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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und Bourne sprach mit den Piloten des kleinen Jets. Anschließend befahl er dem Hubschrauberpiloten,
den Arzt nach Miran Schah zurückzubringen, und fügte warnend hinzu, Fahd al-Sa’uds Team werde seine Position und seinen Funkverkehr ständig überwachen.
    Zehn Minuten später rollte die Maschine mit den drei Männern und dem Toten an Bord zum Start. Sie raste die Runway entlang, hob ab und stieg in die schiefergrauen Wolken eines aufziehenden Sturms.
    Â 
    Seit Soraya ihn angerufen hatte, konnte sich Peter Marks nicht mehr auf seine Arbeit konzentrieren. Die Funksprüche der Dujja, die er entschlüsseln sollte, hätten ebenso gut auf Marsianisch abgefasst sein können. Indem er Kopfschmerzen vortäuschte, gab er seine Arbeit schließlich an einen Kollegen ab.
    Danach saß er einige Zeit an seinem Schreibtisch. Unwillkürlich untersuchte er nochmals sämtliche Aspekte dieses Anrufs und seiner eigenen Reaktion darauf. Wie konnte Soraya bloß die Frechheit besitzen, ihn in die Schwierigkeiten zu verwickeln, in die sie durch eigene Schuld hineingeschlittert war? Das war der Augenblick, in dem er beinahe nach dem Telefonhörer gegriffen und Lindros’ Nebenstelle gewählt hätte, um Sorayas Anruf zu melden.
    Etwas hielt jedoch seine schon nach dem Hörer ausgestreckte Hand auf halbem Weg an. Was genau? Auf den ersten Blick war Sorayas Geschichte so bizarr, dass es sich nicht einmal lohnte, sie ernsthaft in Betracht zu ziehen. Erstens wussten sie alle, dass die Gefahr eines nuklearen Anschlags der Dujja abgewendet war. Zweitens hatte Lindros persönlich jedermann gewarnt, Soraya sei nach Jason Bournes Tod durchgedreht. Schließlich hatte sie am Telefon echt verrückt geklungen.
    Andererseits hatte sie eindringlich vor einer Gefahr für die CI-Zentrale gewarnt. Seine lange Berufserfahrung sagte ihm,
dass es sträflich nachlässig von ihm gewesen wäre, diesen Teil ihrer Story zu ignorieren. Zum zweiten Mal hätte er beinahe die Nummer von Lindros’ Nebenstelle eingetippt. Was ihn daran hinderte, war der logische Bruch in seinen Überlegungen. Genauer gesagt: Weshalb sollte der eine Teil ihrer Story wahr und der andere erfunden sein? Marks konnte nicht glauben, jemand – erst recht nicht Soraya – könnte so verrückt sein.
    Für ihn bedeutete das: Zurück auf Start. Was sollte er wegen ihres Anrufs unternehmen? Er trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. Natürlich konnte er nichts tun, einfach vergessen, dass es ihren Anruf jemals gegeben hatte. Aber passierte der Zentrale etwas, würde er sich seine Untätigkeit nie verzeihen können. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass er noch lebte und Schuldgefühle empfinden konnte.
    Bevor er sich einredete, es sei besser, nichts zu unternehmen, nahm er den Hörer ab und wählte die Nummer seines Verbindungsmanns im Weißen Haus.
    Â»Hi, Ken, hier ist Peter«, sagte Marks, als der andere sich meldete. »Ich habe eine wichtige Nachricht für den DCI. Kannst du dafür sorgen, dass ich ihn kurz sprechen kann? Er ist mit dem POTUS zusammen.«
    Â»Nein, das ist er nicht, Peter. Der POTUS ist in einer Besprechung mit den Vereinten Stabschefs.«
    Sein Herz schien einen Schlag auszusetzen. »Wann ist der DCI weggefahren?«
    Â»Augenblick, ich sehe im Besucherbuch nach.« Kurze Zeit später fragte Ken: »Hast du dich vielleicht geirrt? Der DCI war heute nicht hier, er hat weder bei dem POTUS noch sonst jemandem einen Termin.«
    Â»Danke, Ken«, sagte Peter mit gepresster Stimme. »Muss mich getäuscht haben.«

    O Gott! , dachte er erschrocken. Soraya ist so wenig verrückt wie ich. Er sah durch die offene Tür seines Bürowürfels hinaus. Von seinem Platz aus konnte er eine Ecke von Lindros’ größerem Büro sehen. Wenn er nicht Lindros ist … wer zum Teufel leitet Typhon?
    Marks griff hastig nach seinem Mobiltelefon. Sobald seine Finger ihm wieder gehorchten, tippte er Sorayas Nummer ein.

KAPITEL NEUNUNDDREISSIG
    Tyrone wartete geduldig auf Soraya, als sie ihren Kopf aus der Glastür steckte. Im selben Augenblick spürte sie, wie ihr Mobiltelefon vibrierte. Tyrone machte ihr ein Zeichen, und sie rannte lautlos in die Schatten am Fuß der Rampe hinüber.
    Â»Die beiden Scheißkerle sin’ fertig«, sagte er flüsternd. »Sie sin’ jetzt oben bei den

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