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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seine Machtbasis konsolidiert hat«, sagte der Eichhorn-Mann, dessen Name Selryndi lautete. »Markus wird alle seine Schwierigkeiten dadurch lösen, daß er seine Gegner aufspießen, mit Gewichten behängen und irgendwo in den Untiefen des Sees versenken läßt.« Er sah verbittert drein. »Wir sind schuld. Wir hätten nie zulassen dürfen, daß er sich um das Amt des Beraters bewirbt.«
    »So verlangte es aber das Gesetz«, wandte Oplode ein.
    »Ja, aber du hast uns danach vor ihm gewarnt, und wir haben nicht auf dich gehört.«
    »Jetzt ist weder die Zeit für Reue noch für Schuldzuweisungen. Wir müssen versuchen, das Volk aufzuklären. Unsere einzige Hoffnung ist ein allgemeiner Aufstand. Vielleicht könnten wir auch die Leute, die ihm nahestehen, bestechen, um ein Attentat zu versuchen.«
    »Das wird nicht sehr leicht sein und könnte unseren Tod beschleunigen«, widersprach der alte Trendavi, »vor allem, wenn man bedenkt, wie sorgfältig er sich bewachen läßt.«
    »Wir müssen es trotzdem versuchen. Sowohl magisch als auch politisch wächst seine Macht von Tag zu Tag. Wir dürfen keinen Augenblick vergeuden, sondern möglichst bald versuchen, ihn zu stürzen. Ich habe nicht vor, als Fischfutter zu enden. Wenn Clodsahamp uns doch bloß eine echte Hilfe geschickt hätte!«
    »Also schön, Kumpels.« Mudge erhob sich und kam herübergewatschelt. »Jetzt reicht's. Ich gebe ja zu, daß wir weder auf diesen Markus noch auf sonst jemanden in eurer verdammten Gemeinde bis'er Eindruck gemacht 'aben, und wir 'aben auch bei unserem Versuch, Markus in seinem Schlafzimmer 'eimzusuchen, Mist gebaut. Aber schiebt unsere Probleme jetzt bloß nicht alle unserem Jon-Tom 'ier in die Schu'e. Es lief eigentlich alles ganz gut, nur daß dann plötzlich jemand im falschen Augenblick das Falsche gesagt 'at, und da ist uns kurz das Temperament durchgegangen. Jon-Tom hat getan, was er für euren armseligen 'aufen tun konnte. Schließlich sind wir nicht an eurem Dilemma schuld, vergeßt das nicht.
    Da sind wir 'ier nun eingetroffen, 'aben uns aus reiner 'erzensgüte die Mü'e gemacht, euch zu 'ilfe zu eilen...« Jon-Tom bekam Stielaugen, als er diese freche Lüge hörte, sagte jedoch nichts. »... euch aus 'ner Klemme zu 'elfen, und alles, was ihr aufzubieten 'abt, ist, darüber zu jammern und zu stöhnen, was man euch alles nicht gegeben 'at. Vielleicht 'aben wir ja bis'er nicht besonders viel geleistet, aber ich finde, es sieht nicht sonderlich danach aus, als 'ättet ihr in diesem Punkt viel mehr aufzuweisen. Also 'ören wir endlich auf mit diesen gegenseitigen Beschimpfungen, und schauen wir mal, ob uns gemeinsam was einfällt, um unsere 'auf zu retten, wa?«
    Schweigen legte sich über die Zelle, bis Jon-Tom schließlich leise sagte: »Danke, Mudge.« Der Otter wirbelte zu ihm herum, »'alt du bloß deinen Freßschuppen schön geschlossen, du widerlicher Naseweis.« Dann stolzierte er pikiert zu den Gitterstäben hinüber.
    »‘ast aber 'n charmanten Freund«, meinte Quorly zu Jon-Tom.
    »Ja, das ist ein Original, was?« Etwas selbstbewußter wandte er sich wieder an das Quorum. »Also gut. Wir sind noch am Leben und auch nicht auf den Kopf gefallen. Oplode, wenn du so ein großer Hexer bist, wieso hast du dich denn dann noch nicht aus dem Gefängnis freigezaubert?«
    »Glaubst du, das hätte ich nicht versucht, Menschenmann? Das erste, was Markus getan hat, als wir in diese Zelle geworfen wurden, war, eine Art Blockadezauber über mich zu verhängen. Hier sind meine Kräfte völlig nutzlos. Nicht daß ich glaube, daß er meine Magie fürchtet, schließlich hat er mich beim Wettkampf ja schon besiegt, aber er geht eben bei seinen Gegnern keinerlei Risiko ein.«
    Jon-Tom nickte und musterte die drei Mauern, zwischen denen sie eingesperrt waren. »Und wenn wir uns einen Weg ins Freie graben?«
    »Hiermit etwa?« Cascuyom hielt einen Löffel und ein Messer mit stumpfer Schneide empor. »Selbst wenn wir uns mit unseren Eßwerkzeugen einen Weg durch dieses uralte Gestein graben könnten, hätten wir einfach nicht genügend Zeit dafür.«
    Jon-Tom wollte gerade einen weiteren Vorschlag vorbringen, als er unterbrochen wurde. Draußen auf der Treppe vor der Zelle erklangen Schritte. Alles drehte sich in die Richtung.
    Der Jaguar, der ihre Gefangennahme befehligt hatte, kam in Begleitung einer Gruppe schwerbewaffneter Wächter die Treppe herab. Er trat ans Gitter und spähte hinein. Die Gefangenen erwiderten finster seinen Blick, und

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