lupe. Wir machen alles Menschenm ö g liche. Ich wei ß , dass du frustriert bist, ich bin es auch. Doch wir beide wissen, dass der gr öß te Teil einer Untersuchung im Warten besteht. «
» Wir tun nicht alles Menschenm ö gliche, solange es irgen d wo eine potenzielle Zeugin gibt, die nicht bereit ist mit mir zu sprechen … «
» … und zuf ä llig auch noch gro ß e Titten hat. «
» Ich schei ß darauf, was … «
Er brach ab, als er das ironische Aufblitzen in Jacks Augen bemerkte. » Mein Gott. Jack, du bist wirklich ein einf ä ltiger Prolet. «
» Ich mag dich auch. Komm, beruhige dich. Wir haben es hier mit einem richtigen Schei ß kerl zu tun, aber das Leben geht weiter. «
» Du wei ß t, dass ich Recht habe. «
» Vielleicht. «
» Gib mir einfach R ü ckendeckung. Ich bin in zwei Tagen z u r ü ck, h ö chstens drei. «
» Steak und Hummer bei Don The Beachcomber, dass es e i ne Sackgasse ist? «
» Gemacht. «
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W Ä HREND ER DARAUF wartete, dass das Bild auf dem Monitor erschien, zitterte er vor Aufregung. Es war wunderbar, zu verfolgen, wie es gleich einem Geda n ken, der Wirklichkeit wurde, Konturen gewann. Zuerst die Umrisse des Kopfes, dann Licht und Schatten, die ihre Gesichtsz ü ge entstehen lie ß en, wobei sich die Haltung, der Aufnahmewi n kel und ihr Gesichtsausdruck herausformten. Es war ein ganz normales Passbild f ü r irgendwelche Unterlagen, aber auch nicht zu streng, ein Foto, das man einer Zeitung oder dem Fernsehen geben w ü rde oder auch f ü r ein Erinnerungsheft zum Klasse n treffen.
Ohne Zweifel war sie sch ö n. Er tippte ein: » Wie hei ß t sie? «
» L AMBERT , Tessa « , sagte die Schrift am unteren Rand des Bildschirmes. Dann folgte eine verwirrende Liste ihrer akad e mischen und beruflichen Qualifikationen. Price war beei n druckt, doch verdr ä ngte er es kurz entschlossen um sich auf das inzwischen ganz deutliche Bild zu konzentrieren. Sie l ä chelte und schien ihn direkt anzusehen.
Die Schrift auf dem Bildschirm verblasste und eine Frage trat an ihre Stelle. » Gef ä llt sie dir? «
» Ja sehr « , antwortete Price mittels der Tastatur. » Doch ich habe da ein paar Fragen. «
» Was willst du wissen? «
Zwanzig Minuten lang stellte Price eine Frage nach der a n deren ü ber jede Einzelheit aus Tessas Leben. Normalerweise, wenn er diese Informationen auf seine Art h ä tte ausgraben m ü ssen, w ä
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