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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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Sturm und Yuril warteten, denn sie hofften,
der Magier wäre während ihrer Abwesenheit zurückgekehrt. Aber Raistlin war nicht dort.
Gerade jetzt kamen die restlichen Kyrie mit Flint, Kirsig
und den Matrosinnen. Flint war kreideweiß und fluchte
unablässig. Kirsig behauptete, sie hätte noch nie etwas Aufregenderes erlebt. Die Matrosinnen nahmen alles gelassen
hin. Sie waren erfahrene Reisende, und wenn das Blutmeer
sie nicht umgebracht hatte, nun, dann würden sie wohl
kaum während eines Flugs mit den Kyrie sterben.
»Habt ihr von oben meinen Bruder Raistlin gesehen?«
fragte Caramon Wolkenstürmer besorgt.
»Nein«, sagte Wolkenstürmer stirnrunzelnd. »Ist er denn
nicht hier bei euch?«
»Nein«, erwiderte Caramon aufgeregt. Wütend trat der
Krieger gegen einen Stein. »Das hätte ich wissen müssen«,
murmelte Caramon. Finster hockte er sich auf einen Felsen.
Flint sah Tanis fragend an. Der Halbelf zuckte mit den
Schultern. »Caramon hat recht«, sagte Tanis mürrisch. »Wir
hätten es wissen müssen.«
Wolkenstürmer ging zu Caramon und setzte sich neben
ihn auf den Boden. »Ist dein Bruder in Sicherheit? Ist er
allein losgezogen? Was glaubst du?«
»Ich glaube«, sagte Caramon kläglich, »daß mein lieber
Bruder sich weggeschlichen hat, um auf eigene Faust etwas
gegen diesen Nachtmeister zu unternehmen. Ich hoffe bloß,
er bringt sich dabei nicht um.«
»Tja«, trieb Flint sie an, »Raistlin hat gesagt, der große
Zauber findet morgen abend statt. Was also wollen wir bis
dahin unternehmen?«
Lastendes Schweigen breitete sich aus.
»Ich hatte die Vorstellung«, sagte Tanis leicht beschämt,
»daß Raistlin sich etwas ausgedacht hatte. Falls er nicht
zurückkommt, müssen wir erraten, was es war – oder uns
selbst etwas ausdenken.«
»Er kommt nicht zurück«, sagte Caramon niedergeschlagen.
»Dann müssen wir entsprechend handeln«, bestimmte
Wolkenstürmer. Der Kyrie teilte seine Krieger ein. Die
Hälfte sollte den Himmel durchstreifen, die Ruinenstadt
auskundschaften und nach Möglichkeit mit den anderen
Kyrie Kontakt aufnehmen, die die Insel absuchten. Diese
sollten sich dringend der Hauptgruppe anschließen. Drei
Kyrie sollten zurückbleiben, Wache halten und im Lager
helfen.
»Wir müssen bei Einbruch der Nacht zurück sein«, wies
Wolkenstürmer Vogelgeist an, der erster Kundschafter war,
»oder spätestens bis Sonnenaufgang. Wie wir es auch anstellen, wir müssen morgen angreifen.«
Kirsig, Yuril und die Matrosinnen fingen an, das Lager
aufzuschlagen. Flint, Sturm, Tanis und Caramon sahen, wie
die anderen sich pflichtbewußt an die Arbeit machten.
Dann sahen sie einander betreten an. Die Gefährten versuchten, ihre Angst um Raistlin zu vergessen, und packten
mit an.
Kapitel 6
Der Nachtmeister
    Einige Meilen vor der Ostspitze von Karthay, in der See bei
Spornheim, versammelten sich Hunderte von Orughi. Ihre
grauen, muskelbepackten Schultern ragten aus dem Wasser, während ihre Füße mit den Schwimmhäuten unter der
Oberfläche paddelten. Ihre aufwärts gerichteten Gesichter
zeigten eine hohe Stirn, eine platte Nase, spitze Ohren,
Knopfaugen und strähniges, goldenes Haar, das tropfnaß
herabhing. Einige trugen Streitäxte und Dolche, während
andere ihren Eisenbumerang mit der langen Metallschnur,
die Tonkk, dabeihatten. Die Orughi schauten nach Westen.
Weil sie amphibische Lebewesen waren, konnten sie tagelang schwimmen, ohne müde zu werden. Jetzt paddelten
die Orughi herum, denn sie warteten auf ein Zeichen von
Sargonnas.
    Einige Meilen weiter und tiefer in der Straße vom Land
Ho wartete unter einer Dunstglocke eine mit Ogern bemannte Kriegsflotte darauf, das Bündnis mit den Minotauren zu besiegeln. Es waren nur Dutzende, nicht Hunderte
von Schiffen, aber jedes stand für einen Ogerstamm, jedes
wurde von einem Häuptling dieser verhaßten Rasse geführt. Auf ein Zeichen würden sie sich in Bewegung setzen.
Jetzt schaukelten die Kriegsschiffe fast friedlich im Wasser
und warteten auf ihre Stunde.
    Die Oger hielten Abstand von ihren im Wasser lebenden
Vettern, den Orughi. Sie verachteten die begriffsstutzigen
Orughi und würden sich nicht mit den Wasserogern zusammentun, ehe Sargonnas das forderte.
    Im Moment betrachtete Oolong vom Xak-Clan, der zum
Flottenkommandanten der Oger ernannt worden war, die
ferne Orughihorde durch sein Fernrohr. Oolong Xak seufzte verstimmt, kratzte seinen verlausten Kopf und fuhr mit
schmierigen Fingern durch sein langes,

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