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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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mich nicht, wie das möglich ist, denn ich weiß es nicht.«
    Â» Sicherlich geht es doch nur darum, einen Führer zu finden, der uns das Geheimnis verraten könnte.«
    Â» Sollte man meinen, nicht wahr? Wenn man nur genug Geld bietet, wird sich schon irgendjemand bereit erklären. Oder man foltert jemanden so lange, bis er den Trick verrät.« Ein besorgter Ton schlich sich in seine Stimme. » Das ist natürlich auch versucht worden. Mehr als einmal. Diejenigen, die sich mit einem Führer auf den Weg gemacht haben– unabhängig davon, ob er bezahlt oder gezwungen wurde–, sind nie zurückgekehrt.«
    Ich rollte mich vom Divan und fing an, auf und ab zu gehen, ohne darauf zu achten, dass ich nackt war. » Es scheint, als würde es eine ganze Menge geben, das ich nicht über Kardiastan weiß. Was seltsam ist, wenn man bedenkt, wo ich geboren wurde. Wann musst du aufbrechen, Favo? Und wie viele von euch gehen mit?«
    Â» Eine Legion unter Legat Kilmar, und wir brechen auf, sobald wir ausgerüstet worden sind. Wir verlassen Getria in etwa zwei Monaten, schätze ich. Oder früher.« Sein Blick folgte mir anerkennend. » Behalt das aber für dich. Bei einer so kleinen Streitmacht ist es wichtig, dass wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben.«
    Â» Oh, es wird ganz sicher eine Überraschung werden. Auf Gorklaks über die Apenaden reiten? Ihr könnt von Glück reden, wenn ihr überhaupt lebendig dort ankommt.« Zumindest wusste ich jetzt, warum er in den Bergen jenseits von Getria gewesen war– sie hatten den Weg ausgekundschaftet.
    Â» Unterschätze die Eisernen nicht. Wir werden ankommen. Ich wünschte nur, wir müssten Tyr nicht schon so schnell wieder verlassen. Wir beide sehen uns viel zu selten.«
    Das zumindest stimmte. Obwohl die Eisernen dauerhaft in Tyr stationiert waren, konnten sie jederzeit ausgeschickt werden, wenn die Situation in einer der Provinzen oder in einem Vasallenstaat es nötig machte. Ich kannte Favonius nun seit sechs Jahren, aber in der ganzen Zeit hatte er weniger als zwei Jahre in Tyr verbracht.
    Â» Wir haben sogar noch weniger Zeit, als du denkst, Favo«, sagte ich. » Ich werde Tyrans nämlich noch vor dir verlassen.« Ich fasste mein Treffen mit dem Exaltarchen kurz zusammen. Als ich geendet hatte, war es draußen dunkler geworden, und die Ziervögel waren verstummt und hatten sich in das Gebüsch um den Fischteich herum zurückgezogen.
    Favonius setzte sich auf; er runzelte jetzt betroffen die Stirn. Ein Klip-Klip flog ins Zimmer, und das rhythmische, helle Aufflackern des ruckenden Kopfes war selbst im dämmerigen Licht zu sehen. Favonius schlug gereizt nach ihm. » Aber das klingt, als wäre es unwahrscheinlich, dass du in ein paar Monaten– Ocrastes weiß, in wie vielen– nach Tyr zurückkehren wirst! Dieser verdammte Ligatan. Wie erträgst du es nur, für einen schlangenäugigen, undankbaren Scheißhaufen wie ihn zu arbeiten?«
    Â» Ich arbeite für das Exaltarchat, Favo. Weder für Rathrox noch für die Bruderschaft oder den Exaltarchen.«
    Â» Wie meinst du das? Letztlich ist das alles dasselbe.«
    Â» Nein, ist es nicht.« Der Klip-Klip landete auf meinem Handrücken, und ich starrte auf seinen so vollkommenen, zarten geflügelten Körper und das winzige, aufblitzende Licht, während ich versuchte, das, was ich empfand, in Worte zu fassen. » Ich arbeite für die Idee des Exaltarchats– für das, was es darstellt. Ein Reich, in dem alle die gleiche Sprache sprechen, ein Reich ohne Krieg und Grenzstreitigkeiten, in dem die Völker Tyrans Tribut zahlen oder Provinzen werden und im Gegenzug dafür Frieden haben. Wo man die Handelsstraßen und die Seestraßen von einem Land zum nächsten bereisen kann, ohne sich in Gefahr zu begeben.
    Deshalb verachte ich auch Leute wie diese Karden, selbst wenn ich als eine von ihnen geboren wurde. Sie zetteln eine Rebellion an und bringen Unruhe und Tod und Angst. Sie verbreiten Schrecken. Sie zerstören. Ihretwegen bin ich froh, dass ich für die Bruderschaft arbeite. Die Öffentlichkeit fürchtet uns, aber, glaube mir, der Wohlstand des Exaltarchats ist genauso sehr uns zu verdanken wie euch Legionären. Es ist traurig, dass die Leute das vergessen.«
    Er hörte nur halb zu, als würde meine Philosophie ihn nicht sehr interessieren, und sagte

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