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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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gewesen war. Wenn die Amerikaner wussten, dass Fitzgerald in der Scheune war - und er nahm an, dass es so war -, würden sie sehr viele Menschenleben riskieren, um ihre Außenministerin zu retten. Und von dem Widerstand, auf den sie bis jetzt gestoßen waren, würden sie sich bestimmt nicht abschrecken lassen.
    Er nahm ein kleines Klappmesser aus der Tasche, zog die Klinge heraus, trat zu Fitzgerald, kauerte sich hinter dem Stuhl nieder und begann, ihre Fesseln durchzuschneiden. »Gehen Sie von dem Tor weg«, knurrte er, einen Blick über die Schulter werfend. »Ziehen Sie lieber die Stecker der Scheinwerfer raus. Haben Sie die Schlüssel für den Lieferwagen?«
    »Ja«, antwortete Saifi. Als die Halogenstrahler erloschen, war die Scheune in Finsternis getaucht. »Ich habe sie.«
    »Gut«, sagte Mengal, der gerade den letzten Strick durchschnitt. Er schob beide Hände unter Fitzgeralds Arme, hievte sie unsanft auf die Beine und hörte sie durch das Isolierband über ihrem Mund schreien. Ihre Beine gaben nach, sie war immer noch zu schwach, um allein gehen zu können. Er bohrte ihr den Lauf seiner Pistole in den Rücken. »Besser, Sie setzen sich in Bewegung, Gnädigste. Ich warne Sie, wenn Sie jetzt das Bewusstsein verlieren, wachen Sie nie wieder auf.«
    Er fühlte, wie sich ihr Körper versteifte, dann lastete ihr Gewicht nicht mehr ganz so schwer auf seinen Armen. Sie gab sich Mühe, sich selbstständig zu bewegen, doch es bedurfte immer noch seiner ganzen Kraft, sie zu führen und ihr gleichzeitig die Waffe in den Rücken zu pressen. Als sie gerade das Tor erreicht hatten, hörte er aus dem Funkgerät Qazis Stimme. Er stieß Fitzgerald gegen die Wand, sie weiter mit der Waffe
bedrohend, und griff mit der Linken nach dem Funkgerät an seinem Gürtel. »Was gibt’s? Was ist passiert?«
    »Ich habe einen von ihnen im Visier, General.«
    »Was ist mit Amir?«
    Jetzt hörte Mengal die Stimme des zweiten Scharfschützen. »Beziehe gerade Position.«
    Mengal antwortete nicht sofort. Ihm war klar, dass es besser war, so lange zu warten, bis beide Scharfschützen Position bezogen hatten, aber wenn sie verschwinden wollten, wurde die Zeit allmählich knapp. Durch das offene Scheunentor sah er auf der Auffahrt des Hauses den Toyota-Lieferwagen, der direkt hinter Kureshis Mercedes abgestellt war. Wenn es ihnen gelang, den Lieferwagen zu erreichen, hatten sie vielleicht eine Chance. Es hing alles davon ab, ob die Amerikaner sich dem Haus von vorn oder von hinten näherten. Nur das war wichtig; wenn sie das Haus schon umstellt hatten, war sowieso alles vorbei.
    Der Algerier stand dicht hinter der Schwelle, eine dunkle Silhouette vor dem Hintergrund des Lichts aus dem Garten hinter dem Haus.
    »Wenn ich es sage, gehen Sie raus und feuern in Richtung Weide. Machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie einen von unseren Männern treffen könnten, gehen Sie einfach zu dem Lieferwagen. Bleiben Sie auf keinen Fall stehen.«
    Der Algerier murmelte zustimmend, und Mengal hob einmal mehr das Funkgerät. »Hörst du mich, Qazi?«
    »Ja, General.«
    »Wir machen uns gleich auf den Weg. Hast du ihn immer noch im Visier?«
    »Ja.«
    »Dann drück ab.«

44
    Sialkot
    Von den ursprünglich acht Wachtposten, die sein Team unter Feuer nahm, hatte Kealey selbst gerade zwei aus dem Verkehr gezogen - den Mann, den er mit dem Messer getötet hatte, nicht eingerechnet -, und jetzt waren noch drei übrig. Als er ein volles Magazin in seine Waffe rammte, hörte er sie trotz des lauten Regens reden. Obwohl er ihre Sprache nicht verstand, war unüberhörbar, dass sie stritten, vielleicht darüber, ob sie zum Haus zurückkehren sollten. In diesem Moment hörte er einen weiteren Feuerstoß, und als das Echo verebbt war, wirkte es, als wären die auf Urdu schreienden Wachtposten in Panik geraten. Aber es schienen nicht mehr drei Stimmen zu sein. Er hob das Gewehr an die Schulter und sah durch das Zielfernrohr, dass einer seiner Kameraden den links stehenden Mann getroffen hatte. Jetzt standen nur noch zwei Männer zwischen ihnen und der Scheune.
    »Ich hab ihn erwischt«, sagte Manik angespannt. »Zwei sind noch auf den Beinen.«
    Kealey bestätigte leise, dass er verstanden hatte, konzentrierte sich aber bereits auf den nächsten Schuss. Sein Finger legte sich um den Abzug, und er atmete langsam aus. Als sich der Finger fester um den Abzug spannte, fiel ein weiterer Schuss, und die beiden Männer verschwanden in dem hüfthohen Gras. Kealey versuchte, sich die

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