Der Captain ist 'ne Lady
zwischen ihnen abgespielt hatte.
Meredith dagegen würde niemals etwas vergessen. Doch sie verstand recht gut, wieso Cinco sie auf Distanz hielt. Sobald Richard Rourke hinter Gittern saß, begann sie ihr neues Leben, und Cinco wollte sich nicht damit abfinden, dass sie die Ranch verließ und wieder Flugzeuge flog.
Bevor Abby ihr Einzelheiten aus Cincos Leben erzählt hatte, war Meredith noch zuversichtlich gewesen, sie könnten in Kontakt und sogar ein Liebespaar bleiben. Dann hätten sie sich eben nur ungefähr ein Mal im Monat gesehen. Das wäre besser gewesen als nichts.
Doch nun war klar, dass sie ihn nicht ab und zu besuchen und dazu ein Flugzeug nehmen konnte. Und er würde auch keine Maschine besteigen, um zu ihr zu fliegen.
Wenn sie die Ranch verließ, bedeutete es das absolute Ende.
“Meredith, hast du nicht gehört?”, fragte er. “Komm herunter. Es ist für dich zu gefährlich, auf einer Leiter zu stehen, wenn niemand bei dir ist. Warum hast du nicht deinen Wächter gerufen, damit er dir hilft? Was ist, wenn du stürzt?”
“Hör auf, Gentry”, wehrte sie ab. “Piloten der Air Force klettern ständig Leitern hinauf und hinunter. Du bist schon wieder besessen von deiner Vorstellung von Sicherheit.”
Trotz ihres barschen Tons kam er näher und hielt sich bereit, um sie notfalls aufzufangen.
“Was machst du überhaupt da oben?”, fragte er. “Und wo ist Lupe?”
“Ich räume die Schränke um, und Lupe ist nach San Angelo gefahren. Sie möchte den ganzen Tag zum Einkaufen nutzen.” Meredith schob die letzte Tasse an die richtige Stelle und schloss die Tür. “So, der hier ist fertig.”
“Weiß Lupe eigentlich, was du da machst?”, fragte er, packte sie an der Taille und hob sie von der Leiter.
Meredith hielt sich an seinen Armen fest und achtete darauf, Abstand zu wahren. Sie konnte es aber nicht verhindern, seinen Körper zu berühren, und verspürte sofort wieder die starke Anziehung.
“Natürlich weiß sie es”, erwiderte sie und löste sich von ihm. “Sie schätzt es nämlich, was ich mache.” Sie durfte nicht zulassen, dass Cinco sie berührte, weil das nur unerfüllbare Wünsche auslöste und sie an alles erinnerte, was sie eigentlich vergessen sollte.
Er wandte sich wieder der Spüle zu und machte sich dort an etwas zu schaffen.
“Was hast du da?”, fragte sie.
Das Herz blieb ihr fast stehen, als er sich wieder umdrehte. Er hielt mehrere dunkelrote Rosen in der Hand und streckte sie ihr zögernd entgegen.
“Ich … ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich mich in den letzten Tagen so wenig um dich gekümmert habe”, sagte er stockend. “Ich hatte nur sehr viel zu tun durch den Brand, die Arbeit mit dem Sheriff und der Suche nach Rourke.” Eine der Dornen drang ihm unter die Haut.
Na toll, dachte er. Da wollte er sich entschuldigen und schenkte ihr Rosen mit Dornen. “Ich richte sie schnell für dich her.”
Er griff nach der Schublade, in der sich alle möglichen Geräte, unter anderem auch eine Schere befanden, zog sie auf und stockte.
“Was hast du mit der Schublade gemacht? Wo, verdammt noch mal, ist die Schere?”
Reichte es denn noch nicht, dass sie seinen Verstand und sein Herz völlig durcheinandergewirbelt hatte? Musste sie jetzt auch noch sein Haus in Unordnung bringen?
“Ich habe nur aufgeräumt”, erwiderte Meredith. “Es war die reinste Katastrophe. Ich weiß nicht, wie ihr überhaupt noch etwas gefunden habt. Die Scheren hängen jetzt in diesem Ständer auf der Theke. Lupe hat gern alles, was sie oft braucht, griffbereit.”
Cinco entdeckte die Schere direkt vor seiner Nase, schloss die Schublade und kehrte an die Spüle zurück, um die Dornen abzuschneiden. “Warum räumst du hier überhaupt auf?”, fragte er verdrossen. “Mir war es recht, wie es war.”
“Ihr habt jahrelang alles nur irgendwie völlig achtlos in Schubladen und Schränke gestopft”, erwiderte Meredith. “Lupe hatte zunehmend Schwierigkeiten, etwas zu finden. Und wenn ich neben der Fliegerei etwas kann, ist es Organisieren. Schließlich wurde ich mehr oder weniger mein ganzes Leben lang militärisch getrimmt.”
Cinco hörte, wie sie sich ihm näherte, drehte sich jedoch nicht um.
“Außerdem”, fuhr sie fort, “habe ich mich schrecklich gelangweilt. Der Hilfssheriff, der mir ständig folgt, lässt mich nicht ins Freie. Ich darf nicht joggen, und ich darf nicht einmal Dickens oder Abby besuchen. Und du …”
Als sie nicht weitersprach, sah er nach
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