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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wurde. Dieser Mann hat eine Reihe von Banken ausgeraubt, als der Irak in Kuwait einmarschierte.«
    General Flood schüttelte den Kopf. »Es ist bestimmt der Zweite, Irene.«
    »Könnte sein«, räumte Dr. Kennedy ein, »aber was ist, wenn es doch der Dritte ist? Was ist, wenn Aziz diesen Dieb von Bagdad mitgebracht hat, weil er wusste, dass der Präsident sich vielleicht in den Bunker flüchten würde? Was ist, wenn der Mann in diesem Augenblick damit beschäftigt ist, den Präsidenten aus dem Bunker herauszuholen?« Irene hielt inne und sah den drei Männern nacheinander in die Augen. »Was ist, wenn Aziz deshalb mit diesem drohenden Unterton gesprochen hat, weil er weiß, dass Präsident Hayes im Bunker nicht so sicher ist, wie wir dachten?«
    General Flood wandte sich Stansfield zu. »Ich finde, wir sollten darüber mit dem Vizepräsidenten sprechen«, schlug er vor.
    Stansfield sah ihn einige Augenblicke schweigend an. »Noch nicht«, antwortete er schließlich. »Wir brauchen erst den einen oder anderen Beweis, bevor wir zu ihm gehen.«
    »Aber wie kommen wir zu so einem Beweis?«
    »Ich habe da eine recht brauchbare Idee«, antwortete Stansfield mit einem Kopfnicken.

34
     
     
     
    Rapp schlich vorsichtig über den langen Flur des ersten Stockwerks, der von der Vormittagssonne hell erleuchtet war. In ihren schwarzen Nomex-Overalls hoben sich Rapp und Adams deutlich von den hellen Wänden und Teppichen ab. Dennoch fühlten sie sich sicher. Sie hatten ihren Schlupfwinkel vor über einer Stunde verlassen und seither alle fünf Überwachungskameras angebracht. In dieser Zeit hatten sie nichts entdeckt, was auf die Anwesenheit eines Terroristen hätte schließen lassen.
    Rapp fühlte sich deutlich wohler, seit sie die Kameras in Betrieb hatten – doch seine Vorgesetzten würden das möglicherweise ein wenig anders sehen. Rapp fand, dass da zu viele ihre Hände im Spiel hatten und dass es notwendig war, dass jemand die Initiative ergriff. Und es gab seiner Ansicht nach nun einmal niemanden, der besser als er hätte wissen können, wie einem Mann wie Aziz zu begegnen war. Hier ging es nicht um irgendwelche diffizilen politischen Entscheidungen, nein, hier war entschlossenes Handeln gefragt – und wenn die anderen das nicht verstanden, dann konnte er ihnen auch nicht helfen.
    Als sie zum Schlafzimmer des Präsidenten zurückkamen, trat zuerst Adams ein; Rapp blieb einen Moment lang in der Tür stehen und sah sich noch einmal nach allen Seiten um. Von der anderen Seite des Zimmers breitete sich bereits ein übler Geruch aus, der von der Leiche des Terroristen kam.
    Adams tippte ihm auf die Schulter und sagte: »Ich muss dringend pinkeln.«
    Rapp trat in das Schlafzimmer und nickte in Richtung der Toilette. Adams ging hinein und schloss die Tür hinter sich. Wenige Minuten später kam er mit einem erleichterten Gesichtsausdruck zurück.
    »Warte nur«, sagte Adams, »wenn du mal so alt bist wie ich, dann weißt du, wie das ist.«
    »Ja, wenn ich so alt werde«, sagte Rapp und ging zum begehbaren Schrank hinüber. »Sehen wir mal nach, was Anna macht.«
    Als sie wieder in ihrem Versteck waren, blickte Rapp auf das Funkgerät hinunter. Er wusste, dass er einiges würde erklären müssen und beschloss, dass es besser war, es gleich hinter sich zu bringen. Er kniete sich auf den – Boden, schaltete das Gerät ein und meldete sich bei seinen Vorgesetzten. »Iron Man an Zentrale. Können Sie mich hören? Over.« Es überraschte Rapp nicht, dass sich unverzüglich jemand meldete – er hatte nur nicht damit gerechnet, gerade diese Stimme zu hören.
    »Iron Man, Sie waren ja ein wenig beschäftigt, seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben.«
    Rapp zögerte einen Augenblick. »Ja, Sir. Ich dachte mir, dass uns das weiterhilft.«
    »So ist es auch«, hielt Thomas Stansfield fest, »aber von jetzt an sagen Sie uns bitte, was Sie gerade vorhaben. Der Empfang in Bild und Ton ist gut. Das ist eine große Hilfe. Ich habe aber jetzt etwas Dringendes für Sie zu tun. Wir haben Grund zur Annahme, dass der Präsident doch nicht so sicher ist, wie wir dachten.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Rapp.
    »Es ist gut möglich, dass Aziz einen professionellen Tresorknacker bei sich hat. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    »Ich denke schon. Wie schnell soll ich die Sache nachprüfen?«
    »So rasch wie es möglich ist, ohne dass Sie ein allzu großes Risiko eingehen.«
    Rapp überlegte kurz. Der Bunker lag im dritten

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