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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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King vor zwei Jahren eingerückt ist, nicht wahr, und das Haus steht leer. Es wäre besser, wenn wieder jemand drin wohnte. Es verkommt doch sonst nur.« »Ich glaube, Joanna, das ist gar keine schlechte Idee. Wir wollen die ganze Sache gründlich durchsprechen. Hat keinen Sinn am Bridgetisch vor allen Leuten. Haben Sie morgen nachmittag Zeit?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Es ist schrecklich nett, daß Sie helfen wollen, Sir Henry. Ich gehe Ihnen bestimmt schon auf die Nerven mit meinen ewigen Hilferufen.«
    »Unsinn«, erwiderte er streng. »Dazu bin ich hier. Eine Frau braucht einen Mann, der ihr die Schwierigkeiten aus dem Weg räumt.« Seine Stimme bebte leicht.
    »Jetzt muß ich Schluß machen«, sagte sie. »Bis später.« »Auf Wiedersehen, meine Liebe.«
    Sie legte den Hörer auf, streichelte Patchs Kopf und ging zusammen mit dem Hund die Treppe hinauf. Sie setzte sich an das Sendegerät und funkte das kürzeste Signal auf der Welle der holländischen Station zur Weiterleitung nach Berlin. Eine Bestätigung, daß sie ihre Instruktionen erhalten habe, und ein Kodewort, das bedeutete, daß für Devlins Unterbringung gesorgt werde.
    In Berlin war das Wetter furchtbar. Schwarzer, kalter Regen peitschte über die Stadt, und der Wind pfiff so eisig, als käme er vom Ural. Im Vorzimmer von Himmlers Büro in der PrinzAlbrecht-Straße saßen Max Radl und Devlin sich seit mehr als einer Stunde gegenüber. »Was, zum Teufel, ist eigentlich los?« fragte Devlin zum wiederholten Mal. »Will er uns nun sehen oder nicht?«
    »Wie wär's, wenn Sie mal anklopften und ihn fragten?« schlug Radl vor. In diesem Augenblick ging die Tür zum Korridor auf, und Rossmann trat ein. Er schleuderte das Regenwasser von seinem Schlapphut, der Mantel war triefend naß. Er lächelte strahlend. »Immer noch da, Sie beide?« Devlin sagte zu Radl: »Ein kolossaler Witzbold.« Rossmann klopfte an Himmlers Tür und ging hinein. Er schloß sie nicht hinter sich. »Ich habe ihn, Reichsführer.«
    »Gut«, hörten sie Himmler sagen. »Dann will ich jetzt Radl und diesen Iren da sehen.«
    »Was, zum Teufel, soll das sein?« flüstere Devlin. »Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln?«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte Radl. »Das Reden besorge ich.« Er betrat das Büro als erster, dann folgte Devlin, und Rossmann schloß die Tür hinter ihnen. Alles war genau wie an jenem ersten Abend. Der Raum lag im Halbdunkel, das Kaminfeuer flackerte, und Himmler saß hinter seinem Schreibtisch.
    Ohne Vorrede begann der Reichsführer: »Gut gemacht, Radl. Ich bin mit der Entwicklung der Dinge sehr zufrieden. Und das ist Herr Devlin?«
    Devlin nickte unbekümmert und sagte dann: »Bloß ein armer irrer Ire aus dem Hinterland.«
    Himmler runzelte unwillig die Stirn. »Was, in aller Welt, faselt dieser Mensch?« fragte er Radl.
    »Die Iren, Reichsführer, sind nicht wie andere Leute«, erwiderte Radl schwach.
    Himmler starrte Devlin an und wandte sich dann wieder an Radl. »Sind Sie sicher, daß er der richtige Mann ist?« »Absolut.«
    »Und wann soll er weg?« »Am Sonntag.«
    »Und Ihre übrigen Dispositionen? Entwickelt sich alles nach Wunsch?« »Jawohl, bisher schon. Meine Reise nach Alderney konnte ich mit Erledigungen für die Abwehr in Paris verbinden, und nächste Woche kann ich aus rein dienstlichen Gründen Amsterdam besuchen. Der Admiral weiß von nichts. Er hat in letzter Zeit andere Sorgen.« »Gut.« Himmler saß da und starrte vor sich hin, offenbar dachte er über irgend etwas nach.
    »War sonst noch was, Reichsführer?« fragte Radl, da Devlin bereits ungeduldig wurde.
    »Ja. Ich habe Sie heute abend aus zwei Gründen hierher bestellt. Erstens wollte ich mir Devlin ansehen. Und zweitens geht es um die Zusammensetzung von Steiners Einsatzgruppe.« »Vielleicht sollte ich hinausgehen«, meinte Devlin. »Unsinn«, erwiderte Himmler brüsk. »Sie setzen sich gefälligst ganz still in die Ecke und hören zu. Oder ist ein Ire dazu nicht fähig?« Devlin klappte etwas übertrieben die Hacken zusammen und ließ sich dann am Kaminfeuer nieder, nahm eine Zigarette heraus und zündete sie an. Himmler starrte ihn an, wollte anscheinend etwas sagen und überlegte es sich dann doch anders. Er wandte sich wieder Radl zu. »Ja, in der Zusammensetzung von Steiners Gruppe scheint es einen schwachen Punkt zu geben. Vier oder fünf Leute sprechen einigermaßen Englisch, aber nur Steiner kann sich als Einheimischer ausgeben. Das reicht nicht. Meiner

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