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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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nur eines bedeuten.
    Sie atmete tief durch, hob den Kopf und schaute ihn an. »Ich komme mit.«
    »Nein«, antwortete er prompt. »Vergiss es. Völlig ausgeschlossen, dass …«
    »Denk einen Augenblick nach, Ryan.« Die Worte brachen sehr schnell aus ihr heraus, fast so, als glaubte sie, dadurch überzeugender zu wirken. Dann beugte sie sich vor und schlug mit der offenen Hand auf den noch nicht aufgeklappten Schnellhefter. »Uns bleiben nur ein paar Stunden, um diese Geschichte über die Bühne zu bringen. Du musst dir zu viel merken und dich unter Druck an alles erinnern. Ich habe nicht vor, mit in die Botschaft zu kommen, aber du brauchst jemanden, der dir Anweisungen gibt, sonst wird das nichts … Ein einziger Patzer wird die Sicherheitsbeamten alarmieren, und das darf nicht passieren. Vergiss nicht, ich habe ein genauso großes Interesse an dieser Geschichte wie du.«
    Erst als er mit gequälter Miene den Blick abwandte, wurde ihr bewusst, wie man ihre Worte verstehen konnte. Sie musste daran denken, wie viel er verloren hatte, durch diesen Mann, dessen Fährte sie wieder aufnehmen wollten. Als sie sich gerade entschuldigen wollte, kam er ihr zuvor.
    »Hör zu, Naomi. Selbst wenn wir die nötigen Informationen über Rühmann finden, werde ich wegen dieser Geschichte
meinen Job verlieren. Ist dir das klar? Wir sollten vermeiden, dass es dir genauso ergeht. Ausgeschlossen, du kannst nicht mitkommen.«
    »Ganz schön kompliziert, ohne Passwort für den Administrator in den Computer einzudringen.« Sie lehnte sich zurück und setzte ein Pokerface auf. »Sieht so aus, als hätte ich es verlegt.«
    »Was für ein Pech.«
    »Du sagst es. Macht deinen Job ganz schön knifflig. Andererseits könnte es mir gelingen, das Passwort wiederzufinden, wenn ich mir etwas Mühe gebe.«
    Er schüttelte den Kopf, musste aber trotzdem lächeln. »Erzähl keinen Unsinn, mir machst du nichts vor. Du würdest mich nie ohne die nötigen Informationen da reingehen lassen.«
    Einen Augenblick schaffte sie es noch, eine gleichgültige Miene beizubehalten, dann wandte sie geschlagen den Blick ab. »Ich will doch nur helfen, Ryan«, sagte sie leise. »Ohne mich wärst du gar nicht so weit gekommen. Glaub mir, ich weiß, was ich tue. Ich schätze auch die Risiken richtig ein, aber es ist völlig ausgeschlossen, das allein zu schaffen.«
    Seine Miene verdüsterte sich, und sie redete weiter, bevor er widersprechen konnte.
    »Denk daran, was für dich auf dem Spiel steht. Nur so können wir an Rühmann und damit an Vanderveen herankommen. Willst du diese Chance wirklich aus Halsstarrigkeit gefährden?«
    Er antwortete nicht sofort, und sie spürte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Endlich war es ihr gelungen, seine Abwehrhaltung zu knacken.
    »Was schlägst du vor?«
    Sie tippte auf den Schnellhefter. »Als ich den in Langley
abgeholt habe, war ich kurz bei einem alten Freund in der technischen Abteilung. Er hat mir zwei Funkgeräte gegeben. Leider nicht abhörsicher, aber sonst sehr anständig. Ich bleibe mit dem Grundriss im Auto und dirigiere dich durch die Botschaft. So kannst du dich auf das Wichtige konzentrieren. Das Grundstück wird nur von wenigen Leuten bewacht, in dem Gebäude ist praktisch niemand.«
    »Ist das nicht normal um die Uhrzeit?«
    »Ja, aber heute wird fast das gesamte Personal benötigt, weil der Botschafter in seiner Residenz einen Empfang gibt. Das ist die perfekte Gelegenheit für uns.«
    Kealey nickte geistesabwesend. Er war gar nicht glücklich, dass sie es mit erstaunlicher Geschwindigkeit geschafft hatte, ihn umzustimmen, aber gegen ihre Argumente war nichts zu sagen. Außerdem musste er darüber nachdenken, wie sie Vanderveen ins Spiel gebracht hatte. Ich habe ein genauso großes Interesse an dieser Geschichte wie du. Hatte sie die Vergangenheit absichtlich heraufbeschworen? Wenn ja, war sie eine vielversprechende Schauspielerin. Nicht schlecht, dieser Anflug peinlicher Berührtheit in ihrer Miene, als sie die Worte ausgesprochen hatte. Trotzdem, es war immer schwer zu erahnen, was sie wirklich dachte, so hatte er es schon immer empfunden. Sie schien ihre Gefühle offenzulegen, aber angesichts ihrer außergewöhnlichen Intelligenz konnte man nie sicher sein, was echt und was gespielt war. Wie immer sie es fertiggebracht hatte, jetzt schien sie zufrieden, dass sie ihren Willen bekommen hatte. Ihre Augen leuchteten, als sie den Schnellhefter aufschlug und begeistert zu blättern begann.
    Ihm war bewusst, wie

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