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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Passepartout.
    Der Raum war zweigeteilt oder vielleicht wirkte es auch bloß so. Auf dem Steinboden der einen Hälfte waren etliche Farbflecke zu erkennen. Hier stand ein anscheinend eben erst begonnenes Bild auf einer Staffelei, und überall entdeckte man Spuren intensiver Arbeit. Der Boden der anderen Hälfte war relativ sauber. Dort hatte Thorsten Uhland leere Bilderrahmen an den Wänden aufgereiht, auf einer Spüle trocknete abgewaschenes Geschirr, Laken verhüllten aneinander gelehnte Bilder.
    Der Maler hatte mit entsetztem Schweigen auf die Nachricht vom Tod seines Mitarbeiters reagiert. Er war blass geworden und hatte wohl nur deshalb Tee angeboten, weil ihm das ein wenig Zeit verschaffte. Nachdem er die Becher auf den Tisch gestellt, eingeschenkt und den ersten Schluck getrunken hatte, ging es ihm offenbar wieder besser.
    » Ermordet?«, fragte er und erwiderte zum ersten Mal ihre Blicke. » Aber wer sollte Bodo etwas antun?«
    » In welcher Eigenschaft war Herr Breitner für Sie tätig?«, fragte Bert.
    » Er hat immer mal wieder Arbeiten für mich ausgeführt. Botengänge, Einkäufe, kleinere Reparaturen, nichts Großartiges. Aber er hat sich recht geschickt angestellt und mit der Zeit immer mehr Aufgaben übernommen. Er hat mein Atelier renoviert, mir beim Verschicken von Bildern geholfen und schließlich sogar Ausstellungen mitorganisiert.«
    » So eine Art Mann für alles?«, fragte Rick.
    » Zuerst ja. Dann zeigte sich, dass er über ungeahnte Qualitäten verfügte, die weit über das hinausgingen, was ich bislang von ihm erwartet hatte. Er wurde immer wichtiger für mich. Er behielt den Überblick über die Materialien, die ich benötigte, hat schließlich sämtliche Einkäufe selbstständig abgewickelt, Termine koordiniert, einfach an alles gedacht.«
    » Ein Assistent«, sagte Bert.
    » Darauf lief es hinaus, ja. Vor allem, seit er mit dem Nachlass von Ruben Helmbach beschäftigt war. Er hatte einen sicheren Instinkt für das, was zu tun war, hing nicht dauernd am Telefon, um mir den letzten Nerv zu rauben, musste nicht ständig gebauchpinselt werden und rief vor allem nicht Tag für Tag neue Anweisungen ab. Es lief wie von allein.«
    » Dann ist sein Tod für Sie …«
    » … der absolute Supergau. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Bodo ist unersetzlich.«
    » Hatte Herr Breitner Feinde?«, fragte Rick.
    Thorsten Uhland überlegte so lange, dass Rick seine Frage schließlich konkretisierte.
    » Gab es Neider oder Menschen, denen er Geld schuldete? Befand er sich in schlechter Gesellschaft? Hat er jemandem die Freundin ausgespannt? Gab es Altlasten aus seinem früheren Leben?«
    » Woher soll ich das wissen?« Thorsten Uhland zuckte mit den Schultern. » Er hat für mich gearbeitet, aber er war weder mein Freund noch mein Kumpel.«
    » Sie haben nie ein Bier miteinander getrunken?«
    » Doch, hin und wieder. Mehr war es jedoch nicht.«
    » Wie lange arbeitete Herr Breitner schon für Sie?«
    » Ein Jahr? Genau kann ich es nicht sagen.«
    » Und in der ganzen Zeit haben Sie keine persönlichen Gespräche mit ihm geführt?« Rick runzelte die Stirn. » Finden Sie das nicht ungewöhnlich?«
    » Wir haben uns auch über persönliche Dinge unterhalten, aber über einen bestimmten Punkt ist es nicht hinausgegangen.« Thorsten Uhlands Ton war schärfer geworden. Er fühlte sich in die Enge getrieben. » Bodo hat sich nur so weit geöffnet, wie es die Gelegenheit erforderte. Seine intimsten Gedanken hat er sicherlich nicht mit mir geteilt.«
    » Was war er für ein Typ?« Rick nahm einen Schluck Tee und setzte den Becher mit leicht angewiderter Miene wieder ab.
    » Herrgott nochmal!« Thorsten Uhland warf die Hände in die Luft. » Wieso fragen Sie mich? Er war … freundlich, fleißig, diskret, loyal … und außergewöhnlich geschickt. Er konnte so ziemlich von allem ein bisschen. Selbst an Dinge, die er nicht beherrschte, traute er sich heran.«
    » Freundlich, fleißig, diskret, loyal, geschickt«, wiederholte Bert. » In dieser Reihenfolge?«
    » Vielleicht.« Thorsten Uhland schob gereizt seinen Becher weg und legte die Hände auf den Tisch. Sie waren groß und kräftig. Bert konnte sich gut vorstellen, wie sie aus dem Nichts ein Kunstwerk erschufen. » Vielleicht auch nicht. Darüber müsste ich erst nachdenken.«
    » Wo waren Sie gestern Abend?«, fragte Rick.
    » Wann genau?«
    » Sagen wir: den kompletten Abend bis gegen vier Uhr früh.«
    » In Birkenweiler.« Thorsten Uhland überlegte keine

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