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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in ihrem Kopf zurück. Ein ungewolltes Verlangen bemächtigte sich ihrer, als Thorpes Lippen sich von ihrem Mund lösten.
    »Vielleicht hast du das nicht gebraucht«, raunte er, sie immer noch an den Aufschlägen seines Jacketts festhaltend. »Aber ich schon.«
    »Du musst verrückt sein.« Die Worte klangen hart und vernichtend, doch in ihre Stimme mischte sie die Rauheit erwachender Begierde.
    »Wahrscheinlich«, pflichtete er ihr leichthin bei. »Ansonsten hätte ich neulich abends nicht so einfach deine Wohnung verlassen.«
    Liv ließ diese Bemerkung kommentarlos passieren. Die Erinnerung an ihre Reaktion auf seine Zärtlichkeiten war ihr zu unangenehm. »Du hattest kein Recht, heute Abend so eine Show im Studio abzuziehen.«
    »Du meinst, dich zu küssen?« Er grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich beabsichtige, mir das zur Gewohnheit zu machen. Du hast einen fantastischen Mund.«
    »Hör zu, Thorpe …«
    »Du und Myras Neffe, ihr seid alte Freunde, erzählt man sich.«
    Liv schnaubte genervt. »Ich wüsste nicht, was dich das anginge.«
    »Ach, es geht nur darum, eventuelle Konkurrenten auszubooten«, erklärte er liebenswürdig. Es gefiel ihm, sie so dicht an sich gedrückt zu halten und darauf zu warten, dass sie ihren Widerstand aufgab.
    »Konkurrenten?« Liv hätte sich schon längst von ihm abgewandt, doch sie war in seinem Jackett gefangen. »Wovon redest du eigentlich?«
    »Ich muss mir ein Bild von den anderen Männern machen, von denen du dich anstandslos umarmen lässt, damit ich sie ausstechen kann.« Thorpe zog sie immer näher an sich heran. Die Wärme, die von seinem Körper ausging, schien ihre Haut zu versengen. Seine Augen hielten ihren Blick fest. »Ich werde dich heiraten.«
    Livs Kinnlade klappte herunter. Sie hätte nicht geglaubt, dass Thorpe sie noch einmal derart schocken könnte. Sie hatte inzwischen gelernt, von diesem Mann alles Unmögliche zu erwarten. Aber nicht das. Es war eine ganz nüchterne, ruhig vorgebrachte Feststellung gewesen. So als habe er gesagt, er würde in der nächsten Bridgerunde ihr Partner sein. Nachdem sie sein Gesicht einer eingehenden Musterung unterzogen hatte, kam sie zu dem Schluss, dass er das, was er eben gesagt hatte, völlig ernst meinte.
    »Jetzt weiß ich, dass du verrückt bist«, flüsterte sie. »Total übergeschnappt.«
    Thorpe hob zustimmend eine Braue und fuhr dann in ganz vernünftigem Tonfall fort. Es war in erster Linie dieser Tonfall, der sie verwirrte. »Ich bin bereit, dir eine sechsmonatige Bedenkzeit einzuräumen. Ich bin sehr geduldig. Und das kann ich mir auch leisten; ich verliere dabei nämlich nichts.«
    »Thorpe, du hast wirklich ein ernsthaftes Problem. Du solltest dich für eine Weile beurlauben lassen. Übermäßiger Stress kann sich negativ auf die geistige Verfassung eines Menschen auswirken.«
    »Ich glaube, es ist einfacher, wenn ich ganz offen zu dir bin.« Er lächelte jetzt, amüsiert über ihre Reaktion. Der Schock war aus ihren Augen gewichen, zurückgeblieben war Argwohn. »Du hast genügend Zeit, dich an die Vorstellung zu gewöhnen.«
    »Thorpe«, sagte sie. »Ich werde niemanden heiraten. Und dich ganz gewiss nicht. Ich denke, du solltest dich …«
    Wieder schnitt er ihr mit einem Kuss das Wort ab, dämpfte ihren Protestlaut und erstickte ihn schließlich durch den verführerischen Einsatz seiner Zunge. Sie klebte förmlich an ihm, ihre Arme waren seitlich an ihren Körper gepresst. Doch Thorpe spürte, wie ihr Widerstand allmählich dahinschmolz. Ihr Mund reagierte nicht mehr schicksalergeben, sondern recht aktiv. Sie wollte mehr, genau wie er.
    Dichte Wattewolken vernebelten ihren Verstand, nur ihre Sinne arbeiteten auf Hochtouren. Sie spürte die weiche und gleichzeitig starke Struktur seiner Lippen, die schmeichelnden, sicheren Bewegungen seiner Zunge. Hätte sie ihre Arme
frei gehabt, hätte sie sie um seinen Nacken geschlungen. So blieben ihr nur die Zunge und der Druck ihres Körpers, um ihm zu zeigen, dass sie ihn begehrte.
    Liv wollte plötzlich nichts lieber, als von ihm berührt zu werden. Ihre Haut brannte, ihr Körper schmerzte vor Lust. Sie murmelte Worte, die keiner von ihnen verstand. Thorpe spürte ihre Leidenschaftlichkeit. Er begehrte sie verzweifelt. Kurz kam ihm der Gedanke, dass Liv ihn ganz zu Recht als verrückt bezeichnet hatte. Er begehrte sie bis zu einem Punkt, den man nur als Wahnsinn bezeichnen konnte. Wenn sie allein gewesen wären …
    Allmählich kehrte er wieder in die

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