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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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gleichzuziehen.
    »Komm schon, Mort! Trink mit! Schließlich heiratest du nicht jeden Tag«, hielt Dorian mich an.
    »Du willst hier doch nicht der einzige nüchterne Mann sein, oder?«, fügte Marc hinzu.
    »Wer weiß, was wir morgen zu bewältigen haben …«, erwiderte ich unsicher. Ich war zwischen meinem Wunsch zu trinken und dem Pflichtgefühl tatsächlich hin- und hergerissen.
    »Ähm!«, ließ sich Penelope vernehmen. »Falls du es vergessen hast, dies ist seine Hochzeitsnacht«, erklärte sie den beiden.
    »Ja, geh doch schon mal rauf, meine Liebe«, sagte ich listig. »Wir erledigen das, und dann können wir uns wieder den Gästen widmen.«
    Davon wollte Penny nichts wissen. »Ich glaube, du verstehst nicht ganz. Erinnerst du dich noch an die Nacht in Albamarl nach unserem Streit?«
    »Ja«, sagte ich unsicher.
    »Das war noch gar nichts. Du wirst noch vor dem Morgen um Gnade winseln.«
    Ernst wandte ich mich an meine Freunde. »Meine Herren, ich muss mich jetzt wohl entschuldigen. Die Pflicht ruft.«
    Sie wechselten einen ernsten Blick und hoben die Becher. »Auf den viel zu früh Verschiedenen!«, deklamierte Marc.
    Lachend folgte ich Penny zur Treppe. Mein Opfergang hatte soeben begonnen, doch wie ein Dichter es einmal ausgedrückt hatte: Wenn eine Frau sich einmal entschieden hat, kann ihr der Mann nur noch folgen. Ich begleitete sie, und wie ich sagen darf, sogar mehr als bereitwillig. In den folgenden Tagen sollten wir nie mehr eine solche Nacht zusammen verbringen, und ich fürchtete, mehr davon hätte ich auch nicht überstanden. Aber ich bereute es nicht. All die Freude und die Aufregung der Jugend legten wir hinein, und als die Nacht vorbei war, trauerte ich um den Verlust. Eine Nacht wie diese sollte ich tatsächlich nie wieder erleben.
    Wie immer zeichnete sich die Morgendämmerung vor allem durch übertriebene Eile aus. Die Morgensonne stach mir in die Augen und erinnerte mich an das drängende Tagewerk. Stöhnend zog ich mir ein Kissen über das Gesicht. Da klopfte es an der Tür, und meine Hoffnungen auf einen gemächlichen Morgen waren dahin. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. Penny hielt mich am Arm fest. »Öffne nicht«, verlangte sie.
    Das war mir gerade recht. Ich ließ mich wieder auf die Laken sinken. Leider brach das Klopfen nicht ab und wurde sogar noch nachdrücklicher. Wer es auch sein mochte, er wollte wirklich und unbedingt meine Aufmerksamkeit erregen. Mit einem lauten Seufzen erhob ich mich und ging zur Tür.
    Draußen stand ein junger Mann, der sich sichtlich unbehaglich fühlte. »Die Späher melden, dass das Heer in das Tal eindringt, Euer Gnaden«, teilte er mir eilig mit. Ich kannte ihn nicht, war aber in großer Versuchung, ihm zu sagen, dass er es in ein paar Stunden noch einmal versuchen solle.
    Unser Plan sah ohnehin vor, dass wir in den kommenden Stunden noch nichts unternehmen, sondern lediglich abwarten und beobachten würden. Wir wollten erst eingreifen, wenn die Feinde dort waren, wo wir sie haben wollten. Dennoch, meine Hoffnungen waren vergebens. Sehnsüchtig blickte ich zum Bett hinüber. »Ich komme in ein paar Minuten runter«, versprach ich dem Boten.
    Sobald er gegangen war, kehrte ich zum Bett zurück. Penny saß aufrecht, war recht zerzaust und sah einfach wundervoll aus. Trotz der Anstrengungen der vergangenen Nacht war ich willens und bereit, mich an einer Zugabe zu versuchen. Penny sah mich flehend an. »Das sind die schlimmsten Flitterwochen, die es je gegeben hat«, erklärte sie.
    Ich war geneigt, ihr zuzustimmen. »Ich weiß, Liebling«, sagte ich. »Aber der Krieg wartet nicht.« Ich hoffte, es klang so bedeutungsschwer und weise, wie es sich gehörte. Leider hatte ich vergessen, mit wem ich sprach.
    »Du bist nicht halb so schlau, wie du es dir einbildest. Hoffentlich ist dir das klar«, sagte sie, während ich mich anzog.
    »Ich weiß, Liebes, aber solange du es niemandem erzählst, fällt es vielleicht nicht weiter auf.« Sie konnte sagen, was sie wollte, ich fühlte mich tatsächlich ziemlich schlau. Ich glaube, diese Ehe tat mir gut.
    Wir gingen nach unten, und ich wusste, dass ich mit jedem Schritt dem Ende meiner guten Stimmung etwas näher kam. Als ich die große Halle betrat, sah ich überall Bewaffnete. An der Haupttafel, wo Dorian stand, hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Ich bewunderte die Gelassenheit, mit der er den Kriegern, die sich um ihn drängten, Anweisungen gab. Mehr denn je wurde mir klar, dass er für

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