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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihre Tochter für einen kurzen Augenblick erkannt. Doch das flüchtige Lächeln verschwand so schnell, als wäre es nie da gewesen.
    Martha setzte sich auf die Bettkante, während ihre Mutter die Augen schloss und noch tiefer in den undurchdringlichen Dschungel ihrer Gedanken sank. »Wir enden alle einmal hier.«
    »Oder wir sterben jung.« Don Fernandos Mund zuckte. »Das habe ich verpasst.« Er nickte. »No one here gets out alive.«
    »Five to One.« Martha erkannte die Zeile aus dem Song von Jim Morrison.
    Er lächelte. »Ich kenne nicht nur Bach und Jacques Brel.«
    Martha wandte sich ihrer Mutter zu. »Wie kann ich sie einfach so hierlassen?«
    »Du hast sie damals auch verlassen.« Sie drehte sich zu ihm um, doch bevor sie etwas sagen konnte, fügte er hinzu: »Das ist keine Kritik, Martha, nur eine Feststellung.« Er trat zu ihr. »Und Tatsache ist nun mal, dass sie hier am besten aufgehoben ist. Sie braucht Pflege, und die Leute hier kümmern sich gut um sie.«
    Sie blickte auf das schlafende Gesicht ihrer Mutter hinunter. Etwas war geschehen. Sie sah sich nicht mehr selbst in der Frau.
    Schließlich schlief Peter ein und träumte von dem Boot, das in vollem Tempo auf ihn zubrauste, während er um sein Leben schwamm. Als er am nächsten Morgen geistesabwesend Haferflocken in eine bunte Schüssel schüttete, kam ihm plötzlich eine Idee.
    Er schaltete seinen Laptop ein, googelte nach Recursive und wurde auf das Substantiv Rekursion verwiesen, das in der heutigen Welt vor allem »die Technik in der Mathematik und Informatik, eine Funktion durch sich selbst zu definieren« bedeutete. Das sagte ihm nichts, doch als er zum Ursprung des Wortes ging, dem lateinischen recursio , fand er »Rücklauf, Wiederkehr«, was ihn auf den Gedanken brachte, zur Recursive zurückzukehren. Das Problem war nur, er hatte auf dem Boot alles gecheckt und nichts gefunden. Aber was war mit der Umgebung des Bootes?
    Er duschte, zog sich in Rekordzeit an und fuhr schnell zum Jachthafen hinaus. Das Boot sah genauso aus wie gestern. Er durchsuchte es noch einmal systematisch und blickte über die Reling hinaus. Doch da war nichts, weder an Backbord noch am Bug oder Heck, und auf der Steuerbordseite schien es nicht anders zu sein, bis er ein Seil fand, das am Fender befestigt war.
    Mit wachsender Erregung zog er das Seil hoch, bis er sah, was am Ende befestigt war: eine große wasserdichte Tasche. Mit etwas Mühe legte er die schwere Tasche auf die Kissen am Heck. Sie war natürlich verschlossen. Als er den Schlüssel hineinsteckte und nach rechts drehte, sprang das Schloss auf.
    Er zog den Schlüssel heraus und öffnete die Tasche. Drinnen fand er gebündelte Fünfhundert- und Tausend-Dollar-Scheine. Er hielt den Atem an. Instinktiv blickte er sich im Licht der Morgensonne um, ob ihn jemand beobachtete. Niemand weit und breit. Die wenigen Leute, die er zuvor gesehen hatte, waren inzwischen mit ihren Booten hinausgefahren. Der Jachthafen lag völlig verlassen.
    Die folgende halbe Stunde verbrachte er damit, das Geld zu zählen. Er stellte schnell fest, dass die Bündel gleich viele Banknoten enthielten. Die Summe war gewaltig.
    Großer Gott, dreißig Millionen Dollar!
    Bourne und Rebekka stiegen in Mexico City aus, mit dem Babylonier im Nacken.
    »Hier sitzen wir in der Falle«, meinte Rebekka.
    »Wir müssen immer noch durch den Zoll und die Einreisekontrolle.« Bourne hatte den Babylonier im Auge, der sich fünf oder sechs Leute hinter ihnen befand. Größer durfte er den Abstand nicht werden lassen, wenn er sie im Auge behalten wollte.
    »Wir sollten uns trennen«, schlug Rebekka vor, den offenen Reisepass in der Hand, während sie sich in die Schlange der ersten Klasse einreihten.
    »Genau das erwartet er von uns«, meinte Bourne.
    »Hast du eine bessere Idee?«, fragte Rebekka.
    »Noch nicht«, sagte er. »Lass mich überlegen.«
    Er blickte sich um, unter den Männern, Frauen und Kindern, den Familien mit ihren Kinder-Sportwagen und all dem Krimskrams, den man für Babys und kleine Kinder brauchte. Drei junge Mädchen mit Teddybär-Rucksäcken kicherten und tanzten, eine Frau saß in einem Rollstuhl der Fluglinie, eine Dreijährige lief von ihrer Mutter weg und irrte zwischen den Leuten umher, die lachten und die Kleine am Kopf tätschelten.
    »Es gibt einen Weg«, sagte Bourne schließlich.
    »Was?« Etwas irritiert folgte sie ihm, als er zu der längeren Schlange der Economy-Passagiere hinüberwechselte, die sich durch die ganze

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