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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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umdrehen. » Vergib mir.«
    Seine Arme hingen ihm schlaff an den Seiten herunter, als würde er sich vor dem fürchten, was seine Hände tun könnten, wenn er sie bewegen würde. » Ich liebe dich, Derya.«
    Â» Nichts als Begierde, Temellin. Nur Begierde.«
    Er schüttelte den Kopf. » Nein. Sag mir nicht, wie ich mich gefühlt habe. Wie ich mich fühle. Es war mehr als das. Es ist mehr als das. Sicherlich möchte ich dich auf meiner Pritsche haben, aber ich will dich auch als Partnerin an meiner Seite– als meine Gemahlin– meine Frau.«
    Â» Du wirst mich als deine Schwester haben.«
    Â» Ich empfinde nicht sehr brüderlich für dich. Man braucht ein ganzes Leben, um brüderlich zu empfinden. Wir hatten kein ganzes Leben, in dem wir Seite an Seite aufgewachsen wären. Wir hatten eine Woche, in der wir uns in den Armen gelegen und über das gesprochen haben, was wirklich zählt…«
    Ich schnitt ihm brutal das Wort ab. » Wir werden Geschwister sein oder gar nichts, Tem. Ich würde eher Kardiastan verlassen, als noch einmal in deine Arme zurückkehren. Ich kann nicht. Kannst du das nicht verstehen? Ich kann dich nicht mehr auf diese Weise lieben. Genauso, wie in dir etwas gestorben wäre, wenn ich mich als Sarana herausgestellt und deine Position besetzt hätte.«
    Er öffnete den Mund, um es zu leugnen, aber seine ihm innewohnende Ehrlichkeit erlaubte es ihm nicht, den Worten eine Stimme zu verleihen. Er war allerdings Mensch genug, um nicht zu mögen, dass er darauf hingewiesen worden war. Er sagte mit einer armseligen Grausamkeit, von der ich wusste, dass er sie später bereuen würde: » Dann werde ich Pinar heiraten müssen.«
    Â» Ja, ich weiß.« Und ich werde sie hassen.
    Â» Zur Verheerung, du meinst es wirklich ernst, ja?«
    Â» Ja.« Ich sah, wie seine Schultern nach unten sackten, und musste den verräterischen Wunsch unterdrücken, einfach zu ihm zu gehen. Ich öffnete den Mund, um ihm von seinem Sohn zu erzählen, aber dann änderte ich meine Meinung. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Ich konnte warten. Es gab keinen Grund, warum ich ihm gerade jetzt noch eine Bürde auferlegen sollte.
    Sein Blick löste sich von mir und richtete sich auf das Schwert, das ich auf den Tisch gelegt hatte. Verwirrt berührte er die Klinge, als versuchte er, sie zu erkennen. Er musste ihre Macht in seinen Fingern gespürt haben, denn gleich danach riss er den Kopf hoch. » Deins ? Wie…?«
    Â» Ich bin in der Zitterödnis gewandelt.«
    Wie ich es erwartet hatte, akzeptierte er dies als etwas, das durchaus möglich war. Den Schluss, den er daraus zog, hatte ich nicht erwartet. » Dann wusstest du die ganze Zeit, dass du eine Magoria warst?«
    Â» Nein. Woher hätte ich wissen können…«
    Â» Nur die Magoroth haben Magorschwerter.«
    Â» Das hat mir niemand gesagt! Ich dachte, es wäre etwas, das alle Magori erleben.« Erst jetzt kam mir zu Bewusstsein, dass ich niemals eine Imaga oder einen Theuros mit einem Schwert gesehen hatte. Ich schalt mich dafür, dass ich diesen bedeutsamen Hinweis übersehen hatte. Kamerad Ligea ließ in der Tat nach.
    Â» Wieso hast du es mir damals nicht gesagt?« Er klang eher verwirrt als argwöhnisch.
    Â» Ich…« Es gab keine vernünftige Antwort, die ich ihm hätte geben können. Ich versuchte, vage zu bleiben. » Es kam mir irgendwie persönlich vor.«
    Er erklärte, sprach, um sprechen zu können, denn es war besser, als zu denken, besser, als sich zu erinnern. » Alle Magoroth erleben so etwas, gewöhnlich zum Zeitpunkt der Pubertät. So war es immer, sogar damals, noch bevor wir in der Illusion gelebt haben. Seit Generationen gehen wir durch die Zitterödnis, ganz nah am Rand– schon lange, bevor wir wussten, wie wir sie durchqueren können. Es ist gewöhnlich der einzige Zeitpunkt, zu dem einer von uns Kontakt zu den Illusionierern hat. Abgesehen vom Illusionisten: Der geht noch ein zweites Mal in die Zitterödnis, wenn er sein Amt erbt. Es gibt bestimmte Dinge, die man ihm sagen muss.« Er machte eine Pause und fügte hinzu: » Allerdings nicht bei mir. Ich habe dieses Amt geerbt, als ich fünf Jahre alt war, lange bevor ich mein eigenes Schwert bekommen habe. Ich bin nur ein einziges Mal in die Zitterödnis gegangen, und zwar, als ich zehn war. Ich habe meine Waffe

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