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Der Captain ist 'ne Lady

Der Captain ist 'ne Lady

Titel: Der Captain ist 'ne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Ich hätte nie gedacht, dass er wieder so nett und liebenswert werden könnte wie früher.”
    “Ach, Abby, ich hatte ja keine Ahnung”, gestand Meredith. Es versetzte ihr einen schmerzlichen Stich ins Herz. Bisher hatte sie zwar gewusst, dass sie und Cinco Probleme hatten, die kaum zu lösen waren, trotzdem hatte sie sich etwas Hoffnung bewahrt. Jetzt aber war klar, dass es keine Hoffnung für sie gab. Sie liebte das Fliegen, und Cinco würde sich nie damit abfinden.
    Abby legte den Arm um sie. “Es geht mich ja nichts an, Meri, was ihr beide füreinander empfindet. Allerdings weiß ich auch, dass die Fliegerei zwischen euch eine trennende Mauer errichtet.” Sie drückte Meredith an sich und zog sich dann wieder zurück. “Ich möchte nicht, dass mein Bruder noch mehr leidet als bisher. Tu ihm das bitte nicht an.”
    Cinco hatte geduscht und war zum Tierarzt unterwegs. Es war früh am Morgen, die Sonne schien warm, und der Brand war gelöscht. Jake und einige Männer suchten in den Trümmern nach Spuren des Brandstifters. Später wollten sie die Überreste des Stalls einreißen.
    Der Tierarzt war zusammen mit den anderen Helfern der Ranch und den neu erworbenen Stieren vor einigen Stunden zurückgekommen. Cinco fand ihn, als er gerade vom Stall der Stuten zu seiner Praxis ging.
    “Hey, Allen, hast du einen Moment Zeit?”
    “Sicher, Cinco. Ich habe Maggie untersucht. Letzte Nacht hatte sie zwar keine richtigen Wehen, aber nach der ganzen Aufregung könnte sie trotzdem heute fohlen. Es ist allerdings nicht mit Schwierigkeiten zu rechnen.”
    “Freut mich”, stellte Cinco fest. “Hast du dir auch schon den kleinen Hengst angesehen, den wir gestern aus der Schlucht geholt haben?”
    “Ja, du hast ihn bestens versorgt. Ich war sehr beeindruckt.”
    Cinco ging auf das Kompliment nicht weiter ein. “Ist dir an der Wunde vielleicht etwas merkwürdig vorgekommen?”
    “Ja, darüber wollte ich auf jeden Fall noch mit dir sprechen. Es sieht so aus, als hätte jemand dem Hengst absichtlich einen Schnitt zugefügt. Das war keine Verletzung durch einen Stein, sondern eher durch ein Messer.”
    Cinco biss die Zähne zusammen, ließ den Tierarzt einfach stehen und marschierte davon. Vor einer Stunde hatte er von Jake weitere schlechte Neuigkeiten erfahren. Der Brand letzte Nacht war gelegt worden. Jemand hatte Benzin über die Heuballen neben der Stallwand gegossen. Die Trümmer rochen noch immer danach.
    Cinco kannte jeden in der Gegend und vor allem auf der Ranch. Niemand hätte absichtlich einem Tier geschadet, und schon gar niemand hätte einen Brand gelegt. Hatte Richard Rourke trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Meredith aufgespürt und sich unbemerkt auf die Ranch eingeschlichen? Das war zwar höchst unwahrscheinlich, aber die Anzeichen für die Anwesenheit eines Fremden häuften sich.
    Meredith. Seine Gefühle für sie verwirrten ihn. Sie war völlig anders als Ellen, selbstbewusst und sportlich, scheinbar kühl und draufgängerisch, in Wahrheit aber sehr sanft. Wenn er genauer darüber nachdachte, erinnerte sie ihn an seine Mutter und sogar an seine Großmutter.
    Vermutlich war er gerade dabei, sich in sie zu verlieben. Cinco seufzte. Etwas Schlimmeres konnte ihm gar nicht passieren. Sie wollte wieder fliegen und in einer Großstadt leben. Sein Leben war jedoch hier auf der Gentry-Ranch verankert.
    Außerdem durfte er sich nicht verlieben, weil er dann nicht mehr objektiv und ausreichend vorsichtig war. Das hätte für Meredith ein zusätzliches Risiko bedeutet, genau wie damals bei Ellen. Und Merediths Sicherheit musste an erster Stelle kommen.
    Cinco kehrte zum Haus zurück. Er wollte nach Meredith sehen und sich danach mit dem Sheriff in Verbindung setzen. Es war höchste Zeit, Hilfe anzufordern. Falls sich Rourke, dieser irre Mörder, in der Stadt oder auf der Ranch aufhielt, mussten sie ihn früher oder später entdecken.
    Bis sie das Versteck des Killers gefunden hatten, musste Meredith rund um die Uhr bewacht werden.

10. KAPITEL
    Meredith hörte Cinco in die Küche kommen und zur Spüle gehen, aber sie konnte sich im Moment nicht um ihn kümmern, weil sie gerade einen Schrank einräumte.
    “Schatz, komm lieber da herunter”, verlangte er, als er sie auf der Trittleiter entdeckte.
    Seit dem Brand im Stall war eine Woche vergangen. Trotz ihrer sagenhaften gemeinsamen Nacht hatte Cinco jedoch immer nur kurze Zeit mit ihr verbracht und verhielt sich, als würde er am liebsten alles vergessen, was sich

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