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Der bleiche König: Roman (German Edition)

Der bleiche König: Roman (German Edition)

Titel: Der bleiche König: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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Arschgewicht, und in dem Augenblick ruckte er hoch und biss Fat Marcus in den Arsch. Und ich meine keinen Knutschkuss, ich meine ein volles Kampfhundschneidezähneversenken in Marcus’ Pobacke, sodass sogar ich unten beim Knöchel das Blut sehen konnte, das dem Surrealisten übers Kinn lief, und dass Fat Marcus der Geldverleiher den Arsch anspannte, sich aufbäumte, so laut brüllte, dass die Fensterscheiben klirrten, und die beiden Typen, die Diablo den linkshändigen Surrealisten an den Schultern festhielten, gegen die Reihen der augenlosen Masken stieß, die der Dago an den Wänden hatte, sodass alle runterfielen und ein tierisches Getöse veranstalteten, und es war ein entsetzlicher Anblick, wie dieser unglaubliche Fettwanst sich aufbäumte und mit seiner ganzen Masse versuchte, den Arsch aus den Zähnen von Diablo dem linkshändigen Surrealisten zu reißen, aber der ließ nicht locker, Herrschaften, davon könnt ihr ausgehen, der Typ klammerte wie eine Gila-Echse, selbst als Fat Marcus beide Hände in seinen Nasenlöchern verhakte, um ihn von seinem Arsch abzuschälen, und Fat Marcus’ Hauptkomplize Marvin »der Komplize« Flotkoetter sich doch tatsächlich vorbeugte und Diablo den linkshändigen Surrealisten ins Ohr und in die Wange biss, damit er losließ, und Marvin und Diablo knurrten, und Diablo riss den Kopf hin und her, um seinen Mundvoll Arsch wirklich aus Fat Marcus’ Arsch rauszubeißen, und seine Nase und sein Ohr bluteten, und das Blut spritzte, und ich meine spritzte, aus Marcus’ Arsch arteriell in alle Richtungen und auf die Matratze und seine Hose, und Fat Marcus ließ vor Angst und Schmerz einen Schiss ab, und sein Kreischen lockte alle in Pyjamas und Unterwäsche, mit Pickelcreme und Zahnspangen an die immer noch offene Tür, hinter der sich ein Anblick bot, der, auch wenn das zu dem Zeitpunkt keinem von uns klar war, wie eine schiefgelaufene Gruppenvergewaltigung im Knast ausgesehen haben muss.«

§ 30
    »Der stv. Bezirksdirektor ist ein Mann des Volkes. Aber durch und durch Glendennings Gewächs. 907313433, diplomierter Wirtschaftsprüfer, dieser Sheehan, GS -13, neun Jahre dabei. War Revisor im Bezirk 10 in Chicago, bevor er den Abschluss machte. Ist mit Glendenning hergekommen. Gewissermaßen Glendennings Mann fürs Grobe, sehr sportsfreundmäßig, wir sind doch alle Kumpel, immer am Lächeln, aber der Blick durchbohrt einen. Arbeitet mit der Inneninspektion zusammen. Eher unbeliebt. Und ein Modegeck. Fast schon der Inbegriff eines Siebzigerjahre-Hipsters. Obercool; du verstehst schon.«
    Geräusche von Reynolds, der mit etwas ganz anderem beschäftigt war.
    »Also mit allem Pipapo: Koteletten, Schlaghose, hellblaues Arbeitshemd. Lederkette um den Hals. Alles, was dazugehört.«
    »Erspar uns den Mr Blackwell, Claude.«
    »Ganz und gar Glendennings Gewächs. Dabei aber ein stv. BD von eigenen Gnaden. Keine Mitarbeiterbeurteilung unter 8. Kaum mal ’ne 7. Schaffte es ’77 bei ’nem unabhängigen Förderausschuss zum GS -11; Glendenning hat da null gemauschelt. Trotzdem Glendennings Gewächs.«
    »Der kämpft da also gegen?«
    »Das ist ein Macher. Wollte in die Verwaltung; hat sich dafür beworben. Wenn etwas über den Dienstweg kommt, wirft er dir keine Steine in den Weg. Aber er hilft dir auch nicht. Er macht.«
    »So wie das klingt, hat Glendenning in der 047 viele solche Gewächse.« Der leichte Anstieg und die Abrundung von Reynolds’ Stimme deuteten darauf hin, dass er sich die Krawatte band.
    »Glendenning bekommt sehr viel Unterstützung auf Gruppenmanagerebene. Rosebury und Danmeyer in Prüfung und Quartalsabschlägen könnten mit ihm gekommen sein, deren Zeiten in Syracuse haben sich überschnitten, aber die anderen waren schon hier, bevor Glendenning darauf ansprang. Noch unklar, wie viel Unterstützung politisch und wie viel echt ist, was ein Zeichen dafür wäre, was für ein Treiber Glendenning in der 047 war. Aber auch privat hab ich aus niemandem ein schlechtes Wort über ihn rauskriegen können. Was natürlich verschiedene Gründe haben kann.«
    »Du musst uns nicht ausbuchstabieren, welche Gründe das haben kann«, unaufgeregt. Reynolds’ großes graues Motorola hatte eine angeschweißte Geigenkinnstütze, sodass er es nur mit dem Hals halten konnte und die Hände frei hatte, was Sylvanshine bei seinem eigenen entweder immer vergaß und den Kopf dann falsch bewegte, woraufhin das Gerät auf den Boden fiel, kaputtging und er überlegen musste, wie er das vierte

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