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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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Aber wieso?«
    Â» Du bewunderst meine Unabhängigkeit und mein Feuer, meine Leidenschaft und meine Lebenslust– aber wenn ich deine Frau wäre, würdest du versuchen, mich zu zähmen. Du würdest zum Beispiel nicht wollen, dass ich weiterhin Mitglied der Bruderschaft bleibe, oder?« Favonius war einer der wenigen Menschen, die das ganze Ausmaß meiner Verbindung zur Bruderschaft kannten.
    Er runzelte kurz die Stirn. » Wie könnte ich das wollen? Es ist gefährlich. Es ist keine Arbeit für eine Frau. Es ist…«
    Ich unterbrach ihn. » Es ist das, was mich am Leben hält, Favonius. Ich brauche die Aufregung und die Herausforderung. Aber weil ich eine Frau bin, darf ich kein Legionär oder Kapitän oder Handelsherr oder irgendetwas anderes sein, das ähnlich abenteuerlich oder herausfordernd ist. Also arbeite ich für die Bruderschaft. Wenn ich deine Frau wäre, würdest du es mir wegnehmen– und dann würdest du dich fragen, wieso ich nicht mehr die Frau bin, in die du dich verliebt hast.«
    Â» Ich schätze, als meine Frau könntest du der Legion folgen«, sagte er skeptisch. » Wäre das Aufregung genug?«
    Â» Es würde bedeuten, den Staub der Eisernen zu schlucken, ohne jemals an ihren Schlachten teilhaben zu können. Könntest du das tun?«
    Er sah mich erstaunt an. » Ich? Ob ich ein Trossfolger sein könnte?«
    Â» Darum hast du mich gerade gebeten.«
    Er dachte einen Moment nach und begann dann zu lachen. » Nun, das ist einer der Gründe, warum ich dich liebe; du bist nie so vorhersehbar und langweilig wie andere hochgeborene Frauen.«
    Â» Wenn du versuchst, mich als Mann zu sehen, könntest du mich vorhersehbarer finden.«
    Er schüttelte immer noch lächelnd den Kopf. » Ich könnte dich niemals als Mann sehen. Ligea, ich muss dir etwas sagen– etwas, das ich niemandem erzählen sollte, aber ich werde es trotzdem tun. Wenn einem Bruder kein Geheimnis anvertraut werden kann, wem dann, hm? Die Eisernen werden nach Kardiastan aufbrechen.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter, und ich setzte mich auf. Ich hatte das Gefühl, als hätte man mir eine Faust in die Magengrube gerammt. Das konnte einfach nicht wahr sein. Es musste sich um einen Scherz handeln. Oder spielte uns das Schicksal einen Streich? Wurden wir beide wirklich zur gleichen Zeit nach Kardiastan geschickt?
    Schließlich gelang es mir, mit erstickter Stimme zu fragen: » Nach Kardiastan ? Werden die Eisernen dort stationiert werden?«
    Favonius, der noch nie besonders wahrnehmungsfähig gewesen war, bemerkte nicht, wie sehr mich seine Aussage erschütterte. » Nein. Wir haben einen konkreten Auftrag, wie immer. Wir sollen von Westen her in das Land einfallen.«
    Mein Erstaunen wuchs. » Über die Apenaden ? Auf Gorklaks?« Und dann: » Ein Einfall? Aber warum ? Kardiastan gehört uns doch bereits!« Innerlich kochte ich vor Wut. Warum hatte der Exaltarch mir davon nichts erzählt?
    Â» Das habe ich auch immer gedacht, aber anscheinend trifft es nicht auf alle Gebiete zu.« Er rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und runzelte dann leicht die Stirn, als könnte er nicht ganz glauben, was er da gerade gesagt hatte. » Das Exaltarchat ist vor… wie vielen Jahren einmarschiert? Sechsundzwanzig?«
    Â» Ungefähr«, pflichtete ich ihm bei.
    Â» Es scheint, als wären wir von der Küste aus ins Landesinnere vorgedrungen. Unsere Soldaten sind mit Schiffen nach Kardiastan geschafft worden. Es gibt aber im Westen des Landes ein Gebiet, das direkt an die Apenaden grenzt und in dem die Soldaten des Exaltarchats noch niemals waren. Die Karden bezeichnen dieses Gebiet als Illusion. Eine unpassierbare Wüste trennt diese Illusion vom übrigen Kardiastan.«
    Was er sagte, verstärkte mein Interesse noch mehr.
    Â» Die Illusion ist der Ursprung der rebellischen Machenschaften, und die Anführer der Aufständischen verursachen ständig irgendwo Ärger. Deshalb sollen wir die Apenaden überqueren und die Illusion einnehmen.«
    Ich starrte ihn verwirrt an. » Das verstehe ich nicht. Wenn die Wüste unpassierbar ist, wie kann dann diese Illusion ein Teil von Kardiastan sein?«
    Â» Das habe ich auch gesagt. Offensichtlich ist die Wüste nur für Tyraner unpassierbar. Die Karden haben keinerlei Probleme, sie zu durchqueren. Und frag

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