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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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– wer garantiert uns denn, daß man sie nicht um der Flugscheibe willen tötet?“
    „Hm, vielleicht habt ihr recht.“
    „Und ob; verlassen Sie sich darauf!“
    „Warum aber beobachtet man die Erde schon so lange? Warum beunruhigt ihr die Menschen mit euren Fernsehautomaten?“
    „Sie sind sehr intelligent, Dr. Freema. Fernsehautomaten – das ist die wörtliche Übersetzung unserer Bezeichnung für die Untertassen. Warum wir euch also beobachten? Hat Ker Ga Ihnen das nicht erzählt? Damit ihr keinen Unsinn anstellt, wie vor 11000 Jahren Sol 5, eine technisch euch weit überlegene Welt. In einem Atomkrieg entfesselten sie eine Kettenreaktion, und ihr Planet zerplatzte. Es waren eure Vorfahren; ihre Katastrophe beschleunigte eure Entwicklung – denn erst in 100000 Jahren wäre aus dem Neandertaler der heutige Mensch geworden. So wurde zwar eine Entwicklungsstufe übersprungen; aber die Versetzung eines intelligenten Lebewesens in eine primitivere Umgebung verursachte dessen geistigen Rückfall. Die Sol-5-Bewohner verloren Kultur, Zivilisation und Intelligenz. Es dauerte genau 10000 Jahre, bis sie mit Hiroshima erneut die Schwelle des Atomzeitalters überschritten. Leider unter den gleichen Begleitumständen wie damals auf Sol 5: aufgeteilt in zwei feindliche Lager, bereit, die Atomkräfte in den Dienst der Vernichtung zu stellen. Wie dieser endgültige Atomkrieg ausgehen wird, brauche ich Ihnen, dem Wissenschaftler, wohl nicht zu sagen.“
    Was Kri La da sagte, war überzeugend. James nickte schwer.
    „Zerstörung der menschlichen Zivilisation und Vernichtung sämtlicher Kultur. Städte zerfallen zu Ruinen, und es wird nichts bleiben als primitives Leben, wie vor 10000 Jahren.“
    „Nein!“ fiel Kri La scharf ein. „Das ist ein Irrtum! Es wird nichts mehr bleiben! Tatsache ist – und das wollen eure Wissenschaftler nicht zugeben –, daß bei der gleichzeitigen Explosion mehrerer Atombomben eine Kettenreaktion entstehen wird, die innerhalb weniger Stunden den Sauerstoff der Atmosphäre umwandelt oder die ionisierte Heavysideschicht neutralisiert. Das kommt auf die Art der Bomben an, und auch darauf, wie wir nachhelfen.“
    „Nachhelfen?“ brach es aus James hervor.
    „Ja – oder wollen Sie unser untätiges Zuschauen als etwas anderes bezeichnen?“
    „O ja!“ behauptete James sicher. „Gerade das! Das ungeklärte Rätsel der fliegenden Untertassen läßt die feindlichen Parteien immer wieder glauben, die andere Seite besäße überlegene Waffen. Und Angst, lieber Mr. Kri La, hat schon manchen Krieg verhindert.“
    Der Kommandant von Luna-Station sah überrascht auf.
    „Ja, das stimmt. Also doch ein Nachhelfen; denn je länger die Völker mit dem Krieg warten, um so endgültiger wird er werden. Es ist das ewige Gesetz des Universums, daß sich die einzelnen Welten entwickeln – oder vernichten sollen. Sol 5 vernichtete sich selbst, die Überlebenden kamen zum Mars, da sie das Geheimnis der Raumfahrt kannten. Die Erde wird keine Überlebenden haben, da sie das Geheimnis noch nicht kennt – und nicht mit dem nötigen Ernst daran arbeitet. Jene Überlebenden von Sol 5 also kamen zum Mars, den sie 1000 Jahre später verließen, da der Planet – trotz künstlicher Kanäle und der beiden Raumstationen – keine guten Lebensbedingungen mehr bot. Terra befand sich in einem günstigen Entwicklungsstadium, hatte aber eine gewisse Heavyside, die die kosmische Strahlung veränderte. Auch das trug zum Untergang der einst hochstehenden Menschheit bei, die voller Hoffnung zur Erde kam.“
    „Und nur die alten Sagen raunen noch von den göttlichen Geschlechtern, den flammenden Feuerwagen am Himmel, von Prometheus, der den Menschen das Feuer schenkte, nachdem er es den Göttern gestohlen hatte. Atlantis, die Inkas, Ägypten – alles fügt sich wie ein Mosaik zu dem phantastischen Bild der Herkunft der Menschheit. Sie brauchen mir nichts mehr zu erzählen – ich weiß alles.“
    „Nichts wissen Sie, Dr. Freema, Sie können nur vermuten und glauben. Wenn Sie erst mal auf Xo 2 die Filmberichte sehen könnten, dann würden Sie mehr von Wissen als von Glauben reden können.“
    „Wie lebt Ihr Volk, Kri La?“
    „Sie haben schon zuviel erfahren, Dr. Freema – aber nun kommt es auch nicht mehr darauf an. Der Tod ist Ihnen in jedem Fall gewiß. Der Tod oder – das Vergessen. Xo 2, der zweite Planet des Sirius, ist schön. Er erinnert sehr an die Erde. Es würde Ihnen dort gefallen. Trotz unserer Technik, in

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