Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
elegant, und seine Schultern schienen sich unter seinem Umhang zu wölben. Er war groß, und der Gedanke, von ihm an intimen Stellen berührt zu werden, erregte sie. Sie hatte Salvatore attraktiv gefunden, doch diesen Mann fand sie wunderschön.
Seinem Stirnrunzeln nach zu urteilen, hatte er jedoch nicht die Absicht, ihr überraschendes Angebot anzunehmen. Nun, vielleicht gefiel ihm ihr Aussehen nicht. Sie versuchte, sich seine Reaktion nicht zu Herzen zu nehmen. Aber zu erfahren, dass sie diesen Mann nicht dazu verleiten konnte, sie in sein Bett zu nehmen, verursachte einen Riss in ihrem sorgfältig konstruierten Schutzmantel.
„Dann lassen Sie mich gehen“, wiederholte sie, nicht darauf erpicht, seine Ablehnung zu hören. Sein Gesicht hatte genug gesagt. Viola versuchte, seinem Griff zu entkommen, aber er ließ nicht locker.
„Sie wollen, dass ich Sie ins Bett nehme?“, fragte er.
Sie schluckte ihre Überraschung über seine Worte hinunter. Zog er es in Betracht? Ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Ich bin schon seit einiger Zeit Witwe und vermisse die Berührung eines Mannes.“
„Ist das so?“ Seine Stimme klang, als glaubte er ihr nicht. War ihre erfundene Geschichte nicht gut genug? Sie hatte sie viele Male geprobt und Salvatore hatte sie ihr abgenommen.
„Nun, offensichtlich haben Sie kein Interesse daran. Also bemühen Sie sich nicht weiter. Ich bin sicher, ich werde jemanden finden.“ Wo und wie sie so ein Kunststück vollbringen würde, wusste sie nicht.
„Wer sagt, dass ich kein Interesse habe?“
Viola sah zu ihm auf und bemerkte, wie er einen langen Blick über ihren Körper schweifen ließ. Sie zitterte und benetzte ihre Lippen. Ja, dieser Mann rüttelte etwas in ihr auf. Aus irgendeinem Grund durchbrach er die Unsicherheit, die sie bei dem Gedanken verspürt hatte, sich von Salvatore berühren zu lassen. Trotz der süßen Dinge, die Salvatore in ihr Ohr geflüstert hatte, hatte sie sich ihm gegenüber nicht erwärmen können. Während sie bei diesem Mann –
„Es gibt eine kleine Herberge in der Nähe“, schlug er vor. „Wie heißen Sie?“
„Signora Costa.“ Ihre Kehle war trocken wie Sandpapier.
„Ihr Vorname.“
Ihr Gehirn hörte unter dem durchdringenden Blick, den er ihr zuwarf, auf zu funktionieren. „Warum möchten Sie meinen Vornamen wissen?“
„Weil ich ihn ausrufen will, wenn ich in Sie eindringe.“
4
Dante ließ die Tür zu dem einfachen Schlafgemach der Herberge hinter sich zufallen und beobachtete, wie die schöne Viola ihren Umhang ablegte. Er hatte nicht vorgehabt, heute Abend jemanden zu vernaschen, aber bei so einem offensichtlichen Angebot hatte er noch nie abgelehnt. Und Viola war mehr als nur ein unerwartetes Vergnügen: Sie faszinierte ihn.
Was hatte sie nur zu diesem anrüchigen Club getrieben? Sie schien aus feiner Gesellschaft zu sein, zu gut erzogen für eine Einrichtung wie diese. Wenn er ehrlich war, war er sehr froh, dort aufgetaucht zu sein, denn je mehr er sie ansah, desto mehr wollte er derjenige sein, der ihre geheimen Wünsche erfüllte. Der Gedanke, dass sie bei ihrem Besuch in dem Club Ärger heraufbeschworen hatte, sandte einen eiskalten Schauder über seinen Rücken.
Selbst eine junge Witwe, die über die Freuden des Fleisches Bescheid wusste, hatte keine Ahnung, welche Gefahren auf sie lauerten. In seinen Augen war sie immer noch eine Unschuldige. Und er hatte eine Schwäche für unschuldige Frauen. So wie er immer versuchte, Benedetta, ein Mädchen von gerade mal fünfzehn Jahren, zu beschützen, wollte er jetzt diese Frau beschützen.
Natürlich nur bis zu einem gewissen Grade. Er würde ihr nicht wehtun, aber während er sie fickte, würde er sie auch kosten. Trotz der Tatsache, dass er sich schon früher am Abend ernährt hatte, lehnte er nie einen Nachtisch ab. Und wenn ihr Blut nur annähernd so berauschend war, wie der Duft ihrer Haut versprach, wäre sie in der Tat ein sehr üppiges Dessert.
„Nun“, sagte sie und ihre Stimme zitterte ebenso stark wie ihre Hände.
Er spürte ihre Nervosität und nahm an, dass ihr verstorbener Mann der einzige gewesen war, der sie jemals berührt hatte. Mit Sicherheit war dies nicht einfach für sie.
Dante ging auf sie zu, während er seinen Umhang auf dem Weg auf einen Sessel warf. „Lass mich dir mit dem Kleid helfen.“
Viola zuckte zusammen, als er seine Hände auf ihre Schultern legte. „Ich . . . kann das selbst“, stammelte sie.
„Aber ich würde es gerne
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