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Der Augenblick der Liebe

Der Augenblick der Liebe

Titel: Der Augenblick der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walser
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zu  fürchten,  daß  die  Katastrophe  auch  vor  ihr  nicht  Halt  machen  werde.  Wart,  sagte  sie,  als  sie  sah,  daß  er  etwas  sagen wollte. Wart! Sie hat Dr. Douglas verloren. Für immer.  Tot? sagte Gottlieb. Sie schüttelte den Kopf. Rick Hardy habe  sie  heute  hinausgebeten  in  den  Park  und  habe  sich,  als  sie  draußen waren, umgesehen und erst als weit und breit kein  Mensch  zu  entdecken  war,  habe  er  angefangen.  Sie  sei  da  schon  halb  ohnmächtig  gewesen  vor  Angst,  weil  sie  sicher  war, daß er etwas Vernichtendes über Berkeley nachzutragen  habe oder − noch schlimmer − daß er, weiß der Geier, woher,  wisse, wo der Gastreferent untergeschlupft sei. Aber das war  es  nicht.  Allerdings,  was  der  Meisterspion  dann  ganz  kühl  und leise mehr vor sich hin als zu ihr sagte, war fast genau  so  schlimm.  Kurzfassung  OTon:  Dr.  Douglas  called  housewives:  Their  husbands,  his  patients,  are  in  danger  of  comitting suicide. If the wives would have sex with another  man, that could cure the husbands. Of fifty women who now  called  the  sexual  victims¹  unit  seven  did  everything  the  psychiatrist  asked.  Eine  der  sieben  Opferwilligen  war  Sue Ann,  die  üppige  blonde  RosenneGattin.  Klar,  ihr  geliebter  Gatte stehe kurz vor dem Selbstmord, helfen könne nur noch  eine  Therapie  per  Vitalschock  und  sie,  SueAnn,  sei  die  einzige, die diesen Vitalschock auszulösen im Stande sei. Sie  müsse mit einem anderen Mann schlafen, das ihrem Gatten  sagen,  aber  nicht  sagen,  mit  wem,  sonst  wäre  die  Schock wirkung  relativiert.  Irgendwann,  müsse  sie  sagen,  werde  er  es  von  ihr  erfahren.  Die  Wirkung  werde  absolut  fabelhaft  sein.  Dafür  verbürge  er  sich.  Von  Suizidgefahr  könne  dann  nicht  mehr  die  Rede  sein.  Dr.  Douglas  besorgte  den  therapeutischen  Beischlaf.  Honorarfrei.  Dann  schaffte  sie  aber  das  Verschweigen  nicht.  Oder  der  Gatte  setzte  Mittel  ein, die sie dazu brachten, alles zu gestehen. Dr. Douglas ist  verschwunden. Wahrscheinlich für immer. 
Gottlieb  streichelte  Beate.  Sie  brach  jetzt  richtig  in  Tränen  aus.  Je  mehr  es  sie  schüttelte,  desto  heftiger  mußte  er  sie  streicheln.  Sie  müßte  jetzt  doch  sofort  zu  Glen  O.  Rosenne,  ihn  trösten,  unglücklicher  als  Rosenne  jetzt  sei,  könne  doch  kein  Mensch  sein.  Und  sie,  sie  hat,  als  sie  zum  ersten  Mal  gehört  hatte,  der  Professor  liege  bei  Dr.  Douglas  auf  der  Couch,  gegrinst!  Dafür  schämt  sie  sich  jetzt.  Ihr  war,  als  sie  das  gehört  hatte,  eine  Zeitungsnotiz  eingefallen,  besagend,  Krokodile  träumen  nicht,  weil  sie  sich  zu  einer  Zeit  entwickelt  hatten,  als  auf  der  Erde  noch  nicht  geträumt  werden  konnte,  was  also  konnte  Professor  Lizard  Dr.  Douglas erzählen! Und dann das! Sie weinte weiter. 
Wie  ihr  jetzt  offenbaren,  daß  er  den  Rückflug  auf  den  nächsten Tag vorverlegt hatte?! Irgendwann, als sie gegessen  und getrunken hatten und aneinandergeschmiegt lagen, fing  er an, über Rick Hardy zu staunen. Lobte ihn. Eine CIAreife  Leistung.  Und was sie, Beate, betreffe, bitte, sie könne doch  froh sein, daß sie diesen Dr. Douglas los sei. Wahrscheinlich  sei  Beate  jetzt  eifersüchtig.  Mit  diesem  therapeutischen  Beischlaf  habe  Dr.  Douglas  auch  Beate  betrogen.  Da  sprang  sie auf, nannte das einen absurden beziehungsweise typisch  männlichen  Kommentar.  Wie  und  wo  sie  diese  Nachricht  getroffen  habe,  wisse  sie  selber  noch  nicht.  Wie  bei  einem  Todesfall werde sie wahrscheinlich erst im Lauf der Zeit den  Verlust  empfinden.  Da  konnte  er  sagen −  und  daß  er  das  sagen konnte, wunderte ihn selbst −, daß er das leider nicht  mehr  miterleben  dürfe.  Sie  schaute  erschreckt.  Er  hielt  ihr 

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