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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Greenwich - und ihn Nummer eins getauft. (»Weil er alles anpinkelt, was sich nicht bewegt.«) Zum Unglück war der Hund ganz wild auf den Pool, weit mehr als auf jedes Familienmitglied. Das Resultat davon war, daß der Pool-Alarm mindestens einmal pro Tag losging. Meistens mußte sich das Au-pair-Mädchen darum kümmern, das Angelo schließlich bat, einen Zaun um den Pool zu bauen. Gut. Im Juli stand der Zaun.
    Monatelang waren die Perinos von »ganz« Greenwich ignoriert worden, aber seit man sie auf der Party von Alicia Hardeman und Bill Adams quasi in die Gesellschaft aufgenommen hatte, waren sie nun fast überall willkommen. Sie führten selbst ein offenes Haus
    und luden die Nachbarn ein, und sie bekamen ihrerseits mehr Einladungen, als sie annehmen konnten.
    Angelo entwickelte einen festen Zeitplan. Jeden Montagmorgen flog er nach Detroit, blieb dort in seinem möblierten gemieteten Apartment in der Nähe des Werks bis Donnerstag abend, arbeitete in seinem Büro in Detroit noch den Freitag vormittag und flog dann am Freitag nachmittag zurück nach New York.
    Diese Routine unterbrach er nur für zwei weitere Flüge nach Japan und drei lange Sommerwochenenden, an denen er und Cindy mit Alicia Hardeman und Bill Adams segelten.
    Im April verschiffte Shizoka zweitausend Stallion-Motoren nach Detroit, und im Mai schickte XB Motors im Gegenzug tausend Karosserien und Chassis nach Japan. Es wurde vereinbart, daß der Stallion am Dienstag, dem 7. Oktober, in den USA vorgestellt werden sollte. Zu diesem Datum sollte jeder Vertragshändler zehn Stück des Wagens in seinem Geschäft zum Zeigen und Vorführen haben. Das war ein sehr ehrgeiziges Ziel, und Angelo arbeitete entsprechend hart darauf hin.
    2
    »So haben wir das noch nie gemacht«, protestierte Peter Beacon.
    »Schauen Sie, Peter«, beschied ihn Angelo kühl, »es ist mir völlig egal, ob Sie das schon einmal so gemacht haben oder nicht.«
    Eines Tages, nahm er sich wütend vor, schrieb er noch einmal einen Artikel über die schwächsten Ausreden der Welt.
    Unter denen, die er in den vergangenen Wochen zu hören bekommen hatte, war »Das haben wir noch nie so gemacht« die häufigste gewesen. Aber es gab auch andere. »Nummer eins hätte dem nie zugestimmt.« »Darüber steht nichts in den Plänen.« »Das läßt sich nicht machen, solange nicht ...« Oder: »Der Ausschuß hat sich noch nicht damit befaßt.«
    Er war inzwischen zu der Ansicht gelangt, daß Peter Beacon den Bau und die Fertigstellung des Stallion verhindern wollte. Was ihm
    vorschwebte, war eine Zukunft ohne Angelo Perino. Beacon war Vizepräsident für den Bereich Technik, Angelo Vizepräsident für Forschung und Entwicklung. Hierarchisch war Beacon legitimiert, die Aufnahme einer bestimmten Fertigungstechnik nach den Vorschlägen des Bereichs Forschung und Entwicklung zu blockieren, bis Loren darüber entschieden hatte und vielleicht sogar der Gesamtvorstand. Politisch allerdings hatte Angelo die bessere Position. Was er wollte, bekam er auch.
    Im Moment war Loren zufrieden und glücklich. Seit einer zweiten Testfahrt mit dem Stallion-Prototyp , dessen Aufhängung reguliert und dessen Kotflügel ersetzt waren, war er wieder bester Stimmung. Er hatte zugesehen, wie Angelo ihn mit siebzig durch das Tor bugsiert hatte und es dann selbst ebenfalls geschafft, wenn auch nur mit fünfundfünfzig. Aber es hatte sein Selbstbewußtsein wiederhergestellt. Der Stallion stand nun auf festen Beinen. Und sah auch gut aus. Für den Augenblick war er wieder ganz dafür, ihn zu bauen, und damit generell mit dem Automobilbau weiterzumachen.
    »Das kostet achtzehn Dollar pro Stück, sagte Beacon kopfschüttelnd.
    »Nein, kostet es nicht«, widersprach ihm Angelo. »Wenn Sie nicht imstande sind, es für siebenfünfzig in den Wagen zu kriegen, dann kaufe ich es selbst und lasse es von Merckel einbauen.«
    »Noch nie hat sich Bethlehem-Motors dazu hergegeben, irgendwelche Fremdteil von anderen Herstellern zu verwenden.«
    »Genau deswegen kostet der Sundancer ja zuviel und steht praktisch kurz vor der Pleite, Mr. Beacon. Wenn Sie das hier nicht schaffen, dann reichen Sie mir Ihren Rücktritt ein.«
    »Wie war das? Ich Ihnen meinen Rücktritt einreichen? Ich? Ihnen?«
    »Wem Sie ihn einreichen, ist mir völlig egal, Mr. Beacon. Aber entweder spuren Sie jetzt endlich oder Sie machen, daß Sie zum Teufel gehen. Und kommen Sie mir nicht noch einmal damit, was Nummer eins getan hätte oder nicht. Nummer eins ist

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