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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wände. Anschließend hallte ein dumpfes Brausen durch die Korridore, und er wusste, dass dort Wasser kam – viele Hunderte, Tausende von Tonnen Wasser –, aber er dachte nur an den Atomsprengkörper.
    Er stürmte am Aufzug vorbei und die Korridore entlang. Er bahnte sich den Weg durch ziellos umherirrende Gruppen, die von ihm Führung erwarteten. Er schickte sie zur Einfahrtsrampe, um sie Bourne suchen zu lassen, und vergaß sie im nächsten Augenblick wieder. Sie waren alle ohnehin nur Kanonenfutter. Was kümmerte es ihn, wenn sie starben? Wo sie herkamen, warteten noch viele andere: ein endloser Strom von jungen Männern, die sich danach drängten, ihm zu folgen, und nur allzu gern bereit waren, für ihn zu sterben, für ihre Sache  – für den Traum, dass sie eines Tages in einer gerechten Welt, in einer Welt ohne Ungläubige leben würden – den Märtyrertod zu erleiden.
    Dass diese offen brutale Einstellung ihm von seinen Feinden aufgezwungen worden war, verstand sich von selbst. Diese Parole hatte ihn sein ganzes Erwachsenenleben lang begleitet. Fadi selbst wiederholte sie mehrmals täglich, ohne jemals auf die Idee zu kommen, dass er das tun musste, um viele seiner Entscheidungen oder Anordnungen vor sich selbst
zu rechtfertigen. Sein Verstand, sein Herz und seine Hand wurden von Allah geführt – das war seine feste Überzeugung. Die Möglichkeit, ihr Plan könnte fehlschlagen, war ihm bisher nie in den Sinn gekommen. Jetzt verdrängte dieser Gedanke alle anderen, sogar seinen zwanghaften Drang, sich für die Invalidität seines Vaters oder die Ermordung seiner Schwester zu rächen.
    Als er die Treppe hinuntergestürmt kam, stand die untere Ebene schon knöcheltief unter Wasser. Er zog seine Glock 36, überzeugte sich davon, dass das Magazin der 11,4-mm-Pistole voll war. Das Wasser schwappte gegen seine Beine und schien mit jedem Schritt, den er machte, weiter zu steigen. Er hatte das Gefühl, eine hereinkommende Flut gegen sich zu haben, und das erinnerte ihn an sein Zusammentreffen mit Bourne unter der Pier in Odessa. Wie er sich wünschte, er hätte ihn dort erledigt! Wäre der verdammte Hund nicht gewesen, hätte er’s bestimmt geschafft.
    Aber dies war nicht der richtige Augenblick für Schuldzuweisungen, und er war kein Mann, der sich mit müßigen Spekulationen aufhielt. Er war ein Pragmatiker, was bedeutete, dass er versuchen musste, den Hubschrauber mit seiner ungeheuer wichtigen Fracht zu erreichen. Leider begann der Geheimgang zu dem getarnten Hubschrauberlandeplatz im rückwärtigen Teil der unteren Ebene. Diese Anordnung war kein Zufall, denn dort war er den Atomlabors am nächsten – und dort würde Fadi vermutlich sein müssen, falls die Anlage jemals entdeckt und angegriffen wurde.
    Nicht gerechnet hatte er damit, dass der Erkundungstrupp den unterirdischen Fluss entdecken würde. Der Sektor, in den er musste, war zugleich der, in den die größten Wassermengen strömten. Hatte er sein Ziel erst einmal erreicht, war er jedoch in Sicherheit, weil der Landeplatz für den Fall eines Wassereinbruchs mit riesigen Abflüssen umgeben war. Dieser
Gedanke beschäftigte Fadi, als er an der offenen Tür des Operationssaals vorbeilief und Katja sah. Lachhafterweise hielt sie eines seiner Sturmgewehre in ihren Händen. Aber es war nicht Veintrops Frau, die seine Aufmerksamkeit fesselte, sondern Martin Lindros, der mit blutigen Händen über dem bewusstlosen Dr. Andurskij stand, der ihn zum Invaliden gemacht hatte.
    Â 
    Aus der Dunkelheit unter dem Bestattungsunternehmen kam der leiernde Singsang arabischer Stimmen. Karim al-Jamils Männer beteten, nach Mekka ausgerichtet. Vom unteren Ende der Rampe griffen Lichtstrahlen wie die Finger einer Hand nach oben. Tyrone trug Sneaker, aber Soraya hatte die Schuhe ausgezogen, um das Geräusch ihrer Schritte zu dämpfen.
    Jetzt schlichen die beiden ans untere Ende der Rampe, von dem aus sie den Keller überblickten. Als Erstes sah Soraya die beiden Wagen, hinter denen sie hergefahren waren: den weißen Chevy und den schwarzen Ford. Hinter ihnen stand eine auf Hochglanz polierte schwarze Limousine. Links neben dem Ford waren vier Männer aufgereiht, die, auf kleinen Gebetsteppichen kniend, mit der Stirn den kurzen Teppichflor berührten. Rechts war in die Wand eine Glastür eingelassen. Soraya

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