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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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e twas auseinander, um den schneebedeckten Bären besser anvisieren zu können und vom Rückschlag wenigstens einigermaßen auf den Beinen zu bleiben.
    Dann krümmte sie ihren Finger.
    „So eine Scheiße!“, ertönte ein herzhafter Fluch aus Richtung Bärenkopf, der, sich heftig schüttelnd, kleine nasse Eiskristalle im abrupt belebten Mittelpunkt von Rhyanns Blockhütte verteilte.
    „Hä?“ - Fluchten Bären neuerdings?
    Der riesige Typ trat einen Schritt weiter tropfend und keuchend in den Raum. „Tschuldigung“, er hustete laut, „dass ich hier so reinplatze ... aber da draußen“, wild gestikulierend und mit der bepelzten Kapuze seines Anoraks kämpfend, hustete er erneut, „... ist plötzlich die sibirische Hölle losgebrochen!“ Er machte Anstalten, sich einen weiteren Schritt auf sie zuzuschieben, während er sich den enormen Rucksack von den Schultern zerrte.
    Meine Güte – was war der Mann? Ein ganzes Ochsengespann, oder was? Der Rucksack war gut und gerne so groß, dass Rhyann zweimal drin hätte verschwinden können!
    Passte dimensional zu dem hereingeschneiten Weihnachtsmann einer extrem konsumorientierten Welt. Der hier konnte gut und gerne den halben Globus aus seinem überproportionierten Sack beschenken ...
    Tscha, von drauß`, vom Walde komm ich her ... Rhyann lächelte grimmig. Und genau da würde sie den Idioten auch gleich wieder hinschicken! „Keinen Schritt weiter, Arschloch! Oder ich blas dir ein verdammtes Loch in den Schädel“, bellte sie derb.
    Verdattert hielt der Mann inne und beäugte sie aus den trop -fenden Schatten seiner Kapuze heraus. „Ent-entschuldigung?“, stotterte er und registrierte mit einem heiseren Keuchen die Schrotflinte.
    In derselben Sekunde entschied Ty, dass der Elefant nicht halb so interessant wäre, wie der seltsame Mann, den Mama da soeben anmotzte – und zockelte hinternwackelnd an den Leder -stiefeln ihrer zornig-nervösen Mom vorbei.
    „Dageblieben, Bonsai-Rambo!“, stieß Rhyann hervor und schnappte sich den kleinen Nestflüchter flink. Sie raffte sich die Kleine auf die rechte Hüfte und drapierte sie halb hinter sich, um genügend Spielraum für die Schrotflinte in der Linken zu bekommen.
    „Na, da brat mir einer `nen Storch. Lady, sie geben ja ein entzückendes Bild ab, wenn sie einen zugleich mit Kleinkind und Kleinkaliber bedrohen!“
    Sonor glucksend schob der triefende Eisbär seine Kapuze vom Kopf und schälte sich unbeeindruckt aus dem Anorak.
    Leuchtend blaue Saphire glitzerten sie vergnügt unter rost-rotem, dichtem Haar an. Durch die Nässe kringelten sich einige Strähnen leicht und vermittelten den überwältigenden Ein-druck, Eric, der Wikinger habe Aufstellung in ihrer Walstatt genommen. Er hustete erneut schallgewaltig ...
    Eric der Wikinger mit akutem, antarktischem Bluthusten, korrigierte sich Rhyann zynisch. Bah!
    Schon wieder so ein überwältigender Fuzzi!
    Leerten irgendwelche Schicksalsgötter derzeit dosenweise Halbgötter oder dergleichen über die Menschheit? Rhyann stöhnte frustriert. Der Wikinger sah nicht weniger anziehend aus, als Hellorin – in gewisser Weise ähnelte er ihm sogar. Nicht ganz so groß, nicht ganz so beängstigend, nicht ganz so viel von allem.
    Doch auch um diesen Knilch wallte die mächtige Aura eines kühnen Beherrschers. Auch er strahlte Autorität und verwege -ne Wildheit aus.
    Allerdings ohne Hellorins düstere, dunkle Raubtierhaftigkeit.
    Der Wikinger hingegen brannte in einem irdenen, sinnlichen Feuer ... war aber nichtsdestotrotz eine ästhetische Verheißung von Mann, dem eine Normalsterbliche nur schwerlich wider-stehen konnte.
    Gottseidank war sie das nicht!
    „Raus hier! Ich wiederhole mich nur ungern. Beim nächsten Mal, greifen deine akustischen Synapsen ins Leere, Wikin-ger!“, blaffte sie erneut. Und erhoffte sich ausreichend Gehirn-masse ihres Gegenübers, um Gesagtes auch sacken zu lassen.
    Joah – die Hoffnung starb sprichwörtlich zuletzt. Rhyann konnte sehen, wie der Wikinger sich in seine Entrüstung stürzte. Der hatte offensichtlich gar nix kapiert!
    „Moment mal! Ich hör wohl nicht recht? Sie wollen mich ernsthaft wieder in diesen verdammten Blizzard hinausjagen?“
    Er runzelte rechtschaffen entsetzt die Stirn und schüttelte erneut sein strubbeliges, nasses Kupferhaar.
    „Was für eine Mutter sind sie denn? Würden sie ihre Tochter etwa auch ...“
    „Schnauze, und zwar pronto! Woher wissen sie, dass das meine Tochter ist? Woher kommen sie?“ Hellorins

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