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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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an die Qualen, die es Morty bereitet haben dürfte, diesen Scheck auszuschreiben. Sein Gesicht hätte ich sehen mögen, als er ihn unterschrieben hat.« Sie sah ihn vor sich, auf seiner Zigarre kauend, mit feuerrotem Gesicht, die Augen vor Wut hervorquellend. Mit Befriedigung strich sie ihr Haar aus der Stirn. »Was meinst du, Annie. Hilfst du mir, es auszugeben?«
    Trotz deutlicher Anstrengung, auf Brendas Begeisterung einzugehen, klang Annie bedrückt. »Herzlichen Glückwunsch, Brenda. Das hört man wirklich gerne.«
    »Ist etwas passiert, Annie? Habe ich dich gestört?« Brenda spürte, wie sich ihre Begeisterung verflüchtigte. »Ich habe dahergeredet und gar nicht gefragt, wie es dir geht.«
    »Ganz und gar nicht, Brenda. Mir geht es gut. Ich mußte nur gerade an etwas denken. Aber das ist wirklich toll, Brenda, einfach großartig. Du hast gewonnen.«
    »Ja, sieht ganz so aus.«
    »Und was wirst du jetzt machen mit dem ganzen Geld?«
    »Die Hungernden beköstigen.« Brenda brach in schallendes Gelächter aus.
    Annie wurde davon mitgerissen. »Oh, Brenda, du schaffst es doch immer, mich zum Lachen zu bringen.« Sie schwieg kurz. »Es ist nur, daß ich ein paar wirklich unerfreuliche Nachrichten finanzieller Art erhalten habe.«
    »Wußte ich's doch. Da konnte doch was nicht stimmen. Ich dachte schon, du wärest neidisch oder so. Tu mir das bitte nicht an. Auch ich bin zur Hälfte katholisch und stelle mir immer gleich das Schlimmste vor. Was ist denn los?«
    Annie erzählte ihr die ganze Sache mit Aarons Aktienkauf und Sylvies Mündelgeldern, und daß das meiste davon jetzt verloren war. Brenda konnte es kaum fassen.
    »Moment. Er hat dich also endlich angerufen, um dir zu sagen, daß er sich verspekuliert hat? Daß das ein Fehler war? Er ist ein Scheißkerl, Annie. Ein Scheißkerl.«
    »Nein, er sagt, er will es zurückzahlen. Ende des Monats. Er hat es versprochen.«
    »Klar. Er hatte auch was versprochen – von wegen bis daß der Tod euch scheide. Jetzt ist er geschieden. Er ist einfach ein Scheißkerl.«
    »Das ist er erst, wenn er das Geld nicht zurückzahlt. Ich werde schon damit zurechtkommen. Inzwischen mußt du aber feiern. Tanz nackt über die Madison Avenue. Fahr in Urlaub.« Sie schwieg kurz, um dann ernsthafter fortzufahren. »Ich freue mich so für dich, Brenda. Du verdienst nur das Allerbeste. Denk aber an uns, bevor du irgend etwas anderes unternimmst. Kauf dir etwas ganz besonderes, etwas Teures. Verwöhn dich! Nicht Angela oder Tony. Machst du das?« Annie klang wieder einmal ganz nach ›Mammi weiß es am besten‹.
    »Ja.« Brenda war plötzlich ganz schüchtern. »Wo kaufst du deine Schuhe, Annie! Ich meine die so besonders hübschen.«
    »Bei Helene Arpels. Das wäre was für dich.«
    Brenda war ganz gerührt. »Ich danke dir, Annie. Willst du nicht mitkommen zum Einkaufen?«
    »Und ob. Wir wollen uns einen richtig schönen Tag machen. Nur wir beide.«
    Brendas Augen wurden feucht. »Danke, Annie. Bis später dann.«
    Als nächstes rief sie Elise an und war ganz überrascht über deren echte Begeisterung. »Ist das wirklich wahr, Brenda? Du hast den Scheck bekommen? Das ist einfach wunderbar! Und es soll doch noch einer kommen? Wie schön für dich. Und für uns. Es war tapfer von dir, daß du dich gegen ihn gewehrt hast. Ich weiß ja, daß du erst keinen Rechtsstreit wolltest, wegen der schmutzigen Wäsche deiner Familie und so. Und ich weiß, wie schlimm sich eine schlechte Presse auswirken kann. Das hast du gut gemacht.«
    Diese Worte kamen mit so viel echter Wärme, daß Brenda ganz gerührt war. Aber sie wußte auch, wem hier eigentlich das Lob gebührte. »Diana war ganz große Klasse. Ich weiß nicht, was ich ohne sie getan hätte.« Und ihr wurde bewußt, wie sehr das stimmte.
    »Was hast du vor, Brenda? Wenn du das Geld gut anlegst, hast du für den Rest deines Lebens ein nettes kleines Einkommen bei geringer steuerlicher Belastung.« Elise hielt inne, um die richtigen Worte zu finden, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. »Wenn du willst, kann ich mich einmal für dich umhören. Ich bin mit neuen Anlagen beschäftigt und könnte dir helfen. Das heißt, wenn du möchtest.«
    Dieser Tag war einsame Spitze für Brenda. Geld und Freunde. »Ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du das tun könntest, Elise. Vielen Dank.«
    Zwei Wochen später, kurz vor Erntedank, führte Brenda von eben diesem Apparat ein gänzlich anderes Gespräch.
    »Er zahlt nicht? Verstehe ich richtig, daß

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