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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nach, noch etwas betäubt von dem infernalischen Geheul der Rückstoßdüsen. Die Rakete wurde kleiner und kleiner und verschwand dann bald in der Stratosphäre.
    Es konnte etwa zehn Minuten dauern, bis sie – an einem Fallschirm hängend – etliche Kilometer entfernt landete.
    So war das immer, schon Jahr für Jahr. Es hatte sich nicht viel geändert. Gewiß, es gelang schon mal, eine Rakete einige Meilen höher in die Stratosphäre zu schicken; aber das war auch alles. Das Endgültige, Entscheidende trat nie ein: die Erreichung der Fliehgeschwindigkeit. Das war bisher noch nicht gelungen. Es schien auch niemals gelingen zu wollen. Oder vielleicht doch?
    Hal Perkins schüttelte energisch den Kopf, wurde jedoch wieder nachdenklich. Warum sollte es eigentlich nicht gelingen? In den Romanen, die er in seiner Freizeit so gerne las, war es doch auch möglich. Da flogen die Romangestalten zum Mars, zum Jupiter und sogar zu anderen Sternen. Ihre Raketen erreichten die Geschwindigkeit des Lichtes und hatten die Größe eines Panzerkreuzers. Gewiß, es war nur Phantasie. Er wußte das. Aber waren denn die Autoren dieser Romane nur Phantasten, oder hatten sie einen gewissen Weitblick auf diesem Gebiet?
    Er wußte es nicht. Er wußte nur, daß er glücklich war, wenn er in seinem bescheiden eingerichteten Zimmer gemütlich im Sessel sitzen und in seinen Büchern blättern konnte.
    Bücher! Wissenschaft und Forschung, Weltall und Schöpfung, Wunder und Utopien. Bücher, die man „Science-Fiction“ nannte.
    Hal beschleunigte seine Schritte, um das Verwaltungsgebäude zu erreichen. Ihn interessierte es nicht mehr, die übliche Fotoausbeute der gelandeten Rakete abzuwarten. Er hatte auch nichts mehr damit zu tun. Schließlich war er nur der Techniker, der dafür zu sorgen hatte, daß das Ding überhaupt gen Himmel stieg. War das geschehen, hatte er Feierabend – bis zum nächsten Mal; und das war für gewöhnlich am folgenden Tag.
    Nachdem er sich gewaschen und umgezogen hatte, stempelte er seine Karte, verließ gemütlich schlendernd Yellow Sands Station und stieg in den wartenden Bus, der ihn zu der Wohnsiedlung bringen sollte.
    Die Straßen waren glatt; das Fahrzeug legte die zehn Kilometer in knapp acht Minuten zurück. Schon um 16 Uhr schloß Hal die Tür seines kleinen Junggesellenheimes auf und atmete befreit die kühle, frische Luft ein, die von dem Klimaautomaten erzeugt wurde.
    Hier war er am liebsten, in seinen eigenen vier Wänden, zwischen all seinen Büchern und Träumen.
    Ein Griff, und in fünf Minuten dampfte der Kaffee in der Tasse. Und dann … Ja, da waren gestern neue Bücher gekommen. Die wollte er lesen. Alles Bücher, die den Untertitel „Science-Fiction“ trugen.
     
    Es dunkelte schon, als es an der Haustür klingelte.
    Hal schreckte hoch. Er war ungehalten. In dem Buch wurde das Raumschiff XR 17 auf seinem Flug von Alpha Centauri nach Sol gerade von Menschen eines bislang unbekannten Volkes angegriffen und in die unwahrscheinlichsten Abenteuer verwickelt. Die schöne Maud, die sich heimlich in das Raumschiff geschmuggelt hatte und mit dem Ersten Offizier eine Liebschaft unterhielt, wurde geraubt und … Da klingelte es.
    Etwas ärgerlich über die Störung und die unromantische Wirklichkeit erhob er sich und nahm den Hörer des Türtelefons ab.
    „Ja – wer ist da?“ fragte er mürrisch.
    „Ich!“ lautete die selbstbewußte Antwort.
    Hal überlegte kurz. Die Stimme war ihm unbekannt.
    „Wenn Sie mir nicht sagen, wer Sie sind und was Sie von mir wollen, können Sie lange warten, bis ich …“
    „Sie haben meinen Namen noch nie gehört, Mr. Perkins. Er bedeutet Ihnen also nichts. Aber damit Sie beruhigt sind: Ich bin kein Einbrecher, kein Gangster und auch kein Spion – sofern Sie das befürchten sollten. Ich bin ein einfacher Mensch, allerdings dennoch ein außergewöhnlicher, wenn man es genau betrachtet. Ich hörte, daß Sie sich für die Zukunft interessieren, und möchte Ihnen etwas Nettes erzählen.“
    „Sie sind ein Science-Fiction-Fan?“
    „Nein.“ Der andere lachte. „Ich bin kein SF-Fan. Aber ich kenne die Science-Fiction-Literatur. Auch darüber möchte ich mit Ihnen reden. Nun lassen Sie mich schon ein, sonst suche ich mir jemand anders aus, der nicht so ängstlich ist.“
    Hal zögerte unmerklich; dann drückte er auf den Knopf. Es summte leise, die Tür öffnete sich, und ein Mann trat ein.
    Er trug einen Trenchcoat, einen großen Hut und dunkle, enganliegende

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