Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Straßenräuber zu wie ein brüllend zum Angriff aufgerichteter Löwe. Er hörte einen Schuss fallen, aber die Unterseite des Motorrads bot ihnen genügend Schutz. Dann waren sie mitten in der Dreiergruppe. Bourne entriss dem Jugendlichen links von ihm den Baseballschläger und traf damit das Handgelenk des Bewaffneten, dessen Revolver in hohem Bogen davonflog.
    So rasten sie aus der Gasse auf eine Querstraße hinaus. Bourne ließ sich nach vorn fallen und brachte das Vorderrad gerade noch rechtzeitig auf den Asphalt zurück, um scharf links abzubiegen – auf eine Straße mit Müllbergen und streunenden Hunden, die erschrocken kläfften, als die Harley an ihnen vorbeidonnerte.
    Â»Jetzt können wir …«, begann Bourne.
    Er brachte den Satz nie zu Ende. Soraya hatte einen Arm um seinen Hals geschlungen und übte fast tödlichen Druck auf seine Luftröhre aus.

KAPITEL FÜNF
    Â»Hol Sie der Teufel, hol Sie der Teufel, hol Sie der Teufel!«, skandierte Soraya wie eine Exorzistin.
    Bourne hörte sie kaum. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Das Motorrad raste mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang – entgegen der Fahrtrichtung, wie sich bald zeigen sollte. Einem alten Ford, der ihm wild hupend entgegenkam, während eine tiefe Stimme Verwünschungen brüllte, konnte er gerade noch ausweichen. Aber dabei streifte er einen Lincoln, der mit laufendem Motor auf der anderen Straßenseite stand. Im vorderen Kotflügel des Continentals, von dem die Harley abprallte, hinterließ sie einen langen, tiefen Kratzer. Durch Bournes Luftröhre, die Soraya mit ihrem Würgegriff fast völlig blockierte, gelangte kaum noch Luft in seine Lunge. Am Rand seines Gesichtsfelds blinkten Sternchen, und er war immer wieder für Mikrosekunden bewusstlos.
    Trotzdem bekam er mit, dass der Lincoln aufgewacht war, auf der Fahrbahn gewendet hatte und nun hinter dem Motorrad herraste, das ihn beschädigt hatte. Vor ihnen rollte schwerfällig ein Sattelschlepper heran, der den größten Teil der Straße einnahm.
    Mit einem schockierenden Zwischenspurt setzte der Continental sich neben sie. Sein dunkel getöntes Beifahrerfenster öffnete sich, und ein Schwarzer mit finster dreinblickendem Mondgesicht überschüttete Bourne mit Verwünschungen.
Dann wurde die gefräßige Mündung einer abgesägten Schrotflinte sichtbar.
    Â»Das wird dir ’ne Lehre sein, Mudderfucka!«
    Bevor Mondgesicht jedoch abdrücken konnte, trat Soraya mit dem linken Fuß zu. Der Sohlenrand ihres Stiefels traf den Lauf der Schrotflinte; sie schwang wild nach oben, und der Schuss ging in die Kronen der Bäume am Straßenrand. Bourne nutzte diese Chance, um Vollgas zu geben und die Straße entlang auf den riesigen Sattelschlepper zuzurasen. Sein Fahrer sah dieses selbstmörderische Manöver und geriet in Panik: Er riss das Lenkrad herum, während er gleichzeitig herunterschaltete und scharf bremste. Der Sattelschlepper, dessen Motor protestierend aufheulte, geriet ins Schleudern und stellte sich auf der Straße quer.
    Als Soraya ihren Tod mit entsetzlicher Geschwindigkeit näherkommen sah, rief sie etwas auf Arabisch. Sie nahm ihren Arm von Bournes Hals, um erneut seine Taille zu umklammern.
    Bourne hustete, atmete keuchend die sauerstoffreiche Luft ein, lehnte sich weit nach rechts und stellte den Motor in letzter Sekunde ab, bevor sie gegen den quer stehenden Sattelschlepper knallen mussten.
    Sorayas Aufschrei brach ab. Die Harley legte sich Funken sprühend auf die Seite, und Bourne spürte, wie ihm das rechte Bein aufgeschürft wurde, als die Maschine unter dem Auflieger des Sattelschleppers hindurchrutschte.
    Auf der anderen Seite ließ Bourne den Motor wieder an und benutzte ihr vereintes Gewicht und den Schwung beider Körper, um die Harley wieder aufzurichten.
    Â»Anhalten, bitte anhalten«, sagte Soraya, die zu benommen war, um gleich wieder anzugreifen, mit schwacher Stimme.
    Bourne ignorierte sie. Er wusste, wohin er unterwegs war.
Der DCI saß in einer Besprechung mit Matthew Lerner, der ihn über die Einzelheiten von Hiram Ceviks Flucht und ihre feurigen Nachwirkungen unterrichtete.
    Â»Bis auf Hytner«, sagte Lerner, »war der Schaden gering. Zwei Agenten mit Schnitt- und Schürfwunden, einer davon hat auch eine Gehirnerschütterung. Eine Agentin vermisst. Geringer

Weitere Kostenlose Bücher