Der bleiche König: Roman (German Edition)

Foster Wallace in Der bleiche König ausarbeitete, und zugleich erhellen, wie unfertig der Roman noch war.
    Am Anfang des Anhangs stehen Notizen, die sich auf bestimmte Kapitel von Der bleiche König beziehen; im Anschluss daran werden Notizen aus anderen Teilen des Manuskrips wiedergegeben.
    Hrsg.
     
    § 7: Sylvanshine will um jeden Preis zum CID – deswegen muss er die CPA-Prüfung bestehen. Im CID muss man ein CPA sein, wie man fürs FBI Jurist sein muss. Sylvanshine spielt vor dem Spiegel – »Stehen bleiben! Finanzministerium!«
    Drei Topleute – Glendenning, Spezialpersonaltyp Glendenning, der begabte Prüfer finden muss, Lehrl. Aber wir bekommen sie nie zu Gesicht, nur ihre Referenten und ihre Vorhut.

     
    § 12: Lehrl hat Stecyk bewusst einfliegen lassen, um die Prüfer in den Wahnsinn zu treiben.
     
    § 13: Evozieren gehört zu den IRS-Begriffen für die Versetzung von Prüfern in einen Zustand maximaler Aufmerksamkeit für Steuererklärungen.
    Anm. 34: Das Drachenbild bewacht immer eine Kostbarkeit. All seinen endlosen Selbstbeobachtungen und Selbstanalysen zum Trotz hat dieser andere Junge die Schwitzanfälle nie als Formen des Ganzkörperweinens oder der Trauer selbst durchschaut – ob nun über das Ende der Kindheit, die von der Gesellschaft verlangte Ichspaltung oder etwaige potenzielle Traumata und Entfremdungen. Der Ekel der anderen war eine krasse Projektion seines tiefsten Geheimnisses, das der Drache gleichzeitig bewachte und verkörperte – er kannte keine Gnade.
     
    § 15: Sylvanshine ist der Faktenseher, und Lehrl, der an das Okkulte glaubt, hat ihm den Auftrag gegeben, die allerbesten GS-7-Schlängler aufzuspüren und in einer gegebenen Gruppe unterzubringen, damit es in Tripel-Sechs überzeugend wirkt, wenn sich bei der ANA/DA ihnen gegenüber eine Outperformance der Ertragssteigerung herauskristallisiert. Dann müsste die Szene von Sylvanshines Ankunft umgeschrieben werden ... Will S CPA werden, weil alle anderen bei den internen Kontrollsystemen CPA sind? Oder damit er aus dem Service aussteigen kann?
     
    § 19: Letztlich werden die Typen in der Personalabteilung von Computern ersetzt – sie sind zu leicht abzulenken, stehen zu sehr auf Nebensachen.
    Glendennings Junge bei der Marine auf einem Schiff vor der iranischen Küste? Entsetzt, weil er sein Leben für ein Amerika aufs Spiel setzen soll, das den Kampf nicht mehr lohnt?
     
    § 22: Schweift »Abschweifungskönig Chris« nur ab, wenn es um ihn selbst geht? Ist er bei allen anderen Themen/Problemen konzentriert, überzeugend und interessiert? Das geflügelte Wort im RPZ könnte sein, dass er in Ordnung ist, solange man ihn davon abhalten kann, über sich selbst zu sprechen – aber sonst ist man geliefert.
    Ist Fogle beim IRS am Ende der unerträgliche Gutmensch, der Stecyk als Kind war?
    »Filminterview« nur fingiert? Mit dem Ziel, Chris Fogle die Zahlensequenz zu entlocken, die absolute Konzentration erlaubt? Das Problem ist dann, dass er sich nicht erinnern kann – er hatte nicht aufgepasst, als er zufällig die Akten las, aus denen sich die Zahlensequenz ergab, mit der er sich, wenn er sie als Sequenz im Kopf sieht, beliebig für etwas interessieren und darauf konzentrieren kann. Muss er mit einem Trick dazu gebracht werden? Zahlen haben die Nebenwirkung unerträglicher Kopfschmerzen.
     
    § 24: Richard »Dicktator« Tate ist der Personalchef. Ned Stecyk ist sein Stellvertreter. Tate ist gegen Lehrl und die IKS, weil er Macht und Kontrolle will – bei weniger Personal hat man weniger Macht.
    Glendenning ineffektiv – verirrt im Nebel zivilgesellschaftlichen Idealismus –, de facto wird das RPZ von Tate, Stecyk und dem Typ bei den Informationssystemen geleitet.
    Als sich DW und Stecyk in die Augen sehen, als Stecyk den Mann in seinem Büro beruhigt, breitet sich, hauptsächlich wegen DWs scheußlicher Haut, ein Blick ungeheuren Mitgefühls und Mitleids auf Stecyks Gesicht aus. Stecyk macht DW ausfindig und versucht, nett zu ihm zu sein, weil er sich denkt, der müsse ja sein Leben lang gemieden worden und daher traumatisiert sein. DW ärgert das – er vertritt den Standpunkt, wenn jemand so oberflächlich ist, dass er die Hautprobleme eines Menschen für das A und O von dessen Wert und Persönlichkeit hält, dann ist auf den geschissen; so einer hat ihm gerade noch gefehlt – aber er will aus Stecyks Güte gern Kapital schlagen.
    Als sich David Wallace eingelebt hat, entwickelt er die Angewohnheit, aus dem Fenster