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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Verzögerung nicht erklären. Könnt Ihr die Vorräte nicht auf dem Großen Kanal verschiffen?«
    Queras schluckte und starrte die frisch polierten, nicht mehr ganz weißen Fliesen des Thronsaales an, dann den grünen Läufer, auf dem er stand.
    »Bitte?« Lephis Stimme blieb ruhig und kühl.
    »Vor drei Achttagen sind schon einmal zwei Feuerwagen ausgefallen ... und Ihr habt befohlen, dass die Eisenmagier sich zuerst um das Feuerschiff bemühen.«
    »Das mag ich befohlen haben. Aber auch der Verlust von fünf Feuerwagen kann in einem Land wie Cyador keine so große Verzögerung bewirken.« Lephi lächelte.
    »Der Große Kanal ... auch dort gab es Schwierigkeiten.«
    »Was für Schwierigkeiten?«
    »Wurzeln, Euer Majestät. Sie haben den Kanal verstopft. Und es gab mehrere große Wasserechsen.«
    Das sonst eher gerötete Gesicht des Weißen Magiers, der hinter Lephi stand, wurde bleich.
    Schweigen senkte sich über den kleinen Saal.
    Schließlich nickte Lephi. »Geht jetzt. Kehrt erst zurück, wenn Ihr bereit seid zu marschieren oder wenn ich Euch rufen lasse.«
    »Ja, Majestät.«
    Die Tür wurde geschlossen und Lephi wandte sich an Triendar. »Soll ich den Verwunschenen Wald in Ruhe lassen, alter Freund?«
    »Nein.« Triendar trat vor und neigte knapp den Kopf. »Ich habe Euch gesagt, dass der Versuch, die Grenzen Cyadors mithilfe des Chaos zu erweitern, uns alle vernichten könnte. Ihr sagtet, es müsste dennoch geschehen. Wir haben alles versucht, aber wie Ihr können die Weißen Magier nicht an zwei Stellen zugleich sein.« Triendar überlegte kurz, ehe er fortfuhr. »Es gibt nicht viele Eisenmagier und mit jeder Generation werden weniger Menschen mit dieser Gabe geboren. Wir haben nicht genug, um die Feuerkanonen für das Feuerschiff zu bauen und gleichzeitig alle versagenden Feuerwagen zu reparieren.«
    »Und niemand anders kann es tun?«
    »Nein, Herr. Wie Ihr es befohlen hattet, wurde schon vor Jahren jeder Weiler und jedes Dorf abgesucht. Wir haben sogar Frauen zu Eisenmagiern gemacht und Ihr wisst, welche ... welche Schwierigkeiten sich daraus ergeben haben. Aber immer noch sind es zu wenige, die diese Begabung besitzen.« Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Ist es denn wirklich zu viel verlangt, Triendar? Ist es zu viel verlangt, wenn ich Euch und die Weißen Magier beauftrage, einfach nur das zu erhalten, was da ist?«
    »Nach den alten Aufzeichnungen, Hoheit ...«
    »Ihr habt mir immer wieder von den höchst ehrenwerten alten Aufzeichnungen erzählt ... seit ich ein kleines Kind war. Ihr sagt, die Fähigkeit, das Chaos und die Ordnung zu beherrschen, nehme ab. Aber warum?«
    »Wir wissen es nicht. Wir haben sogar Gefangene aus anderen Ländern geholt, aber keiner von ihnen hatte die Gabe.«
    »Und was ... was ist mit diesen drei Engeln?«
    »Sie reiten irgendwo durch die Grashügel.«
    »Ist das alles, was Ihr mir sagen könnt?«
    »Das Glas zeigt nur, dass sie reiten. Es kann mir nicht verraten, über welchen Hügel sie kommen. Ich werde sie weiter beobachten, bis ich im Gelände etwas erkenne.«
    »Bis Ihr etwas erkennt? Was nützen uns Eure Fähigkeiten nun?«
    »Die Welt ist, wie sie ist, und ich kann sie nicht verändern, Herr. So sehr ich es auch wünsche.«
    »Ist diese ganze verdammte Welt denn darauf aus, Cyador zu vernichten? Sieht es so aus?« Lephi sah den Weißen Magier böse an. »Ihr könnt mir nichts über diese Engel sagen, die meine Lanzenreiter vernichtet haben. Ihr behauptet, ich müsste entweder überhaupt nichts tun und zusehen, wie Cyador zerfällt, oder ich könnte versuchen, die Macht und den Ruhm des Landes wieder herzustellen, und würde dabei alles zerstören, was meine Vorfahren aufgebaut haben.«
    »So habe ich das nicht ...«
    »Ihr habt Eure Worte vorsichtiger gewählt, aber sie liefen genau darauf hinaus.«
    Triendar wartete.
    Schließlich schüttelte Lephi den Kopf. »Ich werde das nicht hinnehmen. Cyad wird wieder zu Ruhm und Ehre gelangen. Noch zu meiner Zeit und unter meiner Herrschaft. So muss es sein. Ist das klar, Triendar?«
    »Eure Worte sind völlig klar, Euer Majestät. Völlig klar.«
    »Dann versammelt Eure Magier. Geht jetzt!«

 
CXIII
     
    J e weiter Nylan und Ayrlyn vom See aus nach Süden vordrangen, desto flacher wurden die Hügel, bis schließlich nur noch eine sanft gewellte Ebene vor ihnen lag. Inzwischen ritten sie durch gleichförmiges Ackerland.
    Auf den Ackern links neben der Straße standen niedrige Pflanzen. Verblichene gelbe

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