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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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und ich kam mit einem Ruck zum Stehen.
    Â» Na, na«, sagte er auf Tyranisch. » Was haben wir denn da? Eine willige Sklavin, die sich in meine Arme stürzt?«
    Ich riss mich los und trat einen Schritt zurück, nur um festzustellen, dass mich jemand von hinten festhielt. » Nein, eher in meine, Xasus«, sagte eine andere Stimme. Gelächter folgte, als dieser zweite Mann mich rabiat zurück an seine Brust riss und mit zudringlichen Händen meine Brüste begrapschte. Erstarrt vor Schreck stand ich da.
    Zwei weitere Legionäre kamen grinsend herbei. » He, und was ist mit uns, Evander?«, fragte einer von ihnen denjenigen, der mich festhielt. » Ich könnte einen ordentlichen Stich gut gebrauchen, und für eine Kardin ist sie gar nicht so übel.«
    Â» Ja, wieso eigentlich nicht?«, erwiderte besagter Evander. » Suchen wir uns irgendein Plätzchen.«
    Â» In der Gasse dahinten liegen ein paar Getreidesäcke«, sagte Xasus. » Genau das Richtige für uns.«
    Während ich kaum glauben konnte, dass all das, was ich da hörte, auf einer belebten Straße gesprochen wurde, wand ich mich im Griff des Mannes hinter mir und sagte auf Tyranisch: » Untersteht Euch! Lasst mich sofort los, oder Ihr bekommt es mit der Gerechtigkeit der Bruderschaft zu tun!«
    Evander ließ mich zwar nicht los, aber die anderen waren verblüfft. » Wer zum Vortex bist du?«, fragte einer von ihnen.
    Â» Oh, äh, meine Herrin ist Legata Ligea von der Bruderschaft, die sich zurzeit beim Statthalter aufhält. Sie wird dafür sorgen, dass Euch die Haut bei lebendigem Leib abgezogen und als Sklavenfleisch verkauft wird, wenn Ihr mich anfasst!«
    Xasus wich ein Stück zurück. » Vielleicht sollten wir sie gehen lassen«, sagte er zu den anderen. » Ich will keinen Ärger mit der Bruderschaft. Und von diesem Miststück habe ich schon gehört. Niemand kommt davon, der ihr in die Quere kommt. Mein Vetter war mal Steuerprüfer in Tyr, bis er mit ihr aneinandergeraten ist. Jetzt sitzt er als Schreiber in Gammed und ist in Tyrans unten durch.«
    Â» Seit wann befiehlt eine Sklavin einem Legionär, was er zu tun und zu lassen hat?«, knurrte Evander. » Verdammt, Xasus, glaubst du wirklich, dass es irgendeinen Bruder einen Scheiß interessiert, was mit einer Sklavin passiert?«
    Â» Ihr solltet es aber besser glauben«, fauchte ich. » Sie ist nämlich ziemlich eingenommen von mir!«
    Xasus hob beide Hände in einer Geste des Sich-geschlagen-Gebens. » Ich bin raus«, sagte er.
    Aber Evander war nicht bereit, seine Beute so leicht aufzugeben, und einer der anderen machte sich daran, ihm zu folgen. Die Menge um uns herum war dünner geworden, so dass wir mehr Platz hatten; betroffen und wachsam wichen die Leute zurück, wussten nicht recht, was sie tun sollten. Die drückende Schwüle ihres Hasses auf die Legionäre hing in der Luft, aber niemand machte Anstalten, mir zu Hilfe zu kommen.
    Ich erhaschte einen Blick auf den Mann, dem ich gefolgt war, als er zurückkehrte, um nachzusehen, was geschehen war. Besorgnis strömte vor ihm her, für meine Sinne so deutlich zu spüren, wie Weihrauch zu riechen war. Ich ließ mich so unerwartet in Evanders Arme sinken, dass ich hoffte, das Überraschungsmoment war auf meiner Seite. Tatsächlich verging ihm das Grinsen, und während er das Gleichgewicht verlor, wirbelte ich herum und stieß ihm die starren Finger in die Kehle. Der Schlag wirkte von außen täuschend harmlos, aber in der Bruderschaft wurde er als Vortex-Schlag bezeichnet, weil man mit ihm den Empfänger nach Acheron befördern konnte. Es war ein harter Stoß, der dem Legionär die Luftröhre zertrümmerte und auch das Blutgefäß dahinter erwischte; der Schock, den das verursachte, ließ sein Herz genauso wirkungsvoll stehen bleiben, als hätte er einen Pfeil in die Brust bekommen. Ich lief sofort weg, ohne abzuwarten, was passieren würde. Hinter mir brüllte jemand: » Diese verfluchte Helotin hat ihn umgebracht ! Haltet sie fest !«
    Als mein Führer mich kommen sah, drehte er sich um und verschwand in einer Gasse. Er rannte jetzt ebenfalls, und ich schoss hinter ihm her. Die Legionäre, beflügelt von ihrer Wut, waren mir dicht auf den Fersen, aber mein Führer wusste genau, was er tat. Wir sprangen über eine niedrige Mauer, schossen in einen verlassenen

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