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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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über DeLorean bei Chevy, Iacocca bei Ford und über Sie. Ist es wahr, was da über Ihren Großvater stand? Daß er der Alkoholhändler war, der den
    Schnaps für die Hochzeit meiner Eltern in diesem Haus lieferte?«
    »Nicht wahr«, sagte er. »Er war nie Schnapshändler, sondern ein Alkoholschmuggler.«
    Sie lachte. »Ich glaube, Sie werden mir gefallen. Ich verstehe allmählich, was Großvater an Ihnen findet.«
    Angelo stand an der Bar, als Loren schwankend auf ihn zutrat. Er streckte die Hand aus, um ihn zu stützen.
    Loren schüttelte sie ab. »Brauch’ ich nicht.« Er wandte sich an den Barmann. »Scotch on the rocks.« Er sah Angelo an, als sähe er ihn zum erstenmal. Dann griff er nach seinem Glas und kostete den Drink. »Der Scotch ist gut«, sagte er. »Von dem kriegt man keinen solchen Katzenjammer wie vom kanadischen. Du solltest ihn mal versuchen.«
    »Ich bekomme von allem Katzenjammer«, antwortete Angelo lächelnd. »Sogar von Coca-Cola.«
    »Undankbare Bande!« sagte Loren mit einem Blick auf die überfüllten Räume. Er wandte sich wieder Angelo zu. »Wann bist du angekommen?«
    »Heute nachmittag.«
    »Du hast mich nicht angerufen.«
    »Doch. Aber du warst nicht mehr im Büro.«
    »Ich möchte vor der morgigen Sitzung mit dir reden«, sagte Loren. »Wir haben wichtige Dinge zu besprechen.«
    »Wann du willst.«
    »Ich rufe dich an«, sagte Loren, stellte sein leeres Glas auf die Bar und entfernte sich. Plötzlich drehte er sich noch einmal um. »Morgen früh werden wir nicht genug Zeit dazu haben«, sagte er. »Treffen wir uns doch hier an der Bar, wenn die Party zu Ende ist, so gegen drei Uhr.« »Das wird ein ziemlich langer Abend«, antwortete Angelo. »Bist du sicher, daß es nicht bis morgen früh Zeit hat?«
    »Glaubst du, ich weiß nicht, was ich tue?« fragte Loren streitlustig.
    Angelo lächelte. »Ich weiß, daß du es nicht weißt«, sagte er leichthin.
    Loren kniff die Augen zusammen, sein Gesicht wurde noch röter. Er machte einen Schritt auf Angelo zu.
    »Nicht!« sagte Angelo ruhig. »Es wäre zu schade, die Party deiner Tochter zu verderben.«
    Loren blieb stehen, dann entspannte er sich und lächelte sogar. »Du hast recht«, gab er zu. »Danke, daß du mich davor bewahrt hast, mich lächerlich zu machen.«
    Angelo erwiderte sein Lächeln. »Dazu sind Freunde da.«
    »Willst du mir einen Gefallen erweisen?«
    »Natürlich.«
    »Hol mich um Viertel nach drei ab und fahr mich zum Werk hinaus. Ich glaube, ich bin nicht in der Verfassung, selbst zu fahren.«
    »Ich werde hier sein«, versprach Angelo.
    Er ging durch die riesigen Glastüren in den Garten. Die fröhlichen bunten Lampen an den Wegen schwankten leicht im späten Nachtwind. Er zündete eine Zigarette an und schlug die Richtung zum Billardhaus ein. Der harte Beat der Rockgruppe wurde lauter, als er sich dem Haus näherte. Durch die breiten Panoramafenster konnte er in die Diskothek sehen. Sie war dicht besetzt mit Tänzern, die in dem glitzernden farbigen Licht seltsam starr wirkten.
    Er trat durch die offenen Türen ein, bahnte sich einen Weg zur Bar und bestellte einen Drink, den der Barmann auf die Theke stellte. Er nippte daran und spürte im gleichen
    Augenblick auch den süßlichscharfen Geruch von Marihuana. Er sah sich um. In der Dunkelheit flimmerten die Zigaretten wie Glühwürmchen im Raum.
    »Kenne ich Sie?« hörte er eine Mädchenstimme hinter sich.
    Er drehte sich um. Sie war jung, kein Zweifel, aber das waren alle Mädchen im Saal. Ihre Augen waren hellblau, und ihr langes blondes Haar fiel zu beiden Seiten ihres Gesichts gerade auf die Schultern. Mund und Kinn sahen merkwürdig vertraut aus.
    »Ich glaube nicht«, meinte er lächelnd. »Aber ich kenne Sie auch nicht, keiner von uns hat also dem anderen etwas voraus.«
    »Ich bin Elisabeth Hardeman«, sagte sie ein wenig herrisch.
    »Natürlich.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wer sollten Sie sonst sein?« Er lächelte. »Darf man Ihnen gratulieren, Miss Elisabeth?«
    Sie starrte ihn an. »Sie machen sich über mich lustig.«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete er schnell. »Ich weiß bloß nicht, was man unter diesen Umständen zu tun hat.«
    »Sie machen mir nichts vor?«
    »Ehrlich wie ’n Indianer«, sagte er ernst.
    Plötzlich grinste sie. »Soll ich Ihnen die Wahrheit sagen?«
    Er nickte.
    »Ich weiß es wirklich auch nicht«, erklärte sie lachend.
    »Dann halte ich meine Gratulation aufrecht.«
    »Danke.« Sie schnippte mit den Fingern. »Ich

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