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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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– nein, ich glaube nicht. Ich muss das hier selbst tun. Macht es dir etwas aus?
    Nein. Dann kehre ich jetzt zur Illusion zurück. Ich konnte nur einfach dem Bedürfnis nicht widerstehen, für eine Weile zurückzukommen. Vor allem, um ihn zu sehen.
    Die Sehnsucht, die Arrant in Tarrans Stimme hörte, ließ ihn nach Luft schnappen. » Süßes Elysium«, dachte er für sich, » wie muss es sich anfühlen, wenn man niemals in der Lage ist, mit einem anderen Menschen als mit mir zu sprechen?«
    Ich sollte sowieso zurückkehren, fügte Tarran hinzu. Die Verheerung weitet sich im Norden aus, und die Illusion braucht die Kraft jedes Einzelnen von uns, nur um sich der Ausbreitung zu widersetzen. Er machte eine Pause, und seine nächsten Worte waren bezeichnend. Wir versuchen nicht mehr, den Schaden zu beheben.
    Arrant, der nicht wusste, was er dazu sagen sollte, ließ stattdessen seine Betroffenheit aus sich herausströmen.
    Ich werde klarkommen, das verspreche ich, sagte Tarran. Ich komme in ein oder zwei Tagen wieder, wenn du dich hier ein bisschen besser eingewöhnt hast. Viel Glück. Und damit war er weg.
    Temellin blickte auf, als Garis und Arrant das Zimmer betraten. Er wölbte eine Braue, als er Garis sah, als wunderte er sich über dessen Anwesenheit.
    Garis saugte die Wangen ein. » Sieht aus, als wärst du von jetzt an auf dich allein gestellt, Arrant.«
    » Samia ist in Madrinya bei ihrer Tante«, sagte Temellin. » Ich habe nach ihr schicken lassen, sobald ich mitbekommen habe, dass du hier bist. Sie wartet wahrscheinlich bereits unten in meinem Empfangszimmer auf dich. Sie sollte dich angenehm beschäftigt halten.«
    Garis strahlte und ging weg, zog eine Spur von Erwartung hinter sich her. Arrant fing das alles auf, und dann wurde sein Cabochon schwächer.
    » Setz dich, Arrant«, sagte Temellin und fuhr sich in einer besorgten Geste durch die Haare. » Es ist gut, dass du hier bist. Ich habe – ich habe mich seit einer Ewigkeit auf diesen Tag gefreut.« Er zögerte kurz, dann fügte er hinzu: » Unglücklicherweise ist die Freude durch die Nachricht getrübt, dass deine Mutter verletzt worden ist. Ich habe auch gehört, dass Brand gestorben ist und das alles dein Fehler gewesen sein soll. Was ist passiert?«
    Arrant hörte die unausgesprochenen Worte, die in der Luft hingen: Bitte sag mir, dass es eine Lüge ist. Er spürte, wie sehr sein Vater sich danach sehnte, eine andere Version der Geschichte zu hören. Und das war genau das, was er ihm nicht geben konnte.
    » Es ist alles wahr«, sagte er. Seine Stimme klang belegt, als er sich erneut bewusst machte, dass Brand tot war. Und dass er, Arrant, schuldig war. Seine Hände fingen an zu zittern, und er setzte sich auf sie. » Aber Mater geht es jetzt gut.«
    » Mater?« Das Wort zerfetzte die Luft, scharf vor Abscheu.
    Er hatte einen Fehler gemacht, begriff er. Er hatte ein tyranisches Wort benutzt. » Mutter«, berichtigte er sich und machte weiter. » Ihr wurde der Arm aufgeschlitzt. Favonius hat das getan, aber ich konnte sofort die Heilung in Gang bringen, und dann ist Garis gekommen und hat einen Teil der letzten Arbeiten übernommen. Es scheint kein dauerhafter Schaden zurückgeblieben zu sein. Sie… äh… sie schickt dir diesen Brief.« Er wühlte in seinem Beutel, zog eine Schriftrollenröhre heraus und reichte sie Temellin. » Ich habe auch noch eine Menge anderer Papiere, über den Handel und so weiter. Sie sind noch in meinen Satteltaschen.« Erst, als er aufgehört hatte zu sprechen, begriff er, wie kalt und gefühllos sein hastiger Wortschwall geklungen haben musste.
    Temellin stellte die Röhre ab, ohne sie zu öffnen. Arrant konnte seine Emotionen nicht spüren, aber das musste er auch gar nicht– sein Vater war aufgebracht und hatte Mühe, es nicht auf seinem Gesicht zu zeigen. » Das hat Zeit«, sagte er. » Ich möchte hören, was passiert ist. Von dir. Bitte.«
    Arrant sah auf seine Füße hinunter. Er trug immer noch seine Sandalen, was sich ganz und gar falsch anfühlte. Er konnte seinem Vater nicht in die Augen sehen– nicht, während er diese schreckliche Geschichte erzählte. Er fing an, sich stolpernd und stockend durch das nackte Gerüst der Geschichte zu arbeiten, ließ Gründe weg und widmete sich nur den fleischlosen Rippen der Tatsachen.
    » Ich war wütend auf M-Mama, weil sie nie Zeit für mich hatte. Es war dumm und kindisch, das weiß ich. Ich hatte einen Weg gefunden, wie ich den Palast ohne ihr Wissen verlassen konnte,

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