Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Gewissen gegangen.“
    „Selbst wenn ich es nicht gewußt hätte, hätte ich gesündigt.“
    „Wie kann etwas Sünde sein, das man nicht weiß? Du wußtest doch nicht, daß ich den alten Gesetzen getrotzt hatte. Was konnte es dich stören? Jetzt allerdings, da du es weißt …“
    „Ich muß Aleva mit mir zurücknehmen, um sie dem Rat der Weisen und Wissenden zur Bestrafung zu übergeben. Sie wird in einem Frauenhaus ihr Leben beschließen müssen.“
    „Sie wird ihr Leben zusammen mit mir auf diesem Planeten beschließen, Lariel. Und wenn ich es mit Gewalt durchsetzen müßte.“
    „Mit Gewalt? Denke an die Waffen des Schiffes! Hast du ihre Wirkung nicht noch eben erleben können? Der Kommandant würde in einer einzigen Sekunde eure ganzen Vorräte vernichten.“
    „Und wenn er das täte!“
    Lariel setzte eine andere Miene auf.
    „Höre gut zu, mein Sohn: Die alten Gesetze bestehen schon länger, als wir zu denken vermögen. Wir dürfen sie nicht brechen.“
    „Und warum brechen wir sie? Ist es denn verboten, zwei Frauen dem Erwählten mitzugeben? Und wenn schon, kann es nicht einmal eine Ausnahme geben? Ich liebe Aleva.“
    „Und Garta?“
    „Ich liebe auch Garta!“
    Aleva war zusammengezuckt, als Ladam das sagte.
    „Es verstößt gegen das Gesetz! Ich kann es nicht zulassen!“
    „Du wirst es zulassen müssen, denn es gibt keine andere Lösung. Verlasse diese Welt und vergiß, wen du zurückgelassen hast.“
    „Das werde ich auch, aber ich werde nicht drei, sondern vier Menschen zurücklassen. Lok bleibt bei euch.“
    Lok stand mit verbissenem Gesicht einige Schritte abseits von Ladam und den beiden Frauen, als sich die Luke des Sternschiffes schloß. Der Kommandant hatte sich überhaupt nicht mehr sehen lassen, während Lariel kurz und recht kühl Abschied genommen hatte.
    Noch während sich das gewaltige Schiff langsam vom Boden abhob und zu steigen begann, erblickte Ladam die plötzliche Gefahr.
    In der ersten Sekunde glaubte er, einer Sinnestäuschung zum Opfer gefallen zu sein. Er hielt den runden, fast ovalen Schatten für eine der vielen Wolken, die stets am Himmel dieser Welt zu wandern pflegten. Dann jedoch erkannte er die Umrisse jenes Raumschiffes wieder, das sie, noch weit von diesem System entfernt, draußen im All vernichtet hatten.
    Wie ein Stein fiel es aus der Höhe herab und näherte sich mit rasender Geschwindigkeit dem steigenden Schiff der Eldosianer.
    „Schnell, eilt in den Schutz des Waldes. Sie dürfen uns nicht sehen. Und gegen ihre Waffen sind wir machtlos. Lauft doch schon!“
    Die beiden Frauen befolgten seinen Rat und liefen, so schnell sie konnten, zum Rand der Lichtung hinüber. Ladam ergriff den noch zögernden Lok beim Arm und zog ihn einfach mit sich. Während des Laufens blickten sie zurück.
    Die flache Scheibe hatte einen Durchmesser von vielleicht hundert scheinbaren Sonnendurchmessern, war also verhältnismäßig klein. Sie stieß wie ein Raubvogel herab, beschrieb jetzt einen Bogen und näherte sich fast waagrecht mit unvorstellbarer Geschwindigkeit.
    Der Kurs des Raumschiffes von Eldos hatte sich ebenfalls verändert. Also hatte man die unerwartete Begegnung bemerkt und bereitete sich dementsprechend vor. Aber ehe noch der Kommandant oder Lariel einen Entschluß zu fassen vermochten, blitzte es am Rande der Scheibe grell auf, ein grüner Schein eilte gebündelt durch die Luft und traf das Raumschiff in der Mitte.
    Das Metall glühte auf, tropfte schmelzend in die Tiefe, noch während des Falles wieder erstarrend. Das ganze Schiff bog sich, als habe es eine Riesenfaust getroffen. Mit Entsetzen beobachtete Ladam, der wie erstarrt stehengeblieben war, daß das Schiff in der Mitte glatt durchgebrochen war.
    Da kam der zweite Strahl heran, erfaßte das absackende Heck und zerschmolz es in einer grellen Stichflamme. Ehe jedoch der Strahl weiterwandern konnte, glomm es in der Bugkanzel auf. Ein feiner, nur kaum sichtbarer Schein ging von dem stürzenden Restschiff aus, erreichte den runden Flugkörper und bildete dort einen grellweißen Fleck.
    Der geheimnisvolle Feind begann zu schwanken, beschrieb eine große und flache Kurve = Sein Todesstrahler erlosch. Mit steigender Geschwindigkeit raste er schräg dem nahen Meer entgegen, versuchte noch einmal, an Höhe zu gewinnen, konnte sich jedoch nicht mehr früh genug abfangen.
    Mit ungeheurer Wucht prallte die Scheibe gegen den Felsen einer kleinen Insel, zerschellte in unzählige Fragmente, die zischend in der

Weitere Kostenlose Bücher