Der Clan
es zwischen Bennett und Warren eine nähere Verbindung gibt.«
»Ich weiß, daß sie gute Freunde sind«, sagte Edgerton. »Warren hat sich vor kurzem in Grosse Point Isles neben
Bennett ein Haus gebaut.«
Loren sah ihn an. »Soviel ich weiß, wurde der gesamte Einkauf in Warrens Abteilung zusammengezogen.«
»Keine schlechte Idee«, meinte Edgerton. »Zentrale Kontrolle. So kaufen wir billiger ein, als wenn wir es abteilungsweise machen.«
»Das leugne ich nicht«, sagte Loren schnell. »Ich frage mich nur, ob es nicht gut wäre, den Einkauf einmal genau zu überprüfen.«
Edgerton lächelte. »Schaden kann es nicht.«
»Können Sie das machen, ohne daß er merkt, was vorgeht?«
»Ich glaube schon«, sagte Edgerton. »Wir stehen kurz vor unserer jährlichen Bücherrevision. Ich werden den Jungens einfach auftragen, die Einkaufsverträge ganz besonders unter die Lupe zu nehmen.«
»Tun Sie das und halten Sie mich auf dem laufenden.« Loren stand auf.
Auch Edgerton erhob sich. Er sah Loren an. »Mr. Hardeman«, sagte er noch.
»Ja, Walt?«
»Ich bin froh, daß Sie wieder hier sind.«
»Opa! Opa!« begrüßten ihn die Stimmen der Kinder am Eingang.
Er breitete die Arme aus und hob sie hoch, küßte zuerst Anne, dann Loren III auf die Wange.
»Warst du heute brav?« fragte er seinen Enkel.
»Er war sehr brav«, sagte Anne mit ihrer Dreijährigenstimme. »Er hat mich heute nur einmal gehauen.«
»Nur einmal?« Loren tat entsetzt und schaute den Jungen an.
»Warum hast du das getan?« »Ich hab’ es verdient«, erklärte Anne. »Ich hab’ ihn zuerst gehauen.«
»Denkt an die Regeln!« sagte er streng. »Ich habe doch gesagt, es wird nicht mehr gerauft!«
»Wir wollen ja daran denken, Opa«, meinte der Junge. »Aber manchmal vergessen wir es.«
»Ihr sollt es aber nicht vergessen!«
»Huckepack! Huckepack!« rief Anne.
»Ja! Huckepack!« kam das Echo von ihrem Bruder.
Loren stellte sie auf den Boden und ließ sich auf Hände und Knie nieder. Die Kinder kletterten auf seinen Rücken, Anne vorne, die Händchen in seinem Haar vergraben, Loren III dahinter; er hielt sich an Großvaters Gürtel fest.
»Pony-Expreß!« schrie der Junge und schlug mit der Hand auf Lorens Gesäß.
»Schneller! Schneller!« quietschte Anne vergnügt.
Loren hoppelte im Eiltempo in die Bibliothek, und sie hopsten auf seinem Rücken auf und nieder. Er hielt vor seidenbestrumpften Beinen in Schuhen mit hohen Absätzen an und schaute hoch.
»Was treibt ihr denn da unten?« fragte Sally. Sie versuchte ihrer Stimme einen strengen Klang zu geben.
»Aufgepaßt!« sagte Loren. »Wir sind der Wells-Fargo-Pony-Expreß«. Er setzte zum Galopp an und machte eine Runde durchs Zimmer. Schließlich hielt er wieder vor Sally.
»Na schön, Kinder«, sagte Sally energisch. »Ihr habt Großvater genug geplagt. Jetzt ist Essenszeit.«
»Wir wollen spielen!« schrie Loren III.
»Großvater ist müde. Er mußte den ganzen Tag schwer arbeiten.«
Sally hob den Jungen von Lorens Rücken. Anne glitt zu
Boden. »Gebt Großvater einen Kuß und geht essen.«
»Dürfen wir nachher noch ein bißchen spielen?« fragte Anne.
»Nein. Nach dem Essen geht ihr beide zu Bett, aber wenn ihr brav gegessen habt, kommt Großvater rauf und erzählt euch vor dem Einschlafen eine Geschichte.«
»Ja, Opa?« fragte Loren III.
»Da kannst du deinen süßen Arsch drauf wetten!« sagte Loren, während er sich aufrichtete.
Die Kinder schnappten seine Worte auf. »Da kannst du deinen süßen Arsch drauf wetten!« schrien sie und liefen aus dem Zimmer. Ihre Stimmen hallten in der Diele. »Süßen Arsch drauf wetten!« Sally runzelte die Stirn. »Schöne Dinge bringst du den Kindern bei«, sagte sie und versuchte, ernst zu bleiben. »Du bist ja noch ein größeres Kind als sie.«
Er lachte. »Das wird ihnen nicht schaden.«
»Soll ich dir einen Drink machen?«
Er nickte und schaute ihr nach, wie sie zur Bar ging. Sie kam mit dem bernsteinfarbenen Whisky im Glas zurück, in dem die Eiswürfel klirrten. Er nahm ihr den Drink ab. »Ich habe immer gesagt, ein Haus braucht die Hand einer Frau.«
Sie ging nochmals zur Bar und holte sich auch einen Drink. »Ich habe heute mit Junior gesprochen«, sagte sie, ohne sich zu setzen.
»Ja?« fragte er mit ausdrucksloser Stimme.
»Er wollte, daß ich nach Hause zurückkehre. Er sagte, wenn ich es tue, kommt er auch zurück.«
Er schwieg und nippte an seinem Glas.
»Ich habe ihm geantwortet, ich würde nie
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