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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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mir wollen.«
    »Dann werde ich es Ihnen sagen.« Zoe Purcell erzählte mit bissigen Worten von Sniders Verrat. ». . . und wir vermuten, dass Sie mit ihm unter einer Decke stecken.«
    Jasmin starrte Snider an. »Wayne, sag, dass das nicht stimmt.«
    »Doch, es stimmt.« Er sah Jasmin bedauernd an, die verständnislos den Kopf schüttelte. Snider drehte sich zu Purcell. »Sie hat nichts damit zu tun.«
    »Wer es glaubt.« Zoe Purcell drehte sich kalt lächelnd ab. »Sullivan, wir nehmen alle mit.«
    »Kann ich wenigstens noch die Tiere füttern?«, fragte Jasmin plötzlich.
    »Welche Tiere?« Zoe Purcell sah Snider fragend an.
    »Unsere Versuchstiere…«
    »Quatsch. Kann das nicht jemand anderes tun?«
    »Nein«, sagte Jasmin entschlossen. »Ich habe mich bereit erklärt, dieses Wochenende die Tiere zu füttern. Bis Montag kommt niemand sonst her.«
    »Das ist bei uns so – um Kosten zu sparen«, sagte Snider. »An den Wochenenden sind die Leute abwechselnd zur Tierpflege eingeteilt, füttern sie und überwachen die laufenden Experimente.«
    »Dann hungern die eben mal«, knurrte Zoe Purcell.
    »Das geht nicht.« Jasmin schüttelte den Kopf. »Da sind Tiere dabei, die müssen täglich überwacht werden. Die stehen in aktiven Testreihen, und ihre Reaktionen müssen aufgezeichnet werden. Wenn Sie so wollen, sind diese Tiere der Garant für den kommenden Umsatz für
Tysabi

    Ned Baker nickte der Finanzchefin zu.
    »Gut – erledigen Sie das. Aber rasch.«
    Sparrow begleitete Jasmin in den Trakt mit den Versuchstieren, die überwiegend aus Mäusen bestanden. Sie betraten den ersten Raum voller Käfige, und Jasmin ging bei der Fütterung nach dem vorgegebenen Plan vor, der neben der Tür an der Wand hing.
    Im vierten Käfig schnupperten sechs Feldmäuse hellwach in die Luft, während sie die Käfigtür öffnete und Körner und Heu auffüllte.
    Drei der Tiere waren jung und kräftig, die anderen drei alt und dem Tode nahe. Feldmäuse haben eine Lebenserwartung von bis zu drei Jahren, und Jasmin wusste, dass die drei Alten dieses biblische Mäusealter fast erreicht hatten.
    Die drei Alten hockten im hinteren Teil des Käfigs. Sie waren nicht mehr stark genug, sich gegen die jungen Kraftprotze durchzusetzen, und würden an Futter mit dem vorlieb nehmen müssen, was die Jungen übrig ließen. Falls sie etwas übrig ließen.
    Wenn sie sich richtig erinnerte, waren in Käfig Nr. 4 die Mäuse untergebracht, mit denen Wayne Snider seinen Forschungsdurchbruch bei der neuen Generation von Wund-und Brandsalben erzielt hatte.
    Die Mäuse stürzten sich auf das Fressen. Die Alten wurden dabei von den Jungen immer wieder abgedrängt. Sie würde Wayne vorschlagen, sie voneinander zu trennen.
    Sie füllte den Wasserspender auf und ging mit Sparrow wieder nach vorn in den Labortrakt.
    »Dann können wir wohl.« Zoe Purcell sah in die Runde.
    »Eine Sache noch.« Jasmin wandte sich an Snider. »Wayne, warum hast du die jungen Tiere zu den Alten gesteckt? Die Alten haben nicht mehr die Kraft, sich gegen die Kraftprotze zu wehren.«
    »Was soll das schon wieder?« Zoe Purcell stöhnte auf.
    Jasmin drehte sich zu Purcell. »Das geht Sie gar nichts an. Halten Sie sich einfach raus!«
    »Welche jungen Tiere?«, fragte Wayne Snider.
    »Von den Alten aus den Versuchsreihen für die Wundsalben leben noch drei…«
    »Ich verstehe nicht…«
    Sie verdrehte die Augen. Es war Waynes eigener Wunsch gewesen, die sechs letzten Tiere keinem Stress mehr auszusetzen. Er hatte die Tiere während der Versuchsreihen selbst betreut und hatte ihnen gegen alle Anweisungen sogar Namen gegeben, was verboten war, um die emotionalen Brücken zu den Versuchstieren so gering wie möglich zu halten.
    »Wayne – da sind sechs Mäuse drin. Drei sind alt, drei sind jung und stark.«
    Von einem Moment zum anderen war Snider puterrot. Am Hals schwoll die Schlagader zum Feuerwehrschlauch an, und seine Augen traten ungläubig hervor.
    »Käfig vier?«, krächzte er.
    »Ja.«
    Snider rannte los. Er hetzte in den Tiertrakt, riss die Türen auf, stürzte hindurch, bis er endlich vor Käfig Nr. 4 stand. Seine Hände klammerten sich um die Gitterstäbe. Sechs Mäuse. Drei alte, drei junge.
    Die Alten drängten sich in den hinteren Teil des Käfigs, während die Jungen immer noch das Futter verschlangen.
    Ihm wurde schlecht. Er spürte eine Blutleere im Kopf, dann fing sein Herz an zu rasen. Heftige Stiche krampften in seiner Brust, und sein Bauch schien urplötzlich einen

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