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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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daran, in welchem Zustand er sie damals in Ruben Helmbachs Villa aufgefunden hatte. Sie war krank gewesen und traumatisiert, hatte sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten können.
    Weder damals noch später hatte sie Aussagen gemacht, die über den Erkenntnisstand der Polizei hinausgegangen waren.
    Bert hatte Vermutungen angestellt. Der Fall hatte ihn lange nicht losgelassen. Doch er hatte Ilka nicht mit seinen Vermutungen konfrontiert. Er hatte den Entführungsfall gelöst und zu den Akten gelegt. Es hatte nicht zu seinen Aufgaben gehört, in den Empfindungen des Mädchens herumzustochern.
    Auch in der Gerichtsverhandlung, die es gegeben hatte, war Ilka nicht über das hinausgegangen, was sie auch der Polizei verraten hatte. Die Richterin hatte sie nicht bedrängt.
    Und nun saß sie vor ihnen, starr vor Angst, weil alles wieder da war, was sie hatte vergessen wollen.
    Bert hasste seine Rolle. Er hasste es, sie in den Mordfall hineinzuziehen.
    Doch er hatte keine Wahl.

Als Mike am späten Vormittag nach Hause kam, klingelte das Telefon. Er nahm ab, obwohl er bereits darauf gefasst war, die Stimme eines Reporters zu hören.
    So war es auch.
    Mike beendete die Verbindung, ohne den Mann ausreden zu lassen, und stellte das Telefon auf lautlos. Er fand Ilka in ihrem Zimmer vor. Sie saß auf dem Bett, die Kopfhörer auf den Ohren, und streichelte Klecks, der entspannt neben ihr lag.
    Da konnte er sich ja die Finger wund wählen. Wenn sie Musik hörte, tauchte sie so tief ab, dass höchstens ein totaler Stromausfall sie erreichen würde.
    Er betrat das Zimmer und ging langsam auf sie zu, um sie nicht zu erschrecken.
    Als sie ihn erblickte, lächelte sie, war jedoch immer noch weit weg. Sie nahm die Kopfhörer ab und kraulte Klecks, der sich ängstlich an sie schmiegte, besänftigend den Nacken. Mike hatte sich längst abgewöhnt, die Angst des Katers persönlich zu nehmen, doch sein scheues Zurückweichen versetzte ihm jedes Mal einen kleinen Stich.
    » Ich hab mir Sorgen um dich gemacht«, sagte er und gab Ilka einen Kuss auf die Wange. Dabei hätte er sie am liebsten an sich gezogen und ihr ganzes Gesicht, ihren ganzen Körper mit Küssen bedeckt. » Hab immer wieder angerufen.«
    Tränen schimmerten in ihren Augen, und er fragte sich automatisch, was er falsch gemacht hatte. Aber vielleicht hatten sie ja gar nichts mit ihm zu tun.
    » Der Kommissar und sein Kollege waren hier«, erklärte Ilka.
    Verdammt. Er hätte sich nicht überreden lassen sollen, zu den Kunden zu fahren. Er hätte zu Hause bleiben und auf Ilka aufpassen sollen.
    » Und?«, fragte er. » War’s unangenehm?«
    » Sie wollten wissen, wo ich in der Nacht gewesen bin, in der Bodo Breitner ermordet worden ist.«
    » Das fragen sie jeden, der auf tausend verschlungenen Pfaden mit ihm in Verbindung gebracht werden kann«, wiederholte Mike. » Es hat nichts mit dir zu tun.«
    » Ich weiß.« Sie putzte sich die Nase mit einem total durchweichten Papiertaschentuch und Klecks huschte wie ein Schatten davon. » Es hat mir nur klargemacht, dass ich mittendrin stecke in diesem Fall, ob ich will oder nicht.«
    Mike setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Sie fühlte sich kalt an. Er wärmte sie mit seinem Atem, was sie zum Lachen brachte. Aber nur kurz, dann wurde sie wieder ernst.
    » Ist euch klar, was da auf euch zukommt?«, fragte sie.
    Es dauerte eine Weile, bis Mike begriff, dass sie mit euch Jette, Merle, Mina und ihn selbst meinte, und es verletzte ihn, dass sie ihm keine Sonderstellung einräumte. Doch dann fand er seine Dünnhäutigkeit einfach nur lächerlich.
    Sie waren keine WG im eigentlichen Sinne, waren nie eine gewesen. Sie waren Freunde, die miteinander lebten. Er schämte sich seiner kleinlichen Reaktion.
    » Ich sollte in Düsseldorf bleiben, bis der Spuk vorbei ist«, sagte Ilka bekümmert. » Nur fürchte ich, dass er andauern wird.«
    Mike wusste nicht, was er antworten sollte. Sie alle wurden in die Vergangenheit katapultiert. Wer konnte schon vorhersagen, wie das ausgehen würde.
    » Untersteh dich«, entgegnete er schließlich. » Es ist schon schlimm genug, wenn du an den Wochentagen weg bist. Und was soll denn schon groß passieren? Die Leute werden sich das Maul zerreißen, bis ihnen langweilig wird und sie sich ein neues Thema suchen, an dem sie sich aufgeilen können. Wir brauchen bloß abzuwarten.«
    Dieser Blick, mit dem sie ihn ansah … Er drehte ihm den Magen um. Es steckte so viel Schmerz darin und so viel

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